August 2024
Fünftwärmster seit Messbeginn
Insgesamt viel Sonnenschein
Am heißesten war es am 13. August in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz mit 36,5 Grad. Herbstlich frisch startete dagegen mit 4,1 Grad der 26. August im Oberharz.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,0 Grad belegt der diesjährige August den fünften Platz unter den wärmsten seit 1881. Im Vergleich zum Klimamittel von 1991 bis 2020 endete der Monat 2,0 Grad über dem Durchschnitt.
Mit 262 Stunden schien die Sonne im Durchschnitt rund 25 Prozent länger im Vergleich zum Klimamittel. Besonders sonnig war es im Nordosten und im Südwesten. An den Alpen und im Nordwesten waren dagegen mehr Wolken unterwegs.
Von trocken bis sehr nass. Im August 2024 fiel mit 61 Litern pro Quadratmeter etwas weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt. Kaum Niederschlag gab es in Teilen des Ostens. In anderen
Regionen wie beispielsweise im Nordwesten oder auch im Norden von Baden-Württemberg wurde das monatliche Niederschlagsmittel deutlich überschritten.
Juli 2024
Alles in allem durchschnittlich
Nicht "zu warm" und nicht "zu kalt"
Regnerisch und eher kühl - das ist der erste Eindruck, wenn man an den diesjährigen Juli zurückdenkt. Tatsächlich ist er aber ausnahmsweise wieder ein eher durchschnittlicher Sommermonat gewesen. Der Sommer ist seinem Muster auch im Juli treu geblieben. Auf einige warme und sonnige Tage folgten immer wieder rasche Wetterwechsel mit Schauern und Gewittern.
Ebenso wechselhaft waren die Temperaturen: Am wärmsten war es mit mehreren heißen Tagen und Spitzenwerten um 35 Grad im Südosten des Landes. Nachts kühlte es allerdings nicht selten auch auf unter 10 Grad ab. Diese großen Kontraste haben dazu beigetragen, dass die Mitteltemperatur für den Juli insgesamt nur etwa 0,5 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1994 bis 2023 liegt.
Große Unterschiede beim Regen. Auch beim Niederschlag zeigte sich der Sommermonat deutschlandweit gesehen ausgesprochen "mittelmäßig". Allerdings gab es regional große Unterschiede bei den Regenmengen. Im bayerischen Holzkirchen fielen rund 260 Liter pro Quadratmeter, in Dresden war es dagegen mit nur 30 Litern deutlich trockener. Das lag vor allem an kräftigen Schauern und Gewittern, die hin und wieder über das Land zogen. Sie trafen einige Regionen deutlich häufiger als andere:
Juni 2024
Von Schafskälte bis Hochsommer
Im Süden nass, im Nordosten trocken
Der Juni hat in diesem Jahr einiges zu bieten gehabt. Von Frühherbst über hochsommerliche Hitze bis hin zu Unwettern und Hochwasser war alles dabei. Der Juni hat in diesem Jahr allerlei Wetterkapriolen an den Tag gelegt: Im Süden startete der erste Sommermonat mit Starkregen und Überschwemmungen. Zur Monatsmitte folgte eine ausgeprägte "Schafskälte", bevor es endlich sommerlicher wurde. Doch wie schon zuvor immer mal wieder übernahmen zum Monatsausklang erneut heftige Gewitter die Wetterregie und beendeten einen quirligen und sehr wechselhaften Monat, in dem Regen fast immer irgendwo im Land an der Tagesordnung war.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad lag der Juni knapp über dem Klimamittel. Der heißeste Tag war der 29. Juni mit bis zu 35 Grad im bayerischen Kitzingen. In der zweiten Woche des Monats zeigte sich auch die Schafskälte in vielen Landesteilen mit einstelligen Tiefstwerten.
In Sachen Niederschlag gab es wie immer starke regionale Unterschiede. Große Regenmengen führten in Bayern und Baden-Württemberg zu Hochwasser. Am Alpenrand kamen stellenweise bis zu 250 Liter pro Quadratmeter zusammen, im nördlichen Brandenburg fielen dagegen kaum 20 Liter.
Bei der Sonnenscheindauer landete der Juni mit 210 Sonnenstunden leicht unter dem Durchschnitt (216 Stunden) der vergangenen 30 Jahre. Besonders im Nordosten und Osten gab es mit bis zu 250 Stunden viel Sonnenschein, an den Alpen und im Schwarzwald waren mehr Wolken unterwegs. So kamen dort nur rund 150 Sonnenstunden zusammen.
Mai 2024
So war der Wonnemonat
Nassester Mai seit zehn Jahren
Der Wonnemonat hat in diesem Jahr seinem Namen wenig Ehre gemacht. Im Südwesten und Westen war es der nasseste Mai seit Jahrzehnten. Überdurchschnittlich warm war er aber trotzdem und im Norden gab es sogar ein deutliches Plus an Sonnenschein.
In Teilen des Saarlandes und Nordrhein-Westfalens geht der Mai 2024 als der nasseste Maimonat seit Aufzeichnungsbeginn in die Klimabilanzen ein. Vielfach regnete es dort doppelt so viel, in Saarbrücken beispielsweise sogar mehr als dreimal so viel wie im langjährigen Monatsmittel. Dem stand ein lange Zeit trockener Nordosten gegenüber. Erst gegen Monatsende brachten kräftige Schauer und Gewitter auch dort regional viel Regen. Im Landesmittel lag die Niederschlagssumme bei rund 150 Prozent des langjährigen Klimamittels der Jahre 1991 bis 2020.
Nass, aber trotzdem sonnig und warm. Dementsprechend geizte der letzte Frühlingsmonat in der Südwesthälfte mit der Zahl der Sonnenstunden. Dort wurden nur 80 bis 90 Prozent des Klimamittels
erreicht, während es im Norden am Rande eines Hochs deutlich überdurchschnittlich sonnig war.
So überrascht es nicht, dass die sonnenverwöhnten Gebiete im Norden auch bei den Temperaturen die Nase vorn hatten. Dort war es oft mehr als drei Grad wärmer als im langjährigen Mittel, sonst
betrug das Temperaturplus meist ein bis zwei Grad. Vergleichsweise am kühlsten blieb es zwischen Mosel und Allgäu, aber auch dort war es in der Summe immer noch rund 1 Grad wärmer als im Mittel
der Jahre. Überraschend: Wärmster Mai seit 2018. Ursache für die großen Gegensätze in der Monatsbilanz war eine eingefahrene Großwetterlage: Immer wieder sorgten Tiefausläufer im Süden und Westen
für Gewitter mit unwetterartigen Regenfällen.
April 2024
April mit großen Wettergegensätzen
Für den April typisches klassisches Schauerwetter
Vom Frühsommer in den Spätwinter und wieder zurück: Der April hat uns eine wahre Achterbahnfahrt beschert. Doch nur bei den Niederschlägen hob sich der Monat von den Vorjahren ab. Der April hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Die Temperaturen gingen auf und ab, dazu gab es das für den Monat typische klassische Schauerwetter. Dabei kamen gebietsweise überdurchschnittliche Niederschlagsmengen zusammen.
Mit etwa 66 Litern pro Quadratmeter fiel etwa 40 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Gebietsweise wurde das Eineinhalb- bis Zweifache der sonst für April üblichen Niederschlagsmenge registriert. Schneechaos in Nordbayern. Mancherorts fielen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. In den Hochlagen der Gebirge gingen die Niederschläge in der zweiten Monatshälfte teilweise auch als Schnee nieder. Besonders nass war es am Alpenrand, im Schwarzwald, an den Küsten, im Nordwesten und teilweise am Westrand der Mittelgebirge. Aber es gab auch Orte, die nur unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen erhielten. Dies war vor allem im Thüringer Becken und in Teilen Berlins der Fall. Dort reichte es für weniger als 30 Liter.
Deutlich wärmer als die letzten Jahre. Mit rund 10 Grad lag das landesweite Monatsmittel um ein Grad über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Besonders auffällig waren die großen Temperaturschwankungen. Diagramm zeigt Mitteltemperatur in Bezug auf Vorjahre. Der April begann vor allem im Osten warm, danach war es zunächst überall angenehm. Bis zum 6. April stiegen die Temperaturen steil an, dann wurde erstmals in diesem Jahr die 30-Grad-Marke geknackt. Bis zum 9. April blieb es vor allem in der Südosthälfte des Landes sommerlich. Danach folgte ein Temperatursturz und wir mussten uns über 2 Wochen mit sehr kühlem Aprilwetter begnügen. In den Nächten trat vermehrt Bodenfrost, zeitweise auch leichter bis mäßiger Luftfrost auf. Der Tiefstwert mit minus 8,8 Grad wurde am 23. April in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge gemessen. Zum Monatsende floss warme Mittelmeerluft ein, und am 30. April wurden im Osten wieder Spitzenwerte bis knapp 30 Grad erreicht.
Januar 2024
Rekorde zu Jahresbeginn
Sehr milder und trüber Januar
Von Temperaturen wie im März über Schauerwetter wie im April bis zum Dauergrau wie im November hat der diesjährige Januar viel geboten. Besonders bei den Temperaturen zeigte der Wintermonat zwei Gesichter. Das Jahr 2023 hat mit einem sehr milden Januar begonnen. Deutschlandweit lag die Durchschnittstemperatur bei rund 3,5 Grad und damit rund zweieinhalb Grad über dem langjährigen Mittel der vergangenen 30 Jahre. Der Monat gehört damit zu den zehn wärmsten Januaren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881.
Allerdings hatte er zwei gänzlich verschiedene Gesichter. Am 1. Januar wurde mit 19,5 Grad in Freiburg im Breisgau gleich auch der Spitzenwert des Monats gemessen und damit ein neuer Temperaturrekord aufgestellt. Generell verliefen die ersten Wochen extrem mild. Nachtfrost stand so gut wie gar nicht auf der Tagesordnung. Dies änderte sich allerdings in der zweiten Januarhälfte. Pünktlich zur Monatsmitte gelangte deutlich kältere Luft zu uns und drückte die Temperaturen sowohl tagsüber als auch nachts nach unten. Den tiefsten Wert des Monats gab es am 19. Januar mit minus 16,8 Grad in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb. Erst zum Monatsende hin stiegen die Temperaturen überall erneut etwas an.
Im Norden und Westen nass, im Südosten trocken. Atlantische Tiefs brachten im Januar nicht nur milde Luft mit, sondern besonders den nördlichen und westlichen Landesteilen auch viel Regen. Regional gab es daraufhin an Flüssen ein leichtes Hochwasser. Erst mit der Abkühlung nach der Monatsmitte wurde aus dem Regen vor allem im Bergland Schnee, sodass man in den Mittelgebirgen Winterfreuden genießen konnte. Auch am Alpennordrand schneite es endlich, besonders viel Schnee kam dabei jedoch nicht zusammen. Daher verwundert es nicht, dass das südliche Bayern zu den trockensten Gebieten im Januar gehörte. Zum Teil fielen dort keine 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Dagegen kamen in den Nordstaulagen einiger Mittelgebirge mehr als 200 Liter zusammen. Landesweit gesehen zeigte sich der Monat mit einer Niederschlagsmenge von ungefähr 67 Litern pro Quadratmeter durchschnittlich.
Sonne versteckte sich häufig hinter Wolken. Die Sonne kam im Januar in den meisten Regionen zu kurz. So bleibt er verbreitet als nicht besonders sonnenscheinreicher Monat in Erinnerung. Das lag vor allem an einer ausgeprägten Inversionswetterlage, die vielen Landesteilen tagelanges Dauergrau bescherte. Lediglich in Teilen des Berglandes sowie an der Nordsee wurden die langjährigen Mittelwerte erreicht. Sonst blieb die Sonnenscheindauer vielfach deutlich darunter. Im Landesdurchschnitt schien die Sonne mit nur rund 35 Stunden ungefähr ein Drittel weniger als im Klimamittel.
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Juli 2023
Juli mit großen Temperaturkontrasten
Der Juli hat sich in diesem Jahr recht launisch präsentiert, in der ersten, teils heißen Monatshälfte entluden sich viele Gewitter. Die zweite Hälfte
verlief zunehmend wolkenreich und regnerisch
Warm, regenreich und gewittrig: So lässt sich der Juli 2023 zusammenfassen. Ähnlich wie im Vormonat verlief die erste Monatshälfte vielerorts trocken und zeitweise heiß. In den letzten Tagen folgte eine wechselhafte und ziemlich kühle Westwetterlage. Einige Regionen stechen in der Monatsbilanz besonders hervor. Der zweite Sommermonat hat in diesem Jahr sehr abwechslungsreiches Wetter geboten. Anfangs waren die Befürchtungen groß, dass er ähnlich trocken wie der Juni enden würde. Doch das Gegenteil war der Fall, in der Bilanz fiel in den meisten Regionen deutlich mehr Niederschlag als im Mittel der letzten 30 Jahre.
Regional gab es hohe Regenmengen. Mit rund 100 Liter pro Quadratmeter war die Niederschlagsmenge rund 10 Prozent höher als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Zunächst befanden sich nur der äußerste Norden und Nordwesten auf der Regenseite. Vor allem in der letzten Monatswoche gehörten jedoch Schauer, Gewitter und Starkregen auch in den anderen Landesteilen zum täglichen Wettergeschehen. Die häufigen Niederschläge linderten die vorangegangene extreme Trockenheit im äußersten Norden sowie im Süden und Südwesten. In einigen Regionen fiel eineinhalb bis doppelt so viel Regen, wie sonst im Juli durchschnittlich zusammenkommt. Dazu gehörten die bayerischen Alpen und die Nordseeküste, wo teilweise mehr als 200 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden, wie zum Beispiel auch in den Rückblicksdaten von Oberstdorf zu sehen ist. In den Mittelgebirgen, am Oberrhein und im Nordwesten fielen 80 bis 150 Liter pro Quadratmeter. Vom nordwestlichen Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein regnete es an mindestens 20 Tagen. Deutlich trockener blieb es vom südöstlichen Harz bis zur Lausitz, wo es im ganzen Monat meist nur für rund 20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter reichte. In den Rückblicksdaten für Bernburg an der Saale ist zu sehen, dass dort nur knapp 20 Liter zusammenkamen. Gewitter richten Schäden an. In schwülwarmer bis -heißer Luft entwickelten sich immer wieder kräftige Gewitter. Mancherorts gingen sie mit Hagel, Starkregen und Orkanböen einher. So wurde zum Beispiel am 11. Juli in Friedrichshafen am Bodensee eine Böe von Tempo 119 registriert, in Augsburg waren es 118 Stundenkilometer. Im saarländischen Asweiler wurden zahlreiche Dächer abgedeckt. Der anfängliche Tornadoverdacht bestätigte sich nicht. Am 24. Juli zogen ebenfalls zahlreiche Gewitter über Deutschland hinweg. Regional wurden Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Besonders betroffen waren Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und der Großraum Berlin. Richtig windig und dementsprechend ungemütlich war es auch an einigen Tagen. Das für die Jahreszeit starke Sturmtief POLY fegte am 5. Juli mit Windspitzen bis 100 Kilometer pro Stunde über den Norden hinweg. Dächer wurden beschädigt, Äste brachen ab und fielen auf parkende Autos. Entwurzelte Bäume blockierten Straßen und Gleise.
In der ersten Monatshälfte brachte uns hochsommerliches Wetter häufig zum Schwitzen. Dazu entwickelten sich wiederholt Schauer und Gewitter, die mancherorts erhebliche Schäden hinterließen, wie das Video zeigt.
Ganz anders verlief das letzte Julidrittel, als sich die Großwetterlage änderte. Aus Westen zogen immer wieder Tiefausläufer mit viel Regen über Mitteleuropa hinweg. Verantwortlich dafür war die beständige Lage des Jetstreams, einem Starkwindband in rund 10 Kilometer Höhe.
Erst Hitze, dann folgte eine kühlere Phase. Mit 18,7 Grad lag der Juli um 0,4 Grad über dem Klimamittel der vergangenen 30 Jahre. Allerdings fuhren die Temperaturen zeitweise Achterbahn. Ausschlaggebend für die leicht positive Abweichung war die verbreitet hochsommerliche Phase in der ersten Monatshälfte. Am 8. und 9. Juli zeigte das Thermometer verbreitet 30 bis 37 Grad an. Bundesweiter Spitzenreiter war der 15. mit 38,8 Grad im Ort Möhrendorf-Kleinseebach bei Nürnberg. Das Rhein-Main-Gebiet verbuchte an 20 Tagen einen Sommertag, das heißt Höchstwerte von mindestens 25 Grad. Im letzten Monatsdrittel setzte sich dagegen kühle Meeresluft durch. Vom 25. bis zum 27. Juli lagen die Höchstwerte vielerorts bei 20 Grad und teilweise darunter. Nachts kühlte es ordentlich ab. Am 27. Juli wurde in Oberstdorf mit 4,2 Grad der bundesweit tiefste Wert gemessen. In den Hochlagen der Alpen gab der Winter sogar ein kurzes Gastspiel. Auf der Zugspitze fielen bis zu 10 Zentimeter Neuschnee.
Im Osten war es am sonnigsten. Das letzte Julidrittel präsentierte sich in weiten Landesteilen wolkenreich und mancherorts auch länger trüb. Das täuscht aber darüber hinweg, dass die durchschnittliche Sonnenscheindauer mit 230 Stunden insgesamt fast im Mittelfeld lag. Die meisten Sonnenstunden gab es in den östlichen Landesteilen, so verzeichnete Dresden-Klotzsche rund 280 Stunden. In den Alpen, in den westlichen Mittelgebirgen und in weiten Teilen des Nordwestens schien die Sonne dagegen deutlich weniger. Im Sauerland beispielsweise reichte es im gesamten Juli gerade mal für 180 bis 190 Stunden.
Juni 2023
Zweitsonnigster Juni seit Messbeginn
Der Juni hat sich mit viel Sonnenschein präsentiert. Regional gab es sogar neue Rekorde
Der Juni 2023 geht als zweitsonnigster Juni seit Messbeginn in die Geschichte ein. Der Sommerauftakt zeigte sich zudem sehr warm. Neben Starkregen spielte vielerorts aber auch schon wieder Trockenheit eine große Rolle. Äußerst sonnenscheinreiches Wetter hat den Juni 2023 geprägt. Trockene und nasse Regionen lagen teils sehr nahe beieinander. Zusätzlich war der Monat - wie auch schon in den Vorjahren - ausgesprochen warm.
Mit rund 305 Stunden Sonne geht der Juni als zweitsonnigster seit Messbeginn in die Statistik der Klimatologen ein. Im Vergleich zum vieljährigen Durchschnitt ist das ein Plus von etwa 40 Prozent. Nur der Juni 2019 hatte noch mehr Sonnenschein zu bieten. Im Westen schien die Sonne bereits bis zur Monatsmitte so viel wie durchschnittlich im gesamten Monat. Neue Monatsrekorde der Sonnenscheindauer wurden vor allem im Südwesten des Landes registriert.
Im Südwesten gab es fast durchweg nur Sommertage. Vielen wird der Juni mit einer Durchschnittstemperatur von 18,5 Grad als sehr warm in Erinnerung bleiben. Das liegt vor allem an bis zu 29 Sommertagen mit 25 Grad und mehr, wie sie beispielsweise im Oberrheingraben beobachtet wurden. Örtlich kamen sogar 13 heiße Tage mit Höchstwerten über 30 Grad hinzu. Der absolute Spitzenwert des Monats wurde am 22. Juni in Reit am Winkl in Oberbayern mit 35,7 Grad gemessen. Am kältesten war es mit minus 0,7 Grad in Sohland in Südostsachen am 3. Juni.
Die Regenmengen jedoch wurden ungleich verteilt. Besonders ganz im Norden sowie vom Saarland über die Pfalz hinweg bis ins Rhein-Main-Gebiet hat sich die Trockenheit im Juni weiter verschärft. Stellenweise kamen dort weniger als 10 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Im Flächenmittel summierten sich die Niederschläge auf rund 51 Liter. Dies entspricht lediglich 70 Prozent des langjährigen Durchschnitts. In einem Streifen von Nordrhein-Westfalen bis nach Berlin war das Niederschlagsdefizit allerdings kaum spürbar. Vielmehr brachten Starkregen und Gewitter dort gebietsweise Monatsmengen von rund 120 Litern, von denen ein Großteil binnen kürzester Zeit zusammenkam. Lokale Überflutungen waren die Folge.
Mai 2023
Große Wetterkontraste im Mai
Das Wetter im Mai zeigte sich in vielen Landesteilen so launisch wie sonst im April
Der Mai hat sich in diesem Jahr vom Wetter her für viele eher wie ein April angefühlt. Zwar lagen die Durchschnittstemperaturen genau im Klimamittel, doch bei Sonne und Regen gab es enorme Gegensätze. Große Wetterkontraste haben das Wetter im Mai 2023 geprägt. Vor allem Regen und Sonne waren sehr ungleich verteilt. Dagegen blieben die Temperaturen trotz mehrerer großer Sprünge im Mittel genau im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.
Dass viele den Mai trotz einer Durchschnittstemperatur von 13,1 Grad wohl eher als kühl in Erinnerung behalten werden, liegt vor allem daran, dass er in diesem Jahr nur wenige sogenannte Sommertage mit Höchsttemperaturen von 25 Grad und mehr zu bieten hatte. Zudem dämpfte vor allem im Norden nicht selten ein unangenehm kühler Wind das Temperaturempfinden. Wärmster Ort war Waghäusel-Kirrlach nahe Karlsruhe wo am 22. mit 29,9 Grad die 30-Grad-Marke knapp verfehlt wurde. Allerdings blieb die sommerliche Wärme nur kurz und wurde rasch wieder von kräftigen Gewittern und kühlerer Luft aus Norden verdrängt. Auch laue Nächte blieben die Ausnahme. Dagegen gab es vor allem im Norden Anfang des Monats regional sogar noch Nachtfrost: Am kältesten war es in der Kleinstadt Barth im Norden Mecklenburg-Vorpommerns am 4. Mai mit minus 3,2 Grad. Am Boden wurden im Norden und Osten Anfang des Monats sogar wiederholt Tiefstwerte um minus 5 Grad erreicht.
Vor allem in Alpennähe war es sehr nass. Neben dem nur tageweise auch mal sommerlichen Temperaturniveau, schlug vor allem im Westen und Süden auch häufig sehr wechselhaftes Wetter mit zahlreichen Regentagen zu Buche. Am nassesten war es im nordrhein-westfälischen Sauerland, im Schwarzwald, in der Schwäbischen Alb und recht verbreitet in Alpennähe. So kamen in diesen Regionen auch dank erster, kräftiger Sommergewitter vielfach 70 bis über 100, direkt am Alpenrand örtlich sogar über 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Deutschlandweit reichte es dagegen im Schnitt nur für 45 Liter, was etwa zwei Dritteln des Klimamittels entspricht. Am trockensten blieb es in Teilen der Pfalz, vor allem aber im Nordosten des Landes. Besonders östlich der Elbe fielen oft nur 5 bis 15 Liter Regen pro Quadratmeter. In Teilen Sachsen-Anhalts, Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns reichte es regional sogar für nicht mal 5 Liter pro Quadratmeter. Dort herrscht bereits wieder große Trockenheit mit Waldbrandgefahr.
Dafür großes Sonnenscheinplus im Nordosten. Entsprechend häufig ließ sich in diesen Gebieten auch die Sonne blicken. So konnten an der vorpommerschen Ostseeküste bis zu 340 Sonnenstunden und damit fast ein Drittel mehr Sonnenschein als im Klimamittel verzeichnet werden. Am trübsten zeigte sich dagegen der äußerste Süden des Landes, wo es regional kaum für 200 Stunden mit Sonne reichte. Bundesweit wurden durchschnittlich 244 Sonnenstunden registriert, was einem Plus von rund 33 Sonnenstunden gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre entspricht. Die Ausgangslage für den Sommer war uneinheitlich. Interessant ist nun die Ausgangslage für den kommenden Sommer: Während die Trockenheit im Nordosten aufgrund der spärlichen Regenfälle der jüngsten Zeit schon wieder fast kritische Ausmaße erreicht, starten weite Teile des Westens und Südens mit einer recht ausgewogenen Wasserbilanz in Böden, Flüssen und Seen. Das war im vergangenen Jahr noch ganz anders, im Laufe des Sommers führten viele Flüsse und Seen teils dramatisches Niedrigwasser.
April 2023
Trübster und nassester April seit Jahren
Der April hat seinem Namen als launischer Monat alle Ehre gemacht
Immer wieder gab es Regen. Vielerorts waren farbenprächtige Regenbögen, örtlich sogar Blitzspektakel zu sehen. Im April 2023 hat sich die Sonne so wenig wie seit Jahren nicht mehr gezeigt. Zudem war er ähnlich unterkühlt wie in den beiden Vorjahren. Auffallend waren die vielen Frosttage. Der Monat hatte aber auch seine guten Seiten. Längere kühle Phasen haben den diesjährigen April geprägt. Außerdem brachten uns Tiefdruckgebiete viele Wolken und zum Teil ergiebige Niederschläge. Für die Natur war der viele Regen nach dem trockenen Winter vor allem im Süden des Landes ein Segen.
Mit rund 7,5 Grad lag das landesweite Monatsmittel etwas mehr als eineinhalb Grad unter dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. An vielen Tagen wurden nur Höchstwerte um oder knapp über 10 Grad gemessen, da wir uns oft im Einflussbereich kalter nördlicher bis nordöstlicher Winde befanden. In den Nächten trat vermehrt Bodenfrost auf, zeitweise auch Luftfrost bis minus 5 Grad. Am kältesten war es im Flachland mit minus 7,1 Grad am 4. April in Barth bei Rostock. Am selben Tag wurde auf der Zugspitze ein Tiefstwert von minus 18,1 Grad registriert. Von Bayern bis Brandenburg sowie generell in den Mittelgebirgen wurden im gesamten Monat rund 10, teilweise sogar bis zu 15 Frosttage gezählt. Angenehm milde Tage mit Höchsttemperaturen deutlich über 15 Grad waren dagegen selten. Einen Hauch von Frühsommer mit Spitzenwerten über 20 Grad erlebten wir erst am 21. und 22. April. Jena in Thüringen und Nienburg in Niedersachsen meldeten jeweils am 22. April mit 24,6 Grad den bundesweit höchsten Wert. Erstmals seit 2008 wurde jedoch im April kein einziger Sommertag mit mehr als 25 Grad beobachtet.
An vielen Tagen übernahmen Tiefdruckgebiete die Regie über das Wetter. Deshalb präsentierte sich der April nasser als sonst. Im landesweiten Durchschnitt fielen rund 65 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, rund 40 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Das Motto "der April macht, was er will" traf an den meisten Tagen zu. Immer wieder zogen Schauer über das Land, die teilweise auch Graupel und Schneeflocken im Gepäck hatten. In der Südhälfte erfassten die meisten Wetterstationen an mindestens jedem zweiten Apriltag Niederschlag. Zwischendurch brachten uns Tiefdruckgebiete auch länger anhaltende Regenfälle, die in einigen Gegenden innerhalb eines Tages mehr als 20 Liter pro Quadratmeter hinterließen. Den höchsten Tagesniederschlag verbuchten Baiersbronn im Schwarzwald mit 51 Liter pro Quadratmeter am Monatsanfang und Oberstdorf mit derselben Menge am 28. April. Am Abend des 23. April entluden sich zudem in Bayern blitzintensive Gewitter. Über den ganzen Monat verteilt war es an den Alpen mit über 200 Liter pro Quadratmeter am nassesten. Allerdings gab es auch Regionen, in denen der Monat eher trocken verlief: In der Vorderpfalz, im Mittelrheintal, im Breisgau sowie in einem breiten Streifen von Südniedersachsen bis zur Ostsee fielen teilweise weniger als 25 Liter pro Quadratmeter und damit weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. Zwischendurch meldete sich im April auch noch mal der Winter zurück. So schneite es über Ostern in den Alpen recht ergiebig. Auch zur Monatsmitte brachte dort ein sogenanntes Vb-Tief reichlich Schnee bis in die Täler. In den Mittelgebirgen reichte es allenfalls für eine dünne Schneedecke, die rasch wieder abschmolz.
Trübster April seit Jahren. Anders als in den Vorjahren überwogen die Wolken. Entsprechend mager fiel die Sonnenscheinbilanz mit durchschnittlich 150 Stunden aus. Das ist deutlich weniger als im Aprilmittel der vergangenen 30 Jahre. Mehr als 200 Sonnenstunden gab es an Nord- und Ostsee. Im Süden Baden-Württembergs und Bayerns schien die Sonne dagegen nur etwa halb so lange. Dort sind das weniger als drei Viertel des Klimamittels. Das hat Auswirkungen auf Böden und Vegetation. Der insgesamt kühle Frühling wirkt sich auf die Vegetation aus. Im Vergleich zu den Vorjahren ist sie in den meisten Landesteilen etwa zwei Wochen im Rückstand. Die unterkühlten Frühlingstage bremsten auch die Verdunstung stark, die eigentlich schon Anfang April durch die starke Sonneneinstrahlung zu erwarten gewesen wäre. Dies hat jedoch auch einen großen Vorteil: Der viele Regen im März und die Niederschläge im April haben die noch im Winter herrschende Trockenheit deutlich gemildert. Das Wasser ist mittlerweile tief in den Boden eingedrungen, sodass die Startbedingungen deutlich besser sind als in den Vorjahren. Zudem schadet der anhaltende Regen Schädlingen wie dem Borkenkäfer, der sich am besten bei trockener und warmer Witterung vermehrt. Allerdings ist es zu kurz gegriffen, von den recht großen Niederschlagsmengen auf den Grundwasserspiegel zu schließen. Zwar ist der Boden in den oberen und vielerorts auch in den darunter liegenden Schichten gut durchfeuchtet. Doch das Grundwasser, das sich viele Meter unter der Erdoberfläche befindet, hat sich noch längst nicht in allen Regionen erholt.
März 2023
Sonnenarm, mild und äußerst regenreich
Der März 2023 war so nass wie lange nicht mehr
Sonnenarm, mild und äußerst regenreich ist der März 2023 ausgefallen. Doch ist das eine Entwarnung für die anhaltende Dürre? Mit voraussichtlich etwa 85-90 Liter Regen pro Quadratmeter ist der März überdurchschnittlich nass gewesen.
Gegenüber dem Mittel der vergangenen 30 Jahre liegt das Plus bei etwa 65 Prozent. Je nachdem wie viel Regen am Freitag noch fällt, könnte es sogar der nasseste seit 20 Jahren werden. Besonders niederschlagsreich war es in den Mittelgebirgen und am Alpenrand. In manchen Mittelgebirgen wie im Sauerland, Harz, Vogelsberg oder im Schwarzwald fielen über 200 Liter pro Quadratmeter. Spitzenreiter ist Dachsberg im Südschwarzwald mit mehr als 230 Liter Niederschlag. Es gibt allerdings auch Regionen, wo deutlich weniger Regen und Schnee als üblich gefallen ist. So sind in Ober- und Niederbayern gerade mal 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen. Auch Richtung Ostsee sowie am Kaiserstuhl und teilweise in Rheinhessen blieb der Niederschlag unterdurchschnittlich.
Entwarnung für die Dürre?
Angesichts des Niederschlags ist der Oberboden in den meisten Regionen gut mit Feuchtigkeit durchsetzt. Deutlich zeichnen sich im Dürremonitor die im März eher trockenen Regionen im Süden ab. In
diesen Gebieten ist auch der Winter recht trocken ausgefallen, gebietsweise fiel nur die Hälfte des durchschnittlichen Niederschlags.
Insgesamt starten wir im Oberboden aber mit deutlich mehr Feuchtigkeit in den Frühling als im vergangenen Jahr. Betrachtet man aber den Gesamtboden bis etwa zwei Meter Tiefe, so gibt es nach wie vor Niederschlagsdefizite. Extreme bis außergewöhnliche Dürre herrscht hier vor allem im Nordosten und teilweise im Süden.
Hier sieht die Situation ähnlich aus wie zum Beispiel im vergangenen Jahr. Ob sich diese verschärft oder abschwächt, hängt davon ab, wie sich Frühjahr und Sommer entwickeln. Dazu kann derzeit noch nichts gesagt werden.
Rund ein Grad über Durchschnitt. Der März war wärmer, als viele angesichts der hohen Regenmengen vielleicht denken. Typisch waren die „Achterbahnfahrten der Temperatur“. So gab es Anfang des Monats Tiefstwerte bis minus 14 Grad, am 13. März wurden dann in Rheinfelden sogar 23,9 Grad gemessen. Es folgten erneut frostige Nächte und wenige Tage später zeigten die Temperaturen wiederum landesweit über 15 Grad an. Ursache für das Auf und Ab war ein stark mäandrierender Jetstream, der mal kalte Polarluft und mal mildere Mittelmeerluft zu uns brachte.
Nur wenig Sonne. Die Sonnenscheindauer blieb mit etwa 100 Stunden deutlich unter dem langjährigen klimatologischen Mittel (132 Stunden). Am sonnigsten war es am Alpenrand, der Schwäbischen Alb
und im Saarland. Spitzenreiter war die Zugspitze mit 160 Sonnenstunden, Schlusslicht ist der äußerste Norden Schleswig-Holsteins mit rund 50 Stunden.
Februar 2023
Der Februar hat sich mild und sonnig gezeigt
Es gab aber auch kalte Phasen, regional sehr trocken
Der Februar 2023 präsentierte sich wie bereits im Vorjahr milder als im langjährigen Durchschnitt. Mit einer landesweiten Durchschnittstemperatur von 3,2 Grad war er rund 1,7 Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Am wärmsten war es mit 20,1 Grad am 18. Februar in Garmisch-Partenkirchen.
Winterliche Phasen mit teils strengen Frösten gab es dagegen zu Beginn des Monats. Auch zum Ende hin strömte nochmals Frostluft ins Land. Der tiefste Wert wurde mit minus 17,5 Grad am 7. Februar an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge gemessen.
Mit rund 40 Liter pro Quadratmeter war der letzte Wintermonat trockener als im Klimamittel (rund 53 Liter). Allerdings waren die Niederschläge unterschiedlich verteilt. Besonders wenig Regen fiel im Südwesten. Lediglich 5 Liter kamen regional am Oberrhein, im Saarland sowie in Rheinhessen zusammen. Auch im Rheinland und am Bodensee gab es nur etwa halb so viel Regen wie im Durchschnitt. Deutlich mehr regnete es in Teilen des Ostens, aber auch dort wurde das langjährige Mittel nur selten überschritten. Der meiste Regen kam mit rund 100 Liter im Erzgebirge, im Bayerischen Wald und an den Alpen vom Himmel. Den nassesten Tag gab es am 2. Februar mit 52,5 Liter pro Quadratmeter in Ruhpolding-Seehaus in Bayern.
Besonders im Westen und Süden viel Sonne. Passend zur Niederschlagsbilanz schien die Sonne vor allem in den westlichen und südlichen Landesteilen häufig. Die sonnigsten Tage gab es zwischen dem 7. und 9. Februar mit etwa acht bis zehn Stunden täglich. Dies war beinahe schon die zu dieser Jahreszeit maximal mögliche Sonnenscheindauer. Besonders sonnig zeigte sich mit 130 Sonnenstunden das Allgäu. Deutlich seltener als im Klimamittel schien die Sonne dagegen in Sachsen. Im Monatsmittel kamen so rund 90 Stunden Sonne zusammen. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre ist das eine Steigerung von etwa 20 Prozent.
Januar 2023
Rekorde zu Jahresbeginn
Sehr milder und trüber Januar
Von Temperaturen wie im März über Schauerwetter wie im April bis zum Dauergrau wie im November hat der diesjährige Januar viel geboten. Besonders bei den Temperaturen zeigte der Wintermonat zwei
Gesichter.
Das Jahr 2023 hat mit einem sehr milden Januar begonnen. Deutschlandweit lag die Durchschnittstemperatur bei rund 3,5 Grad und damit rund zweieinhalb Grad über dem langjährigen Mittel der
vergangenen 30 Jahre. Der Monat gehört damit zu den zehn wärmsten Januaren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881.
Allerdings hatte er zwei gänzlich verschiedene Gesichter. Am 1. Januar wurde mit 19,5 Grad in Freiburg im Breisgau gleich auch der Spitzenwert des Monats gemessen und damit ein neuer Temperaturrekord aufgestellt. Generell verliefen die ersten Wochen extrem mild. Nachtfrost stand so gut wie gar nicht auf der Tagesordnung. Dies änderte sich allerdings in der zweiten Januarhälfte. Pünktlich zur Monatsmitte gelangte deutlich kältere Luft zu uns und drückte die Temperaturen sowohl tagsüber als auch nachts nach unten. Den tiefsten Wert des Monats gab es am 19. Januar mit minus 16,8 Grad in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb. Erst zum Monatsende hin stiegen die Temperaturen überall erneut etwas an.
Im Norden und Westen nass, im Südosten trocken. Atlantische Tiefs brachten im Januar nicht nur milde Luft mit, sondern besonders den nördlichen und westlichen Landesteilen auch viel Regen. Regional gab es daraufhin an Flüssen ein leichtes Hochwasser. Erst mit der Abkühlung nach der Monatsmitte wurde aus dem Regen vor allem im Bergland Schnee, sodass man in den Mittelgebirgen Winterfreuden genießen konnte. Auch am Alpennordrand schneite es endlich, besonders viel Schnee kam dabei jedoch nicht zusammen. Daher verwundert es nicht, dass das südliche Bayern zu den trockensten Gebieten im Januar gehörte. Zum Teil fielen dort keine 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Dagegen kamen in den Nordstaulagen einiger Mittelgebirge mehr als 200 Liter zusammen. Landesweit gesehen zeigte sich der Monat mit einer Niederschlagsmenge von ungefähr 67 Litern pro Quadratmeter durchschnittlich.
Sonne versteckte sich häufig hinter Wolken. Die Sonne kam im Januar in den meisten Regionen zu kurz. So bleibt er verbreitet als nicht besonders sonnenscheinreicher Monat in Erinnerung. Das lag vor allem an einer ausgeprägten Inversionswetterlage, die vielen Landesteilen tagelanges Dauergrau bescherte. Lediglich in Teilen des Berglandes sowie an der Nordsee wurden die langjährigen Mittelwerte erreicht. Sonst blieb die Sonnenscheindauer vielfach deutlich darunter. Im Landesdurchschnitt schien die Sonne mit nur rund 35 Stunden ungefähr ein Drittel weniger als im Klimamittel.
noch.mehr.....Vergangenes
Jahresrückblick
2022 geht in die Geschichte ein
Neben Trockenheit spielte die Sonne eine große Rolle
Das Jahr 2022 hat sich gleich mit mehreren Rekorden in die Geschichtsbücher des Wetters eingetragen. Es war eines der zwei wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1881. Neben Trockenheit
spielte die Sonne eine große Rolle.
Deutschland hat ein denkwürdiges Wetterjahr 2022 erlebt. Mit einem Temperaturmittel von 10,5 Grad wurde der Rekord von 2018 zumindest eingestellt. Ob es auch das wärmste Jahr seit Messbeginn
wird, wird eine abschließende Auswertung Anfang Januar zeigen.
Verantwortlich für den diesjährigen Rekord waren unter anderem ein außergewöhnlich warmer Sommer und der drittwärmste Herbst seit 1881.
Zudem wurde noch nie so weit im Norden von Deutschland die 40-Grad-Marke überschritten. Gleich mehrere Wetterstationen meldeten 40 Grad. Zudem wurde noch nie so weit im Norden von Deutschland die 40-Grad-Marke überschritten. Gleich mehrere Wetterstationen meldeten 40 Grad.
Weiterer Rekord: Die meisten Sonnenstunden seit Messbeginn. Neben einem neuen Temperaturrekord gab es auch einen neuen Rekord hinsichtlich der Anzahl von Sonnenstunden. Mit rund 2025 Sonnenstunden ist 2022 nun das sonnigste Jahr seit Messbeginn im Jahre 1951. Bis zu 30 Prozent mehr Sonnenschein im Vergleich zum langjährigen Mittel kam in einem breiten Streifen vom Emsland bis zur Lausitz zusammen.
Interessante Statistiken von Wetterstationen unterhalb von 1000 Meter Höhe:
Statistik | Ort | Messwert |
---|---|---|
Höchste Temperatur | Hamburg-Neuwiedenthal | 40,1°C |
Niedrigste Temperatur | Heinersreuth-Vollhof | -19,3°C |
Meiste Sommertage | Waghäusel-Kirrlach | 106 Tage |
Meiste Frosttage | Deutschneudorf-Brüderwiese | 149 Tage |
Höchster Jahresniederschlag | Ruhpolding-Seehaus | 1896 l/m² |
Niedrigster Jahresniederschlag | Gardelegen-Lindstedterhorst |
309 l/m² |
Sehr trocken: Waldbrände und Niedrigwasser. Das Jahr 2022 ist eines der trockeneren Jahre im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991-2020) gewesen. Die Abweichung liegt bei etwa minus 15 Prozent. Besonders wenig Niederschlag kam im Nordosten des Landes herunter. Vor allem der Sommer verlief außergewöhnlich trocken. Es gab eine Dürre, die zu teils schweren Waldbränden im Osten führte. Zudem sorgte die Trockenheit für extremes Niedrigwasser an unseren Flüssen. In Emmerich sank der Pegel des Rheins auf einen historischen Tiefstand. Die Schifffahrt war zeitweise nur stark eingeschränkt möglich.
Dezember 2022
Kältester Dezember seit zehn Jahren
Der Winter gab jedoch nur ein kurzes Gastspiel
So einen Dezember hat es lange nicht mehr gegeben. Er war der kälteste Dezembermonat seit 2012. Besonders in Erinnerung bleiben die extremen Kontraste. Mit einer Mitteltemperatur von rund 1,8 Grad lag der Dezember zwar ziemlich genau im langjährigen Mittel der vergangenen 30 Jahre. Aufgrund der sehr milden Dezembermonate der Vorjahre fiel er trotzdem vergleichsweise kalt aus.
Besonders in der zweiten Dekade herrschte auch im Dezember mal wieder vielerorts Dauerfrost. Die Tage vom 10. bis zum 18. Dezember waren die kältesten des Monats. Kurz vor Weihnachten zogen Tiefs mit gefährlichem Eisregen über das Land und vertrieben anschließend die Kälte. Bis zum Jahresende blieb es wechselhaft und wurde teils extrem mild. An Silvester gab sogar verbreitet neue Temperaturrekorde. Die höchste Temperatur wurde am 31. Dezember mit 20,8 Grad in Wielenbach in Oberbayern gemessen. Die niedrigsten Temperaturen wurden am 18. Dezember in Heinersreuth bei Bayreuth und in Neuburg an der Donau mit minus 19,3 Grad erreicht.
Die Sonne zeigte sich insgesamt nur selten. Besonders im Osten reichte es stellenweise kaum für 15 Sonnenstunden. Auch in Teilen des Südwestens und im Rheinland war es häufig trüb. Die sonnigste Phase gab es während der Kälteperiode im zweiten Monatsdrittel. Am längsten schien die Sonne ganz im Süden Deutschlands, besonders auf den Höhen des Schwarzwaldes und im Alpenvorland. Dort waren es vielfach mehr als 60 Stunden. Einsamer Spitzenreiter war die Zugspitze mit fast 90 Sonnenstunden.
Vom Niederschlag her ist der Dezember mit rund 65 Litern pro Quadratmeter ein durchschnittlicher Monat gewesen. Trotzdem gab es große, regionale Unterschiede. Am meisten kamen in den westlichen und südlichen Mittelgebirgen zusammen. Die größte Menge wurde in St. Blasien im Schwarzwald mit fast 250 Litern gemessen. Am trockensten war es in Teilen Ostdeutschland sowie besonders Richtung Pfalz. Dort fielen zum Teil nicht einmal 20 Liter pro Quadratmeter.
November 2022
Viel sonniger als sein Ruf
Der Winter gab jedoch nur ein kurzes Gastspiel
Der November 2022 hat die meiste Zeit eher an den Frühling erinnert. Eine Südwestströmung brachte uns milde Luft und viel Sonnenschein. Zwischendurch wurde es aber auch ausgesprochen nass und kalt. Der Winter gab jedoch nur ein kurzes Gastspiel.
Der November präsentierte sich alles andere als trüb, feucht und kühl. Mit einer Mitteltemperatur von rund 6,4 Grad war es der sechstwärmste Spätherbstmonat seit 1992. Zum Monatsanfang zeigte das Thermometer noch Spitzenwerte bis rund 20 Grad an. Spitzenreiter mit 20,5 Grad war Müllheim in Südbaden am 8. November. Auch zur Monatsmitte und ab dem 23. November stiegen die Temperaturen teilweise auf 10 bis 15 Grad. In den Nächten trat nur phasenweise Frost auf. Die kältesten Nächte mit Werten um minus 10 Grad wurden am 19. und 20. November registriert. Die meisten Frosttage zählten die südlichen und östlichen Mittelgebirgsregionen sowie der Alpenrand. Deutschneudorf im Erzgebirge konnte beispielsweise 16 Frosttage verbuchen. Dauerfrost gab es dagegen nur selten. Maximal 2 Frosttage gab es vom Niederrhein über Rheinland-Pfalz bis nach Basel. Wolken oder Hochnebel verhinderten dort ein starkes Auskühlen des Bodens. Daher lagen die Tiefstwerte oftmals im deutlichen Plusbereich.
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren gab es im November überdurchschnittlich viele Sonnenstunden. Dies lag an beständigen Hochdruckgebieten. Zeitweise bildete sich jedoch auch eine sogenannte Inversion aus, bei denen vor allem die Bergregionen mit teils sehr milder und klarer Luft herausstachen. In den Tälern und besonders entlang der Flüsse erwies sich der Hochnebel dagegen häufig als ziemlich zäh. "Überstunden" leistete die Sonne mit bis zu 118 Stunden vom Harz bis zur Lausitz. Ähnlich sah es auch am Nordrand des Sauerlands aus mit bis zu 110 Stunden. Im Norden Schleswig-Holsteins reichte es dagegen gerade einmal für 16 Sonnenstunden im ganzen Monat.
Zwischendurch setzten sich Tiefdruckgebiete durch. Sie brachten gebietsweise kräftige Niederschläge. Trotzdem reichte es im Landesmittel für nur rund 50 Liter Regen pro Quadratmeter, das ist etwa ein Fünftel weniger als im klimatischen Durchschnitt. Zudem waren enorme Unterschiede festzustellen: Ausgesprochen nass war es in den westlichen Mittelgebirgsregionen, im Südwesten des Landes sowie im Osten und Süden Bayerns. Viele Orte meldeten 30 bis 70 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Im Schwarzwald kamen im ganzen Monat stellenweise mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Mit nur wenigen Litern Wasser mussten sich dagegen die östlichen Teile Mecklenburg-Vorpommerns abfinden. Zeitweise zogen kräftige Regengüsse durch. In Freudenstadt wurde am 17. November mit knapp 60 Liter der höchste Tagesniederschlag gemessen. Am selben Tag hinterließ ein Tornado in Urexweiler nördlich von Saarbrücken große Schäden. Drei Tage später gab es im Tiefland zumindest regional den ersten Schnee in diesem Herbst.
Oktober 2022
Oktober 2022 schreibt Klimageschichte
Wärmerekord eingestellt
Der Oktober 2022 hat Klimageschichte geschrieben: Er hat nicht nur mindestens den bisherigen Oktober-Wärmerekord aus dem Jahre 2001 eingestellt, sondern brachte auch in anderen Disziplinen
Überraschungen.
Spätsommerliche Temperaturen haben den Oktober in diesem Jahr zum Rekordmonat gemacht. Mit einer Mitteltemperatur von 12,5 Grad war der diesjährige Oktober ähnlich warm wie vor 21 Jahren. Selbst
in den letzten Monatstagen wurde die 25-Grad-Marke noch vielfach geknackt. Spitzenreiter war am 28. Oktober das baden-württembergische Müllheim mit knapp 29 Grad.
Doch nicht nur die Vielzahl später Sommertage mit Höchstwerten von 25 Grad und mehr, sondern auch die noch ungewöhnlich lauen Nächte trugen maßgeblich zu der hohen Wärmebilanz bei. So blieben vor
allem in den westlichen Landesteilen selbst die Nächte häufig ungewöhnlich lau. In der Eifel und im Harz sanken sie am 28. Oktober sogar kaum unter die 20-Grad-Marke.
Die tiefste Temperatur wurde am Morgen des 20. Oktober auf Usedom gemessen, wo das Thermometer in Karlshagen minus 2,3 Grad anzeigte. Am Erdboden wurden dort sogar minus 6 Grad erreicht. Aber
auch in der Landesmitte gab es vor der Monatsmitte gelegentlich leichten Frost. Die Abweichung der Durchschnittstemperaturen gegenüber dem Klimamittel betrug landesweit mehr als 3 Grad mit dem
größten Plus im Südwesten Baden-Württembergs.
Fast überall ein goldener Oktober. Aber auch beim Sonnenschein war der Oktober 2022 ganz vorne mit dabei: Mit durchschnittlich fast 140 Stunden schien die Sonne gut 35 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Sieger in Sachen Sonnenschein war allerdings der Nordosten, wo im Großraum Berlin bis zu 170 Sonnenstunden registriert wurden.
Am seltensten zeigte sich die Oktobersonne mit nur 110 Stunden an Teilen der Donau und rund um den Bodensee. Dort konnten sich öfter mal Nebelfelder bis in die Mittagsstunden halten, aber dennoch schien die Sonne damit immer noch rund 10 Prozent mehr als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Alles in Allem hatte sich der zweite Herbstmonat den Beinamen "Goldener Oktober" mehr als verdient.
Im Südwesten war der Monat auch nass. Beim Niederschlag brachte der Oktober dagegen regional große Unterschiede: Während mit nur 20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter im Norden meist nur etwa
die Hälfte des durchschnittlichen Oktoberregens fiel, kamen dank einiger kräftiger Gewitter in Teilen des Südwestens örtlich mehr als 100 Liter pro Quadratmeter vom Himmel.
Aber auch kräftiger und lang anhaltender Dauerregen war regional mit von der Partie. So schüttete es um die Monatsmitte vor allem im Schwarzwald wie aus Eimern. Betroffen waren vor allem die
Staulagen der Berghänge. So erklärt sich auch die Monatssumme des Spitzenreiters, dem Ort Baiersbronn bei Freudenstadt, mit 227 Liter Regen pro Quadratmeter. Am trockensten war es an einigen
Ostseestränden Vorpommerns mit kaum 10 und auf der Insel Rügen mit nur rund 15 Liter Regen pro Quadratmeter. Landesweit wurden aber immerhin rund 80 Prozent des Klimamittels erreicht. Die
oberflächennahen Bodenschichten sind inzwischen wieder fast überall gut durchfeuchtet.
Dennoch sitzt die extreme Dürre des vergangenen Sommers noch in den Böden: In tieferen Schichten herrschen nach wie vor große Niederschlagsdefizite in einer Größenordnung von mehreren hundert
Litern pro Quadratmeter.
September 2022
Vom Sommer in den Herbst
Nassester September seit über 20 Jahren
Der September 2022 ist der nasseste seit über 20 Jahren gewesen und hat damit in Sachen Trockenheit endlich eine Linderung gebracht. Bei den Temperaturen ging es vom Hochsommer rasant in den Herbst.
Mit rund 100 Liter pro Quadratmeter im landesweiten Durchschnitt hat es in diesem September so viel geregnet wie seit dem Jahr 2001 nicht mehr. Damit kamen 155 Prozent, also über 50 Prozent mehr Niederschlag im September zusammen als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Die Trockenheit wurde somit verbreitet deutlich gelindert und die unter der Dürre leidenden Regionen konnten aufatmen. Stellenweise gab es mehr Niederschlag als in allen drei Sommermonaten 2022 zusammen. Am nassesten war es mit mehr als 200 Liter in den Mittelgebirgen und an den Alpen. In den höchsten Lagen rieselten sogar schon die ersten Flocken. Der höchste Tagesniederschlag wurde mit 93,8 Liter in Graal-Müritz bei Rostock am 17. September gemessen.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 13,4 Grad ist der September um 0,4 Grad kühler gewesen als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. In den ersten Tagen des Monats lagen die Höchstwerte verbreitet noch auf hochsommerlichem Niveau. Am wärmsten war es mit 32,3 Grad am 5. September in Kleve am Niederrhein. Anschließend strömte allerdings rasch deutlich kühlere Luft nach Deutschland und der Herbst hielt Einzug. Die tiefste Temperatur wurde mit minus 1,8 Grad am 20. September in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb gemessen.
Mit rund 155 Stunden lag die Sonnenscheinbilanz beinahe genau im Schnitt (157 Stunden) der vergangenen 30 Jahre. Besonders sonnig zeigte sich der Nordosten Deutschlands, dort schien die Sonne insgesamt 170 Stunden lang. Lediglich in den Mittelgebirgen und an den Alpen reichte es nur für etwa 120 Sonnenstunden.
August 2022
Sonnig, heiß und nur wenig Regen
Fast so warm wie 2003
Der August 2022 ist der zweitwärmste und der zweitsonnigste Augustmonat seit Messbeginn gewesen. Knapp übertroffen wurde der Monat in Sachen Sonne und Hitze nur von dem legendären Hitze-August 2003.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,3 Grad ist der letzte der drei Sommermonate um 2,4 Grad wärmer gewesen als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Er rangiert damit auf Rang 2 nach dem mit 20,6 Grad nur wenige Zehntel wärmeren Rekord-August des Jahres 2003. Dabei war in vielen Regionen im Südwesten des Landes jeder Tag ein sogenannter Sommertag mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad. Landesweit wurden immerhin noch mehr als 20 solcher Tage registriert und in Teilen der Rhein-Main-Neckar-Region und am Oberrhein wurde sogar an mehr als 25 Tagen die 30-Grad-Marke erreicht. Heißester Tag des Monats war der 4., wo an der Wetterstation der rheinland-pfälzischen Kurstadt Bad Kreuznach mit 39,6 Grad sogar ein neuer Augustrekord verzeichnet wurde. Kühlste Orte außer der Zugspitze waren das nordrheinwestfälische Eslohe im Sauerland und die Erzgebirgsgemeinde Deutschneudorf-Brüderwiese mit jeweils nur 3,0 Grad am Morgen des 7. August, wobei Deutschneudorf an diesem Tag sogar Bodenfrost meldete.
Ursache der so beständigen Hochsommerwitterung war das Zusammenspiel von warmen Luftmassen aus Südwesteuropa mit hartnäckigem Hochdruckeinfluss, der sich trotz kurzer Schwächephasen immer wieder aufs Neue regenerierte. So hatte die Sonne freie Bahn und konnte landesweit an durchschnittlich 270 Stunden scheinen. Damit fehlte auch bei der Sonnenscheindauer nicht viel zum Rekord-August 2003, in dem landesweit nur 7 Sonnenstunden mehr verzeichnet worden waren. Den meisten Sonnenschein gab es entlang des Rheins , am häufigsten hinter Wolken verbarg sich die Sonne in den östlichen Landesteilen.
Entsprechend dünn fiel auch die Niederschlagsbilanz des Monats aus. Zwar nahmen gelegentliche Gewittergüsse regional sogar Unwettercharakter an und lösten gebietsweise Überflutungen aus, trafen jedoch längst nicht jede Region. Im Landesmittel reichte es nur für rund 50 Liter Regen pro Quadratmeter, was etwa zwei Dritteln des klimatischen Durchschnitts entspricht. Die Ungleichverteilung dieser Regensumme war allerdings enorm: Während in vielen Teilen des Westens kaum 5 Liter pro Quadratmeter fielen, kamen im Allgäu gut 200 Liter zusammen. Dort und am Alpenrand verhinderte wiederholt Starkregen eine Zuspitzung der Trockenheit, während die Vegetation in den meisten anderen Landesteilen unter erheblichem Dürrestress litt. Selbst wo sich dort einmal lokale Gewittergüsse entluden, konnte das Regenwasser kaum in die ausgetrockneten Böden versickern. Daher verdorrten in den am stärksten betroffenen Gebieten nicht nur Grünflächen und niederes Buschwerk, sondern auch das Laub zahlloser Bäume welkte vorzeitig und mancherorts setzte sogar schon der Laubfall ein.
Juli 2022
Trocken wie seit Jahrzehnten nicht
Seit fast 40 Jahren fiel in einem Juli nicht mehr so wenig Regen
Der Juli 2022 hat sich durch viel Sonnenschein und regionale Hitzerekorde ausgezeichnet. Besonders stach jedoch die Trockenheit hervor: Seit fast 40 Jahren fiel in einem Juli nicht mehr so wenig Regen. Die Folgen waren landesweit zu sehen und zu spüren. Der Sommermonat hat so wenig Regen gebracht wie lange nicht. Gerade 35 Liter pro Quadratmeter kamen im deutschlandweiten Mittel vom Himmel. Das ist nur etwas mehr als ein Drittel von dem, was ein durchschnittlicher Juli in den vergangenen 30 Jahren mit sich brachte.
Es fiel sogar weniger Regen als im Juli des Dürrejahres 2018 und es war damit das komplette Gegenteil zum Juli 2021, als im Monat der Flutkatastrophe im Mittel 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen wurden. Besonders trocken war es in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Hessen. Hier gab es Gebiete, wie zum Beispiel an der Mosel, wo gar kein Regen fiel. Pflanzen litten unter Trockenstress, Felder mussten frühzeitig abgeerntet werden. Viele Flüsse führten Niedrigwasser. Am Rhein konnten deshalb die Schiffe maximal nur noch mit halber Beladung fahren. Deutlich unterdurchschnittlich blieb die Niederschlagssumme auch im Osten des Landes wie in Sachsen oder Brandenburg. In diesen Regionen war bereits der Juni 2022 recht trocken verlaufen. Vor allem dort entwickelten sich zahlreiche Feld- und Waldbrände. Nach Schätzungen des EU-Waldbrandinformationssystems EFFIS waren mehr als 3000 Hektar Wald in Brand geraten. Das entsprach bereits der Fläche des Dürrejahres 2018.
Mit einem Durchschnitt von 19,2 Grad war der Juli 2022 etwa ein Grad wärmer als in den vergangenen 30 Jahren. Besonders warm zeigte sich der Süden, wo bis zu 29 Tage mit Höchstwerten von mehr als 25 Grad gezählt wurden. Dies glich eher einem mediterranen als einem typisch mitteleuropäischen Sommer. In einigen Regionen wurden bis zum Monatsende schon so viele Sommertage wie sonst in einem gesamten Sommer registriert. Etwas kühler verlief der Monat zunächst im Norden, wo es in den ersten Wochen bei einem frischen Wind um oder unter 20 Grad blieb. Erst in der dritten Juliwoche kam auch dort zeitweise die Hitze an. So wurde am 20. Juli die höchste Temperatur des Monats mit 40,1 Grad ausgerechnet in Hamburg gemessen, ein neuer Temperaturrekord für die Hansestadt. Selbst an der Ostsee war bei fast 40 Grad Schwitzen angesagt, auch dort purzelten zahlreiche Rekorde.
Im Südwesten besonders viel Sonnenschein. Mit 265 Stunden schien die Sonne überdurchschnittlich lange. Mit mehr als 350 Stunden war es im Südwesten am sonnigsten. Dagegen blieb es an der Nordsee oft bei unter 200 Stunden. Vor allem in der zweiten Monatshälfte kamen Urlauber bei immer mehr Sonnenschein aber auch dort auf ihre Kosten.
Juni 2022
Hitzerekorde und sehr viel Sonne
Der Juni 2022 reiht sich als der viertwärmste seit 1992 ein
Verantwortlich waren nicht nur ein Hitzeintermezzo mit neuen Rekorden, sondern auch die zahlreichen lauwarmen Nächte. Allerdings war der Frühsommermonat auch zeitweise ziemlich turbulent. Der diesjährige Juni ist die meiste Zeit sommerlich warm, trocken und sonnig verlaufen. Er geht als der viertwärmste Junimonat seit 30 Jahren und als der sechstwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Zwischendurch tobten jedoch auch kräftige Gewitter, die mancherorts Unwetterschäden hinterließen. Doch trockene Böden waren in vielen Regionen weiterhin zu beobachten. Dementsprechend waren die Pflanzen wieder Trocken- und Hitzestress ausgesetzt. Besonders drastisch zeigte sich dies im Osten des Landes, wo außerdem größere Waldbrände ausbrachen, wie beispielsweise bei Potsdam. Von Schafskälte kaum eine Spur. Mit 18,4 Grad lag der Temperaturdurchschnitt im Juni rund zwei Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. Der Frühsommermonat begann zunächst in den südlichen Landesteilen mit Höchstwerten um 25 Grad. Im Rest des Landes hielt sich anfangs noch ziemlich frische Luft, die die Temperaturen deutlich unter die 20-Grad-Marke drückte.
Der deutschlandweite Tiefstwert mit 1,1 Grad wurde am 2. Juni in Gilserberg-Moischeid, 25 Kilometer nordöstlich von Marburg, registriert. Wenige Tage später kam die Mittelmeerluft auch im Norden an und es herrschte zeitweise Bade- und Grillwetter. Nachfolgend lag oft feuchte und mitunter schwüle Luft über Deutschland, die sich auch nachts nur wenig abkühlen konnte. Kurz vor dem kalendarischen Sommeranfang überrollte die erste Hitzewelle des Jahres große Teile des Landes. Dabei überschritten die Temperaturen deutlich die 30-Grad-Marke. Am Rhein und seinen Nebenflüssen sowie von Brandenburg bis Bayern ging es sogar auf brütende 35 Grad und mehr hinauf. Vor allem der Osten meldete neue Junirekorde. Am 19. Juni wurden 39,2 Grad sowohl in Dresden-Strehlen als auch in Cottbus gemessen. Es waren die höchsten Werte deutschlandweit. Südlich des Mains hielt sich die Mittelmeerluft längere Zeit. Im Norden machte sich dagegen die Schafskälte zumindest ansatzweise bemerkbar. Die Temperaturen sanken in den Nächten für ein paar Tage auf 10 Grad und darunter. Doch die meiste Zeit kühlte es in den Nächten nicht wirklich ab. Deshalb trugen die zahlreichen lauwarmen Nächte deutlich zu dem hohen Temperaturdurchschnitt bei.
In manchen Regionen sehr wenig Regen. Im Juni kamen mit rund 60 Liter pro Quadratmeter etwa ein Fünftel weniger Niederschlag als im Klimamittel zusammen. Mehrere Tiefdruckgebiete brachten vor allem den südlichen Landesteilen größere Regenmengen, wie beispielsweise Tief MAYA in den ersten Junitagen. Die Station Deuerling-Heimberg, westlich von Regensburg, meldete am 5. Juni mit 82,0 Liter pro Quadratmeter den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Auf den ganzen Monat gesehen fiel der meiste Niederschlag mit über 200 Liter pro Quadratmeter am Alpenrand. Die großen Niederschlagsmengen gingen oftmals mit kräftigen Gewittern einher. In einigen Regionen verursachten Unwetter erhebliche Schäden. So hinterließen am Pfingstsonntag starke Gewitter in einigen Orten Süddeutschlands Hagelmassen und Überschwemmungen. Am 27. Juni stürzten in Oberbayern golf- bis tennisballgroße Hagelgeschosse vom Himmel. Sie zerschlugen Autoscheiben und Dachfenster. Im Osten ging dagegen die Trockenheit weiter. Vor allem von Mecklenburg über Sachsen-Anhalt und Thüringen bis nach Franken wurden vielfach nicht mal ein Drittel des üblichen Juniniederschlags verzeichnet. Gebietsweise fielen weniger als 10 Liter pro Quadratmeter.
Sonne leistet "Überstunden". Über fehlenden Sonnenschein konnte man sich nicht beklagen. Im Mittel schien die Sonne 275 Stunden lang, das entspricht rund einem Viertel mehr als im langjährigen Mittel. Die meisten "Überstunden" leistete die Sonne in den Mittelgebirgsregionen und in der Leipziger Tieflandsbucht, wo teilweise mehr als 300 Stunden registriert wurden. Deutlich weniger ließ sich die Sonne mit rund 215 Stunden in Nordfriesland und nahe der dänischen Grenze blicken.
Mai 2022
Warm mit Unwettern
Der Mai hat sich in diesem Jahr von seiner ungemütlichen Seite mit teils schweren Unwettern gezeigt
Es gibt allerdings auch noch andere spannende Fakten. Im letzten Frühlingsmonat hat es gleich mehrere schwere Unwetterlagen gegeben. Besonders in der Landesmitte sowie im Westen und Süden krachte es. Am 20. Mai zogen gleich mehrere Tornados über das Land hinweg. Es entstanden Millionenschäden und zahlreiche Menschen wurden verletzt. In der Osthälfte wurde die Trockenheit zu einem immer größeren Problem. Zeitweise erreichte die Waldbrandgefahr die höchste Stufe 5. Dementsprechend brachen zum Beispiel in Brandenburg mindestens 20 Waldbrände aus.
Im Mai fielen insgesamt nur 71 Prozent des durchschnittlichen Niederschlages. Dabei verteilten sich die Regensummen sehr ungleichmäßig über das Land. Besonders wenig regnete es in Teilen der zentralen Mittelgebirge. Dort kamen kaum 10 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Anders sah es im äußersten Süden aus mit teils über 180 Litern Regen pro Quadratmeter. Die Tageshöchstmenge meldete die Wetterstation in Bad Bayersoien im Allgäu mit knapp 109 Litern.
Der Wonnemonat war zeitweise sehr warm. Lediglich zum Monatsanfang und Richtung Monatsende verliefen die Tage recht kühl. Mit einem Temperaturdurchschnitt von 14,4 Grad war er rund 1,3 Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Die "Eisheiligen" blieben in diesem Jahr aus, statt. Örtlich gab es sogar Rekordtemperaturen für den Mai. In Ohlsbach, nordöstlich von Freiburg im Breisgau, wurde am 20. Mai mit 33,7 Grad der deutschlandweit höchste Messwert registriert. Anschließend sorgte eine Nordwestströmung für kühlere Temperaturen.tdessen gab es "Schweißheilige". Mit Höchstwerten um 30 Grad war Schwitzen angesagt.
Mit rund 250 Sonnenstunden schien die Sonne knapp 16 Prozent mehr als im langjährigen Mittel der vergangenen 30 Jahre. Am meisten Sonnenschein gab es auf Rügen, in der Oberlausitz sowie in Rheinhessen. Dort wurden teils fast 300 Stunden Sonne registriert. In den Hochlagen der Mittelgebirge und im Allgäu kamen dagegen örtlich nur rund 170 Sonnenstunden zusammen.
April 2022
Mehr Sonne als üblich mit Frost- und Sommertagen
Der April 2022 ist in diesem Jahr sehr sonnig gewesen
Große Kontraste gab es bei den Temperaturen und den Niederschlägen. Der April war kühler als im Mittel der vergangenen 30 Jahre.
Nach einem Sonnenscheinrekord im März hat auch im April 2022 häufig die Sonne geschienen. Mit 195 Stunden lag die Sonnenscheindauer etwa 5 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Anfang des
Monats versteckte sich die Sonne noch häufig hinter dichten Wolken, aber ab dem Osterfest war sie häufig am Himmel zu sehen. Besonders sonnig war es dabei mit über 200 Stunden an den Küsten, an
der Ostsee kamen sogar 250 Stunden zusammen. Deutlich seltener schien die Sonne dagegen in den Mittelgebirgen, dort wurden rund 150 Stunden gemessen.
Von Frost bis zum Sommertag. Mit einem landesweiten Durchschnitt von 7,8 Grad war der April 1,2 Grad kühler als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Vor allem zum Monatsbeginn gab es gebietsweise strenge Nachtfröste. Den tiefsten Wert verzeichnete dabei Meßstetten auf der Schwäbischen Alb am 4. April mit minus 14,6 Grad. Dennoch gab es bereits den ersten Sommertag am 13. April mit 26,0 Grad im baden-württembergischen Wolfach. Ab der zweiten Monatsdekade pendelten sich die Temperaturen dann immer mehr auf ein typisches Aprilniveau ein.
Erst nass, dann häufig trocken. Der April 2022 hat sich mit 55 Liter Regen pro Quadratmeter etwa 25 Prozent nasser gezeigt als im langjährigen Durchschnitt. Allerdings waren die regionalen Unterschiede groß. Zum Beginn des Monats brachten zahlreiche Tiefs viele Regenwolken nach Deutschland. Dabei fiel regional sogar reichlich Schnee. Am 9. April kehrte der Winter von Rheinland-Pfalz bis ins südliche Hessen zurück. In Beerfelden wuchs die Schneedecke sogar auf 27 Zentimeter. Bis kurz vor Ende des Monats bestimmten viele trockene Phasen dann das Wetter. Im auch sonst schon trockenen Nordosten kamen stellenweise kaum 25 Liter Regen zusammen. Im Schwarzwald wurden dagegen rund 150 Liter verzeichnet. Die größte Tagessumme gab es in Geroldsau im Nordschwarzwald mit 59,9 Liter pro Quadratmeter.
März 2022
Mild und sehr trocken
Der März 2022 hat in diesem Jahr einen neuen Sonnenscheinrekord gebracht
Regen war dabei Mangelware und die Temperaturen lagen über dem Durchschnitt.
Im März 2022 hat die Sonne so häufig geschienen wie noch nie seit Beginn deren Aufzeichnung im Jahr 1951. Mit mehr als 235 Stunden lag die Sonnenscheindauer fast doppelt so hoch wie im
Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Den alten Rekord von 195 Stunden aus dem Jahr 1953 ließ der März damit klar hinter sich. Besonders im Süden war die Sonne mit rund 250 Stunden häufig zu
sehen. Etwas weniger Sonnenschein gab es mit etwa 200 Stunden in der Lüneburger Heide, dem Thüringer Wald sowie im Frankenland.
Kaum Regen und hohe Waldbrandgefahr. Hochs hielten die meiste Zeit Tiefs vom Atlantik und somit auch jeglichen Regen von uns fern. Im Landesdurchschnitt fiel mit rund 20 Liter pro Quadratmeter deutlich weniger als sonst üblich. Damit gehört der März zu einem der trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Regional blieb es sogar im gesamten Monat trocken. Besonders im Nordosten kamen an manchen Orten keine Tropfen vom Himmel, wie zum Beispiel in Bergen auf Rügen. Dabei stieg die Waldbrandgefahr verbreitet stark an. Gebietsweise galt sogar die zweithöchste Warnstufe 4 von 5. Örtlich brachen sogar kleinere Brände aus. Tage, an denen überhaupt etwas Niederschlag gemessen werden konnte, waren landesweit selten. Lediglich um die Monatsmitte sowie zum Ende des Monats fiel vor allem im Südosten und Westen Regen. Die größte Tagessumme gab es in Marktschellenberg in Bayern am 15. März mit 25,4 Liter pro Quadratmeter.
Kühler Start danach mild. Nach einem milden Februar präsentierte sich der erste Frühlingsmonat leicht über dem langjährigen Mittel. Mit einem landesweiten Durchschnittswert von 5,1 Grad war er rund 0,5 Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Nach einem kühlen Start erreichten die Temperaturen in der dritten Märzwoche frühlingshafte Werte. Die höchste Temperatur wurde am 28. März mit 23,0 Grad in Regensburg gemessen. Frostige Nächte und Winterrückkehr. Vor allem nachts gab es allerdings noch häufig Frost. Im Schnitt kamen sogar 18 Frosttage zusammen. Damit lagen die Temperaturen häufiger unter dem Gefrierpunkt als in allen anderen Monaten im Winterhalbjahr. Den tiefsten Wert verzeichnete dabei am 1. März Reit im Winkl in Bayern mit minus 11,2 Grad. Zum Monatsende stellte sich die Wetterlage um und der Winter kehrte regional wieder zurück. Besonders im Norden schneite es in der Nacht vom 30. zum 31. März teils kräftig. In Hamburg kamen sogar mehr als 10 Zentimeter Neuschnee zusammen.
Februar 2022
Sehr mild und sehr nass
Teils stürmisches Wetter mit milder Luft und viel Regen haben den Februar geprägt
Vor allem im Norden wurden zahlreiche Felder und Flächen von Hochwasser überflutet. Der nächste sehr milde Monat: Der Februar 2022 gehört zu den wärmsten der letzten 30 Jahre. Dazu fiel wenig Schnee, dafür aber umso mehr Regen. Gebietsweise kam das 2 bis 4-fache der durchschnittlichen Monatsmenge zusammen. Der Februar 2022 ist ausgesprochen mild und nass ausgefallen. Nach einem bereits milden Januar präsentierte sich der Folgemonat noch wärmer. Mit einem landesweiten Durchschnittswert von plus 4,4 Grad war er knapp drei Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Ein Hauch von Frühling mit zweistelligen Plusgraden wehte vor allem um die Monatsmitte herum durchs Land. Die höchste Temperatur mit 17,3 Grad wurde am 18. Februar in Metzingen südöstlich von Stuttgart verzeichnet.
Dennoch trat in den Nächten zumindest phasenweise Frost auf. Die meisten Nachtfröste gab es im Süden und in der Mitte des Landes. In den Mittelgebirgs- und Alpenregionen zählte man 15 bis 27 Tage mit nächtlichen Minusgraden. Dauerfrost herrschte dagegen nur in den höheren Lagen. Vor allem zur Monatsmitte war es in den Nächten sehr frisch. In eine solche Phase fiel auch der kälteste Tag, der 14. Februar, als in Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen minus 13,7 Grad registriert wurden. Auf der Zugspitze zeigte das Thermometer am 12. des Monats minus 18,2 Grad an. Zum Monatsende sanken die Temperaturen bei sternklarem Himmel auf Tiefstwerte bis minus 5 Grad, am Alpenrand sogar bis minus 12 Grad. Schnee fiel dagegen im Februar vielerorts gar nicht. Nur in den höheren Lagen gab es zeitweise Flockenwirbel, vor allem in den ersten Tagen des Monats. Atlantiktiefs dominieren, Kaltluft konnte sich nie längere Zeit durchsetzen, stattdessen lenkten Atlantiktiefs immer wieder milde und wolkenreiche Meeresluft zu uns. Diese entwickelten sich besonders vom 16. bis zum 19. Februar zu starken Stürmen, die auch schwere Schäden hinterließen, wie etwa die Orkane YLENIA und ZEYNEP. An der Nordseeküste löste der ruppige Wind mehrere Sturmfluten aus, vor allem Hamburg war davon betroffen. Die meisten Sturmtage mit Windstärke 8 und darüber wurden an den Küsten und Hochlagen gezählt, etwa 10 Tage waren es auf den ostfriesischen Inseln.
Regional enorme Regenmengen. Die Tiefs brachten auch jede Menge Niederschlag, von dem das meiste als Regen herunter kam. Im Landesdurchschnitt fiel mit 80 Liter pro Quadratmeter rund zwei Drittel mehr als im langjährigen Mittel (rund 53 Liter). Besonders regenreich verlief der Monat jedoch im Norden, Nordwesten und in den Mittelgebirgen. Mancherorts kam dort drei- bis fünfmal so viel Niederschlag zusammen, wie eigentlich im Spätwintermonat üblich ist. Örtlich gingen mehr als 200 Liter pro Quadratmeter nieder. So fielen in Braunlage im Harz 318, in Wipperfürth östlich von Köln knapp 250 oder in Hasenkrug nordwestlich von Lübeck 211 Liter pro Quadratmeter.Den meisten Regen hatten die Sturmtiefs kurz vor dem drittem Februarwochenende im Gepäck. Viele kleinere Flüsse führten in der Folge Hochwasser. Vom nördlichen Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein standen Felder tagelang unter Wasser. Doch einige Regionen bekamen auch deutlich weniger Regen als im Klimamittel ab. Am trockensten blieb es an den windabgewandten Seiten von Mittelgebirgen, wie etwa dem Harz und der Schwäbischen Alb, aber auch in Teilen Süddeutschlands schneite oder regnete es teils weniger als im Durchschnitt der Jahre. Rund um Straubing in Niederbayern beispielsweise wurden nur knapp 20 Liter pro Quadratmeter gemessen, das ist nicht mal die Hälfte des mittleren Monatsniederschlags. Ähnlich sah es in Südbaden, in Rheinhessen sowie in Teilen Sachsen-Anhalts aus, wo nur 40 bis 70 Prozent der üblichen Februar-Regenmenge registriert wurden.
Besonders im Süden viel Sonnenschein. Die Sonne schien den Monat über besonders in Teilen Nord- und Ostdeutschlands sowie in einigen Mittelgebirgsregionen nur selten. Verantwortlich dafür war die wolkenreiche Meeresluft und Hochnebel. Erste zum Monatsende bescherte Hoch KAI auch diesen Landesteilen viel blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Über deutlich freundlicheres Wetter durfte man sich hingegen vom Oberrhein bis nach Niederbayern freuen. Dort gab es örtlich mehr als 120 Sonnenstunden.
Januar 2022
Wärmer als im Vorjahr
Insgesamt hat sich die Sonne im Januar ziemlich rar gemacht
Lediglich auf den Bergen erlebte man häufig ein Wintermärchen mit viel Sonnenschein und klarer Luft. Weiter unten gab es nur an wenigen Tagen Schnee, meist hielt sich dort zäher Hochnebel und
wirklich kalt war es auch nicht. Vielen Menschen bleibt der Januar wohl eher grau in Erinnerung. Auf den Bergen hatte die Sonne dagegen das Sagen und dort setzte sich der Winter fest. Meist
dominierte ruhiges Hochdruckwetter, zwischendurch wurde es aber auch mal turbulent.
Im ersten Monat des Jahres ging es die meiste Zeit eher ruhig zu. Das neue Jahr begann frühlingshaft mit Höchstwerten teils über 10 Grad. Tief ANNETTE beendete das ungewöhnlich milde Intermezzo
mit viel Regen. In der Folge führten einige Flüsse Hochwasser. Im Verlauf des Monats beeinflussten wiederholt Hochdruckgebiete unser Wetter. Oftmals musste man mit Dauergrau vorliebnehmen,
während viele Bergregionen mit Sonnenschein verwöhnt wurden.
Zwischendurch brachten uns Wetterfronten auch mal Schnee bis ins Flachland und viel Wind. Richtig ungemütlich wurde es jedoch erst zum Monatsende. Sturmtief NADIA fegte mit Böen teils über 100
Kilometer pro Stunde über den Norden und Osten des Landes hinweg. Dabei richtete der Sturm viele Schäden an und entwurzelte zahlreiche Bäume. An der Nord- und Ostsee kam es zu Sturmfluten.
Mit einer Mitteltemperatur von rund 2,6 Grad war es im Januar ähnlich warm wie im Dezember und etwas mehr als anderthalb Grad wärmer als im langjährigen Mittel (1991 bis 2020). Der Hochwintermonat präsentierte sich im Flachland meistens feucht und ziemlich mild. Besonders zu Beginn des Monats erreichten die Mitteltemperaturen ein Niveau, das eher an den Frühling erinnerte. So meldete Rheinfelden, im äußersten Südwesten Baden-Württembergs, am 4. Januar mit 18,2 Grad die deutschlandweit höchste Temperatur des Monats. Lokal wurden im Südwesten des Landes auch neue Wärmerekorde verzeichnet. Zwar gab es auch im Flachland einige kalte Tage mit eisigen Nächten, doch mehrere Tage Dauerfrost zählten nur die Gebiete entlang der Donau und im Allgäu. Richtiges Winterwetter mit Frost und teilweise viel Schnee erlebte man dagegen in den höheren Berglagen. In Oberstdorf wurde am 12. Januar mit minus 17,3 Grad die tiefste Temperatur des Monats registriert.
Niederschlag nahezu durchschnittlich. Im Januar kamen rund 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Das ist nur etwas weniger als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Allerdings sind sehr große Unterschiede festzustellen. So fielen in der Magdeburger Börde teils unter 20 Liter pro Quadratmeter, während in einigen Mittelgebirgsregionen über 150 Liter gemessen wurden. Dies war zum Beispiel im Thüringer Wald und im Schwarzwald der Fall. Besonders hohe Regensummen brachte Tief ANNETTE am 4. und 5. Januar. Baiersbronn-Schönegründ im Nordschwarzwald meldete mit rund 57 Liter pro Quadratmeter in diesem Zusammenhang den höchsten Tagesniederschlag. Rasch stiegen die Flusspegel in der Mitte und im Süden Deutschlands deutlich an. Der Winter schaute im Flachland nur an wenigen Tagen vorbei. Am 8. Januar überquerte ein Tief mit kräftigen Schneefällen die mittleren Landesteile. Auch am 21. und zum Monatsende wurde es gebietsweise weiß. Fast die ganze Zeit winterlich blieb es in den Hochlagen. Dort wuchs die Schneedecke vielfach auf 30 bis 60 Zentimeter, auf dem Feldberg im Südschwarzwald auf fast 100 Zentimeter.
Dagegen sorgten ausgeprägte Inversionen häufig dafür, dass die Tage im Flachland trüb verliefen. Mancherorts fiel aus den hochnebelartigen Wolken etwas Sprühregen oder Schneegriesel. Wenn sich dann kein Hoch etabliert hatte, schickten Atlantiktiefs dichte Wolken zu uns. Teilweise reichte es nicht mal für 25 Sonnenstunden, wie beispielsweise in Mittelhessen, im Thüringer Wald oder in Oberfranken. Im Bundesdurchschnitt wurden 45 Sonnenstunden gezählt, das sind etwa 15 Prozent weniger als im langjährigen Mittel.
noch.mehr.....Vergangenes
Jahresrückblick
Extreme Wetterereignisse
Das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten
Das Wetterjahr 2021 ist statistisch gesehen ein durchschnittliches Wetterjahr gewesen. Trotzdem wird es vielen als Jahr der Katastrophen in Erinnerung bleiben. Es gibt aber auch gute Nachrichten.
Quelle→ Wetter Online
In diesem Jahr wurde unter anderem kein neuer Temperatur-Allzeitrekord für Deutschland aufgestellt. Trotzdem meldeten einige Wetterstationen neue Bestmarken. In Mühlhausen, nordwestlich von Erfurt, wurde zum Beispiel mit einem Tiefstwert von minus 26,7 Grad die tiefste Temperatur des Jahres gemessen und gleichzeitig ein neuer Stationsrekord aufgestellt. Bereits Ende März schaute in der Südwesthälfte der Sommer vorbei. Eine ungewöhnlich milde Wetterphase brachte Temperaturen über 25 Grad und damit die ersten Sommertage. Anschließend folgte jedoch der kälteste April seit 40 Jahren. Die erste und einzige Hitzewelle des Jahres gab es zwischen dem 17. und 20. Juni, als die Höchstwerte vielerorts die 35-Grad-Marke knackten. Am 19. Juni gab es in Berlin Tempelhof sowie in Baruth mit 36,6 Grad den deutschlandweiten Höchstwert. Nach einem anschließenden durchschnittlichen Sommer und Herbst machte der Dezember mit strengen Nachtfrösten und weißen Weihnachten im Norden auf sich aufmerksam.
Das Jahr 2021 war aber auch das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten, ausgelöst durch großflächigen unwetterartigen Starkregen. Innerhalb von 48 Stunden fielen in einem Streifen
von Köln bis zur Eifel rund 160 Liter Regen pro Quadratmeter mit verheerenden Folgen. Die höchste Niederschlagssumme an einem Tag fiel jedoch zuvor in der Uckermark mit 198,7 Liter pro
Quadratmeter. Nach der Anzahl der Starkregenereignisse von Mai bis September lässt sich das Jahr 2021 nun auf dem zweiten Platz nach 2018 wiederfinden. Zu den besonders nassen Regionen gehörte
der Schwarzwald. Dort fielen im Jahresverlauf teils über 2.000 Liter Regen. Deutlich trockener war es östlich des Harzes mit weniger als 500 Liter pro Quadratmeter. Aber auch bei den
gefallenen Niederschlägen gibt es positive Aspekte, denn deutschlandweit hat es ausreichend Niederschlag gegeben. Dadurch konnten sich unsere Wälder von der Trockenheit der vergangenen drei Jahre
zumindest etwas erholen.
Außergewöhnlich waren zudem die heftigen Schneefälle in der Mitte des Landes Ende Februar, wo verbreitet 20 bis 40 Zentimeter Schnee lagen.
Mit besonders viel Sonnenschein wurden der Süden und Südwesten des Landes verwöhnt. Örtlich kamen in Südbayern über 2.000 Sonnenstunden zusammen. Dagegen gab es in Faßberg, nördlich von Hannover, nur rund 1.280 Stunden Sonnenschein.
Beitrag→ Sebastian Keßler
In unserer Fotostrecke haben wir das Jahr noch mal in Bildern festgehalten ...
Dezember 2021
Kühler als in den Vorjahren
Ziemlich durchschnittlicher Wintermonat
Der Dezember 2021 ist ein ziemlich durchschnittlicher Wintermonat gewesen. Trotzdem war er kühler als in den letzten drei Jahren, auch wenn der Winter nur zwischendurch bei uns vorbeischaute. Der Süden zeigte sich besonders nass, andere Regionen Deutschlands blieben dagegen sehr trocken. In den ersten Dezembertagen hatte der Frühwinter mit Flockenwirbel bis in tiefere Lagen das Sagen. Über den Norden fegte zudem Sturm DANIEL. In den Alpen türmte sich der Schnee örtlich rund einen halben Meter hoch. Zur Monatsmitte hielten dann Hochs die meisten Regenwolken über längere Zeit von uns fern. Erst um Weihnachten herum schneite es in der Landesmitte und im Norden, nach Süden hin fiel reichlich Regen. Nach frostigen Tagen in der Nordhälfte Deutschlands vertrieb eine milde und feuchte Westströmung die Winterluft aus dem ganzen Land.
Mit einer Mitteltemperatur von rund 2,6 Grad war der Dezember ein wenig wärmer als im langjährigen Mittel (199l bis 2020). Zwar gab es kalte Tage mit eisigen Nächten, gebietsweise auch Dauerfrost. Doch meist lenkten Tiefs milde Meeresluft zu uns. Nach Weihnachten wehte besonders in der Südwesthälfte ein Hauch von Frühling durchs Land. Die höchste Temperatur wurde mit 16,5 Grad am 30. Dezember in Andernach bei Koblenz erreicht. Die niedrigste Temperatur wurde in der Nacht zum 22. Dezember in Oberstdorf mit minus 19,2 Grad registriert. Generell waren die Tage kurz vor Weihnachten und an den Festtagen die kältesten des Monats. In der Nordosthälfte herrschten 2 bis 6 Tage hintereinander Dauerfrost. Von Mecklenburg-Vorpommern bis zur Lausitz gab es mit 5 bis 10 Tagen die meisten Eistage im Monat. Noch mehr zählte man in den Hochlagen der östlichen Mittelgebirge und auf der Zugspitze.
Auch wenn sich das Dauergrau länger hielt, regnete es nicht überall ausreichend. Besonders trocken blieb es von Mittel- und Nordhessen bis ins Thüringer Becken und den Ostharz. Dort kamen teilweise weniger als 20 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Das entspricht nicht mal einem Drittel der Menge, die in einem Dezember durchschnittlich an Regen fällt. Ganz anders sah es in Teilen Süddeutschlands aus. Dort meldeten viele Stationen ein Drittel Niederschlag mehr als im langjährigen Mittel. Im Südschwarzwald wurden zum Beispiel mehr als 200 Liter pro Quadratmeter registriert.
Vielen Menschen blieb der Monat wohl eher grau in Erinnerung. Für manche Regionen trifft das auch zu. Am trübsten war es in den östlichen Mittelgebirgsregionen, wo es insgesamt nicht mal für 20 Sonnenstunden reichte. Verantwortlich dafür war unter anderem hartnäckiger Nebel- und Hochnebel. Wenn sich dann kein Hoch etabliert hatte, schickten Atlantiktiefs dichte Wolken zu uns. Die sonnigsten Tage gab es um die Wintersonnenwende sowie im Norden an den Weihnachtsfeiertagen. Die meisten "Überstunden" leistete die Sonne auf der Zugspitze mit rund 110 Stunden. Auch im Nordseeumfeld sowie am Ostrand der Mittelgebirge zeigte sich der Dezember mit 45 bis 60 Sonnenstunden überaus freundlich. Dies gilt auch für die Gipfellagen, die meistens aus der Hochnebeldecke ragten.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
November 2021
Mild, trocken und wenig Sonne
0,1 Grad kälter als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre
Sonnenscheinarm und recht trocken hat sich der November 2021 präsentiert. Überwiegend hoher Luftdruck hielt die meisten Tiefdruckgebiete fern. Bei den Temperaturen gab es allerdings keine Überraschungen.
Mit einer Mitteltemperatur von 4,7 Grad war der November 0,1 Grad kälter als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Durch die zahlreichen Hochdruckwetterlagen und die damit verbundenen Inversionen stechen vor allem die Bergregionen mit teils sehr milder Luft heraus. Am mildesten war es am 11. November in Garmisch-Partenkirchen mit 17,2 Grad. Im Dauergrau des Nebels blieb es dagegen meist deutlich frischer. Die kälteste Nacht abseits der Berge gab es mit minus 7,7 Grad in Zwiesel im Bayerischen Wald am 25. November. Durchschnittlicher geht es kaum: Die Temperatur im November traf fast genau das langjährige Mittel.
Der November verlief trockener als im langjährigen Mittel. Insgesamt kamen im Schnitt knapp 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Das sind rund 15 Liter weniger als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Nennenswerte Regenmengen gab es am 4. November im Osten durch Tief PETER. Die höchste Tagessumme fiel dabei auf Usedom mit 64,5 Liter. Der meiste Niederschlag kam an der Ostseeküste sowie unmittelbar an den Alpen vom Himmel. Mit knapp über 10 Liter war es in Nord- und Osthessen sowie in Teilen Baden-Württembergs am trockensten.
In der Uckermark und im südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern gab es mit nur 20 Stunden am wenigsten Sonnenschein. Mit durchschnittlich 45 Stunden gehörte der November bundesweit zu den sonnscheinärmsten seit Messbeginn im Jahr 1951. Lediglich auf den Bergen, im Bayerischen Wald, im Südschwarzwald sowie an den Alpen schien die Sonne mit rund 80 Stunden häufiger. Ansonsten prägte meist Nebel- oder Hochnebel das Himmelsbild.
Beitrag→ Dennis Oswald
Oktober 2021
Recht sonnig und recht trocken
Der Oktober war mit 9,6 Grad insgesamt gesehen sehr durchschnittlich
Ähnlich trocken und sonnig wie der Vormonat hat sich auch der Oktober 2021 gezeigt. Zum Oktober 2020 stand er dagegen in großem Kontrast. Ungemütliche Tage und den ersten schweren Sturm der kälteren Jahreszeit gab es allerdings auch. Hochdruckeinfluss sorgte im zweiten Herbstmonat häufiger für ruhiges Wetter mit einer größeren Anzahl goldener Oktobertage. Jedoch hielten sich insbesondere in den Niederungen zum Teil Nebel oder Hochnebel recht hartnäckig. Umso schöner war es dann auf den Bergen. Neben Phasen mit fast spätsommerlich warmer Luft wird vor allem auch der erste schwere Herbststurm in Erinnerung bleiben. Dieser fegte am 21. Oktober über Deutschland hinweg und hinterließ zahlreiche Schäden. Umgestürzte Bäume blockierten Bahnstrecken und Straßen.
Unspektakulär fällt dagegen die Temperaturbilanz aus. Der Oktober war mit 9,6 Grad insgesamt gesehen sehr durchschnittlich. In der Nordhälfte wichen die Werte etwas nach oben, im Süden leicht nach unten ab. Verantwortlich dafür waren dort klare und kalte Nächte, während im Norden etwas mehr Wolken eine stärkere Abkühlung verhinderten. Sowohl die niedrigste als auch die höchste Temperatur des Monats wurde in Bayern gemessen. Am 3. Oktober war es in München noch mal 27,5 Grad warm, am Morgen des 24. Oktober in Oberstdorf minus 4,9 Grad kalt.
Gleichzeitig zeichnete sich der Oktober durch längere trockene Wetterphasen aus. Wenn es mal regnete, dann meist nicht besonders viel. Der Monat war mit einer mittleren Niederschlagsmenge von 45 Liter pro Quadratmeter deutlich trockener als im Durchschnitt. Allerdings gab es auch hier größere regionale Unterschiede. Besonders wenig Regen fiel mit nur etwa 10 Liter in der Lausitz. Umso nasser war es entlang der Küsten, wo verbreitet 70 bis 100 Liter gemessen wurden. Den höchsten Monatswert verzeichnete Wrixum in Ostfriesland mit 150 Liter.
Trotz einiger herbstlich nasser und kühler Tage trumpfte im Oktober an vielen Orten die Sonne noch mal so richtig auf. Rund 130 Sonnenstunden im landesweiten Durchschnitt übertrafen das Mittel der vergangenen 30 Jahre deutlich. Besonders schön zeigten sich der Süden und Südosten Deutschlands mit bis zu 180 sonnigen Stunden. Deutlich weniger lang schien die Sonne im Nordwesten und Norden, aber auch dort war die Sonnenscheindauer nur in wenigen Regionen unterdurchschnittlich. Der Oktober 2021 war einer der fünf sonnigsten Oktobermonate der vergangenen 30 Jahre.
Beitrag→ Dr. Bernd Maurer
September 2021
Sehr trockener erster Herbstmonat
Dabei gab es aber auch regionale Unterschiede
Der September 2021 ist der trockenste September seit 15 Jahren gewesen. Zudem zeigte sich der Monat größtenteils von seiner warmen Seite. Viele Hochdruckgebiete brachten uns meist ruhiges Wetter. Dabei gab es aber auch regionale Unterschiede. Anfang September brachte Hoch GAYA den Spätsommer mit Badewetter.
Zudem werden einige den September wohl als spätsommerlich warm in Erinnerung behalten. Auch die Statistik spiegelt dieses Gefühl wider, denn mit einer Abweichung von plus 1,4 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel war der Herbstmonat milder als im Durchschnitt. Besonders im Südwesten des Landes gab es phasenweise freundliches Spätsommerwetter. In Bad Kreuznach wurden zum Beispiel 13 Sommertage gemessen. Für einen Sommertag müssen Höchstwerte von mindestens 25 Grad erreicht werden. Am wärmsten war es am 9. September in Huy-Pabstorf in Sachsen-Anhalt. Das Thermometer zeigte dort 30 Grad an. Den ersten Bodenfrost gab es um den 23. September in den Mittelgebirgen. Mit einem Temperaturmittel von 15,2 Grad war der Herbstmonat 1,4 Grad wärmer als im Durchschnitt (1991-2020).
Der Sommer 2021 endete mit einem überdurchschnittlich nassen August. Dagegen war der September in Deutschland mit durchschnittlich 35 Liter Regen pro Quadratmeter sehr trocken. Das entspricht fast 50 Prozent weniger Niederschlag, als es im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 der Fall war. Zuletzt war der September im Jahr 2006 so trocken. Es gab aber auch Regionen, wo in der Verbindung mit Gewittern deutlich größere Regenmengen vom Himmel kamen. In Kreuth-Glashütte in den Voralpen fielen am 26. September 74,9 Liter pro Quadratmeter an einem Tag. Im September 2021 fielen im Mittel 35 Liter Regen pro Quadratmeter. In den vergangenen Jahren regnete es im ersten Herbstmonat bundesweit ebenfalls meist weniger als im Durchschnitt.
Sonnensieger war im September der Süden. Dort gab es teils über 220 Sonnenstunden und damit mehr als doppelt so viel Sonnenschein wie zum Beispiel an der Nordsee. Rund um Hamburg waren es nur etwa 120 Stunden. Über der gesamten Fläche gemittelt schien in Deutschland die Sonne rund 150 Stunden lang. Das entspricht einer positiven Abweichung von rund 10 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel. Mit etwa 150 Sonnenstunden im deutschlandweiten Mittel ist der September in vielen Gebieten sehr sonnig gewesen.
Beitrag→ Sebastian Keßler
August 2021
1,6 Grad kühler als der Mittelwert
Vor allem am Ende des Monats war es deutschlandweit herbstlich
Der August 2021 ist deutlich kühler als in den vergangenen Jahren ausgefallen, wäre aber für einen August der 60er Jahre typisch. In einer Sache hebt sich der Monat aber auch deutlich zu damals ab. Ist denn schon Herbst? Besonders Ende des Monates fühlte es sich danach an.
Der August 2021 geht mit einer Durchschnittstemperatur von 16,4 Grad als der kühlste seit 2014 in die Wettergeschichte ein. Er ist sogar 1,6 Grad kühler als der Mittelwert der vergangenen 30 Jahre. Besonders markant ist der Vergleich zu 2020, wo im Augustrückblick eine Durchschnittstemperatur von 19,9 Grad angegeben wird. Damals gab es im Durchschnitt 17 Sommertage (Tage mit einer Temperatur von mehr als 25 Grad), im Jahr 2021 hingegen nur 5. Nicht ganz so ungewöhnlich zeigt sich der August von den Temperaturen her, wenn man ihn mit früher vergleicht. Gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt er völlig im Durchschnitt. Immerhin gab es in der ersten Monatshälfte regional sogar Temperaturen über 30 Grad, die höchste Temperatur hat Regensburg mit 33,2 Grad gemessen. Vor allem Ende des Monats war es deutschlandweit herbstlich. In Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge kühlte es sogar auf unter 2 Grad ab.
Der Monat fiel mit 100 Liter Regen pro Quadratmeter nasser aus als in den vergangenen Jahren, seit zehn Jahren wurde nicht mehr so viel Regen verzeichnet. Ungewöhnlich nass war es in Sachsen, wo teilweise mehr als das doppelte des durchschnittlichen Niederschlages registriert wurde. Die größten Regensummen gab es aber mit knapp 300 Liter im Alpenvorland. Am trockensten war es im Münsterland sowie im nördlichen Brandenburg mit 30 Liter pro Quadratmeter.
Deutlich unterdurchschnittlich gestaltet sich der August in der Sonnenscheindauer. Mit gerade mal 155 Stunden wird der Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre (212 Stunden) deutlich unterschritten. Es ist der trübste August seit 2010. Auch gegenüber dem Bezugszeitraum von 1961 bis 1990 fehlen fast 30 Prozent an Sonnenstunden. Am längsten schien die Sonne auf Rügen und in Vorpommern, am trübsten war es in der Lüneburger Heide und den zentralen Mittelgebirgen.
Beitrag→ Verena Leyendecker
Juli 2021
Flutkatastrophe und kaum Hitze
Besonders die Regenmassen waren das alles bestimmende Thema
Die katastrophalen Fluten in Teilen Deutschlands werden noch lange in trauriger Erinnerung bleiben. Doch trotz des vielen Regens hat sich die Trockenheit regional wieder verschärft. Im Vergleich zu den Vorjahren überraschte der Juli bei den Temperaturen und beim Sonnenschein. Bei der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz starben mehr als 170 Menschen. Die Sturzfluten rissen Fahrzeuge, viel Geröll und sogar Häuser mit. Besonders verheerend waren die Schäden im Ahrtal und in der Eifel.
Mit 18,3 Grad war der Juli so warm wie im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Viele dürften den Sommermonat jedoch als deutlich kühler empfunden haben. Zum einen war dies den vielen bewölkten Tagen geschuldet. Zum anderen gingen die Temperaturen im Gegensatz zu den vergangenen drei Jahren nur selten über 30 Grad hinauf. Interessanterweise war der diesjährige Juli sogar ein wenig kühler als der Juni. Dabei pendelten sich die Temperaturen meist zwischen 20 und 25 Grad ein. Längere Zeit war dies im Norden des Landes der Fall. Keine große Temperaturabweichung: Der Juli war dieses Jahr ein durchschnittlicher Sommermonat. Im Vorjahr zeigte er sich etwas kühler, deutlich wärmer dagegen in den Jahren 2019 und 2018. Dagegen zählte man besonders im Osten die meisten Hitzetage. Brandenburg schaffte im Flächenmittel 2 bis 3 Tage mit Höchstwerten über 30 Grad. 6 heiße Tage meldete Berlin-Tempelhof. Der Tageshöchstwert kommt jedoch aus Bayern und wurde mit 32,8 Grad am 6. Juli in Rosenheim registriert. Den bundesweiten Tiefstwert mit 4,3 Grad verzeichnete am 21. der Ort Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge. Der Hochsommer war insgesamt kraftlos, denn es baute sich keine stabile Hochdruckwetterlage auf. Stattdessen übernahmen Tiefs die Wetterregie.
Diese brachten regional schwere Unwetter. Besonders die Regenmassen waren das alles bestimmende Thema. Im ersten Monatsdrittel entluden sich in schwülwarmer Luft zunächst einige heftige Schauer und Gewitter samt Überflutungen, wie beispielsweise auf der Insel Rügen. Tief BERND verursachte dann ab dem 13. Juli im Westen des Landes Starkregenfälle. Diese weiteten sich am 14. zwischen Kölner Bucht und Eifel aus und nahmen ein historisches Ausmaß an. Die verheerenden Fluten waren eine der schlimmsten Naturkatastrophen seit der Sturmflut 1962. Mit rund 110 Liter pro Quadratmeter war es der nasseste Juli seit 5 Jahren. Der meiste Regen fiel im westlichen und östlichen Mittelgebirgsraum sowie am Alpenrand. Dagegen kam in Teilen Nord- und Ostdeutschlands nicht mal die Hälfte des Monatsniederschlags zusammen. Der höchste Tagesniederschlag wurde in Wipperfürth im Bergischen Land mit rund 162 Liter pro Quadratmeter gemessen. Am dritten Juliwochenende suchten Sturzfluten das Chiemgau und Berchtesgadener Land heim. Binnen 24 Stunden gingen dort über 100 Liter nieder. Bis Monatsende überwogen instabile und zu Unwetter tendierende Wetterlagen. Besonders im Süden Bayerns wüteten Hagelgewitter mit schweren Sturmböen, die viele Schäden hinterließen. Einen stürmischen Juliausklang bescherte Tief ELIOR dem Norden des Landes. Im Juli fielen bundesweit im Durchschnitt rund 110 Liter Regen pro Quadratmeter und damit rund ein Fünftel mehr als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Über den ganzen Monat verteilt kam am Alpenrand mit Mengen über 300 Liter der meiste Niederschlag zusammen. Das ist anderthalb Mal so viel, wie im Juli üblich. Im Norden und Osten des Landes gab es dagegen auch Regionen mit geringen Regenmengen. So reichte es beispielsweise in der Magdeburger Börde gerade mal für 20 Liter. In der Folge brachen kleinere Wiesen- und Waldbrände aus.
Das Hochwasser im Juli 2021 war eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.
Quelle→ Wetter Online
Der viele Regen und das wechselhafte Wetter wirkten sich auf die Sonnenscheindauer aus. Insgesamt war der Juli etwas trüber als im langjährigen Mittel. Besonders wenig zeigte sich die Sonne in den westlichen Landesteilen, wo lediglich rund 170 Sonnenstunden gezählt wurden. Zu den sonnigsten Regionen mit über 230 Stunden gehörten die Insel Rügen und der Südosten Niederbayerns. Mit durchschnittlich 200 Sonnenstunden war der Juli der trübste seit 5 Jahren.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
Juni 2021
Drittwärmster Juni seit Aufzeichnung
Zudem war der Monat sehr sonnig und zugleich nass
Der Juni 2021 ist der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Ursache war nicht zuletzt ein ausgeprägtes Hitzeintermezzo. Zudem war der Monat sehr sonnig und zugleich nass. Dennoch ging in einigen Regionen die vorangegangene Trockenheit fast bis zuletzt weiter. Nach 2019 und 2003 war der Juni 2021 der wärmste seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.
Der diesjährige Juni geht als der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Mit 19,0 Grad lag der Temperaturdurchschnitt rund zweieinhalb Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. Grund dafür waren zahlreiche Sommertage mit Höchstwerten um oder über 25 Grad. Doch auch die lauwarmen Nächte trugen zu dem hohen Durchschnittswert bei. Oft lag feuchte und mitunter schwüle Luft über Deutschland, die sich auch nachts nur wenig abkühlen konnte. Im zweiten Monatsdrittel überrollte uns die erste Hitzewelle des Jahres. Dabei zeigte das Thermometer an mehreren Tagen Spitzenwerte weit über 30 Grad an. Im rheinland-pfälzischen Bad-Kreuznach südwestlich von Mainz gab es gleich acht derartige Tage. In Berlin-Tempelhof und Baruth, südlich davon, war es am 19. Juni mit jeweils 36,6 Grad am heißesten. Einige Orte meldeten Tropennächte mit Tiefstwerten über 20 Grad. Berlin-Marzahn, Berlin-Tempelhof und Lindenberg zählten je vier Nächte. Kältester Ort war dagegen Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge, wo am Morgen des Monatsersten nur 0,5 Grad gemessen wurden.
Hochdruckgebiete setzten sich dennoch nicht lange durch. Stattdessen brachten uns Tiefs wiederholt Regengüsse und Gewitter, die regional unwetterartig ausfielen. Besonders im Süden blitzte und donnerte es häufig. Einige Orte standen unter Wasser, andernorts stürzten große Hagelkörner vom Himmel, wie beispielsweise auf der Schwäbischen Alb oder im Großraum München. Sie hinterließen immense Schäden. Landesweit kamen im Schnitt über 95 Liter pro Quadratmeter zusammen, das sind rund ein Viertel mehr als im langjährigen Mittel. In Oberschwaben und an den Bayerischen Alpen fielen über 250 Liter pro Quadratmeter. Die höchste Tagesmenge mit 115 Liter gab es am 23. Juni in Nürtingen-Reudern bei Stuttgart. In vielen Regionen wurde das zuvor aufgelaufene Niederschlagsdefizit halbwegs ausgeglichen. Nur der Nordosten ging bis zum 29. Juni fast leer aus. Im Großraum Berlin, Teilen Brandenburgs und der Uckermark kamen bis dahin oft kaum 5 Liter zusammen. Erst am Monatsletzten setzten ergiebige Regenfälle der hartnäckigen Trockenheit und Waldbrandgefahr ein vorläufiges Ende.
Im Gegensatz zum Mai konnte man sich über fehlenden Sonnenschein wahrlich nicht beklagen. Im Mittel schien die Sonne 260 Stunden lang, das entspricht rund einem Viertel mehr als im langjährigen Mittel. Die meisten "Überstunden" leistete die Sonne auf der Insel Rügen sowie an der vorpommerschen Küste, wo mehr als 330 Stunden registriert wurden. Am seltensten schaute die Sonne mit nur rund 210 Stunden in Nordfriesland und in den zentralen Mittelgebirgen heraus.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
Mai 2021
Kältester Mai seit 2010
Nur der Mai 2010 unterbot diesen Wert noch etwas
Der Mai 2021 ist seinem Ruf als Wonnemonat nicht gerecht geworden. Er war der kälteste seit elf Jahren. Zudem brachten Tiefs immer wieder Regen und viele Wolken. Doch einige Gegenden litten auch
weiter unter der Frühjahrstrockenheit. Aprilwetter im Mai: Zahlreiche Schauer und Gewitter begleiten den Frühlingsmonat. Besonders abends sind viele Regenbögen zu beobachten gewesen.
Der Mai fiel für die Jahreszeit ungewöhnlich kalt aus. Mit einer Mitteltemperatur von etwa 10,7 Grad war der Frühlingsmonat rund anderthalb Grad kälter als das Gesamtmonatsmittel der vergangenen 30 Jahre. Nur der Mai 2010 unterbot diesen Wert noch etwas. Ein anderes Extrem: Im Mai vor drei Jahren lag die Durchschnittstemperatur rund sechs Grad höher als dieses Jahr. Dabei gab es besonders im ersten Monatsdrittel Bodenfrost. Am Morgen des 3. meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit minus 4,5 Grad den tiefsten Monatswert. Im Zeitraum der Eisheiligen wurden dagegen nur ganz vereinzelt kalte Nächte registriert. Stattdessen erlebte man rund um den Muttertag ein kurzes Gastspiel des Frühsommers mit Höchstwerten bis rund 30 Grad. Wärmster Ort mit 31,3 Grad war am 9. Mai Waghäusel bei Karlsruhe. Doch rasch verdrängten Tiefs die warme Luft aus dem Land. Bis zum letzten Maiwochenende überwogen frische Phasen. Erst zum Monatsausklang zeigte sich der Wonnemonat versöhnlich mit Höchstwerten um 20 Grad. Mit rund 10,7 Grad ist der Mai dieses Jahr ungewöhnlich kalt. Den Rekord der letzten 25 Jahren hält immer noch der Mai 2010.
Begleitet wurden die bescheidenen Temperaturen von häufigen Niederschlägen. Wiederholt entluden sich kräftige Schauer und Gewitter samt Hagel und Platzregen, die aber nur örtlich Überschwemmungen auslösten. Einige Flüsse führten leichtes Hochwasser. Zudem fegte Sturm EUGEN (4. Mai) über Deutschland und hinterließ einige Schäden. Landesweit kamen im Schnitt rund 95 Liter pro Quadratmeter zusammen. Gebietsweise fielen sogar über 250 Liter. Dies war vor allem in Nordfriesland und im Südschwarzwald der Fall. Dagegen blieben die Regensummen besonders von Frankfurt bis Karlsruhe, in der Uckermark sowie in der Harzregion deutlich unter dem vieljährigen Durchschnitt. Mancherorts reichte es gerade mal für rund 30 Liter pro Quadratmeter. Üblich sind eher 50 bis 70 Liter im Mai. Wegen der niedrigen Temperaturen gingen die Niederschläge in höheren Lagen oft in Schnee über. Mit circa 95 Liter Regen pro Quadratmeter ist der Mai im Landesmittel rund ein Drittel feuchter als im Klimamittel und der niederschlagsreichste seit acht Jahren. Einige Regionen verzeichnen mehr als doppelt so viel Niederschlag wie im Durchschnitt.
Während sich die häufigen Niederschläge nach einem recht trockenen März und April als Segen für die Land- und Forstwirtschaft erwiesen, ließ die Zahl der Sonnenstunden zu wünschen übrig. Im Landesmittel wurden etwa 165 Stunden mit Sonnenschein registriert und damit deutlich weniger als nach dem Klimamittel. Am seltensten schaute die Sonne von Ostfriesland bis zur dänischen Grenze heraus. Mehr als 200 Stunden verbuchte dagegen Arkona auf der Insel Rügen. Mit etwa 165 Sonnenstunden ist der Mai 2021 der "trübste" seit 2013.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
April 2021
Kältester April seit Jahrzehnten
Dennoch schien die Sonne häufig
Der April 2021 hat sich so kühl gezeigt wie seit 40 Jahren nicht mehr. Dazu gab es außergewöhnlich viele Frosttage. Dennoch schien die Sonne häufig, Niederschläge blieben daher zum Teil Mangelware. Der April hat sich in diesem Jahr sonnig, aber kalt gezeigt. Regen fiel vergleichsweise nur wenig.
Mit 6,1 Grad lag das landesweite Monatsmittel um fast drei Grad unter dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Zum Monatsstart zeigte das Thermometer in Müllheim in Baden-Württemberg noch frühsommerliche Werte bis 25,9 Grad an. Rasch führten allerdings nördliche Winde kühle Luft ins Land. Im Mittel folgten 13 Frosttage, nur im Jahr 1929 sanken die Temperaturen häufiger unter den Gefrierpunkt. Am kältesten war es am 6. April in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit minus 13,6 Grad.
Beim Niederschlag präsentierte sich der April regional unterschiedlich. Lediglich in der ersten Monatshälfte zogen zahlreiche Regen- und Schneeschauer übers Land. Im Mittel fielen nur knapp 35 Liter Regen pro Quadratmeter. Das sind rund 25 Prozent weniger als im Durchschnitt. Damit war fast jeder April seit 2009 trockener als im langjährigen Mittel. Besonders trocken war es in diesem Jahr in Teilen Süddeutschlands. So kamen an der Donau örtlich kaum 15 Liter zusammen. Recht ausgeglichen war die Niederschlagsbilanz dagegen im Westen und Norden.
Mit durchschnittlich 185 Sonnenstunden war der April ein sonniger Frühlingsmonat. Dies entspricht fast genau dem April-Mittel der vergangenen 30 Jahre. Allerdings zeigt sich die Sonne in der Osthälfte zum Teil nur für 100 Stunden. Mehr als doppelt so lang schien sie besonders an den Küsten und im Südwesten des Landes.
Beitrag→ Dennis Oswald
März 2021
Ein abwechslungsreicher Monat
Obwohl die Temperaturen Achterbahn fuhren
Der März 2021 hat sich oft sonnig und insgesamt recht trocken gezeigt. Allerdings gab es ein häufiges Auf und Ab der Temperaturen. Von winterlichen Phasen bis hin zu bereits frühsommerlicher Witterung war alles dabei. Obwohl die Temperaturen Achterbahn fuhren, lag der Monat am Ende genau im Durchschnitt.
Die durchschnittliche Temperatur lag im ersten Frühlingsmonat bei 4,6 Grad. Dies entsprach exakt dem Mittelwert der vergangenen 30 Jahre. Dennoch fuhren die Temperaturen häufig Achterbahn. Am 19. zeigte das Thermometer in Oberstdorf noch einen Tiefstwert von minus 13,1 Grad an. Doch in den letzten Monatstagen gab es dann einen eindrucksvollen Durchbruch des Frühlings mit bereits frühsommerlichen Höchstwerten. Im Westen wurde vielfach die 25-Grad-Marke geknackt, aber auch sonst war es verbreitet über 20 Grad warm.
Beim Niederschlag präsentierte sich der März sehr unterschiedlich. Während die erste Monatshälfte häufig trocken verlief, brachte Tiefdruckeinfluss in der zweiten Hälfte wiederholt nennenswerte Regenfälle. Unterm Strich reichte es im Mittel für rund 45 Liter pro Quadratmeter. Das sind rund 25 Prozent weniger als sonst üblich. Die Niederschlagsverteilung war dabei sehr unterschiedlich: In den Alpen kamen teils fast 200 Liter zusammen. In Sachsen-Anhalt waren es dagegen gebietsweise kaum 15 Liter pro Quadratmeter.
Mit durchschnittlich 144 Sonnenstunden war der März 2021 ein recht sonniger erster Frühlingsmonat. Dies sind rund 18 Stunden mehr als im März-Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Besonders häufig schien die Sonne im Südwesten mit bis zu 200 Stunden. Von der Lüneburger Heide bis zum Emsland brach sie dagegen mit nur etwa 100 Stunden deutlich seltener durch die Wolken.
Beitrag→ Dennis Oswald
Februar 2021
Nach Kälte viel Sonne und mild
Dabei war es fast durchschnittlich feucht
Nach einer vielerorts eisigen ersten Monatshälfte vollführte der Februar 2021 eine eindrucksvolle Kehrtwende zum sonnigen Vorfrühlingsmonat. Oft wurde schon die 20-Grad-Marke überschritten. Dabei war es fast durchschnittlich feucht und sehr sonnig. Bereits zum Monatsstart gab es im Süden ein paar freundliche und milde Tage. Dann brachte ein markanter Wintereinbruch Schnee und Kälte, bevor zum Monatsende der Vorfrühling Einzug hielt.
Trotz einer rund einwöchigen, regional extremen Kältewelle entwickelte sich der Februar 2021 letztlich noch zu einem im Mittel eher milden Spätwintermonat. So stiegen die Temperaturen nach der Monatsmitte binnen weniger Tage von nächtlichen Minima teils unter minus 20 Grad verbreitet auf Höchstwerte von 15 bis 20 Grad über Null. Örtlich gab es mit Spitzenwerten über 20 Grad neue Februar- und sogar neue Winterrekorde. Am eisigsten war es am Morgen des 10. in Mülhausen mit minus 26,7 Grad, wärmster Ort war Ohlsbach bei Offenburg mit 22,0 Grad.
Auch beim Niederschlag bescherte der Monat große Kontraste, die sich hinter wenig spektakulären Durchschnittswerten verbergen. So blieb es im Norden Schleswig-Holsteins mit nur rund 15 Liter Regen oder Schnee pro Quadratmeter sehr trocken, während es in der Landesmitte vergleichsweise nass war. Dort hatte vor allem eine tagelang fast stationäre Luftmassengrenze große Niederschlagssummen gebracht. Nasseste Region war allerdings der Nordschwarzwald, wo gebietsweise mehr als 130 Liter pro Quadratmeter in Form von Regen und Schnee zusammenkamen. Außergewöhnlich waren die Wettervorgänge entlang einer scharfen Luftmassengrenze am ersten Februarwochenende: In ihrem Bereich kam es in einem Streifen vom Niederrhein bis nach Franken zu stundenlangem Eisregen, während nördlich davon ein massives Schneefallgebiet verbreitet mehr als 30 Zentimeter, in der östlichen Landesmitte regional sogar über einen halben Meter Schnee brachte. Starker Wind türmte die Schneemassen zudem im Norden teils zu meterhohen Schneewehen auf und legte den Straßen- und Schienenverkehr tagelang lahm.
Nach dem vor allem in der Landesmitte sehr trüben Januar brachte der Februar von der Monatsmitte an überall die Sonne zurück. So sticht der Monat mit rund einem Drittel mehr Sonnenstunden deutlich aus dem Mittel der Vergleichsjahre heraus. Dabei war es am Alpenrand mit fast 150 Sonnenstunden am sonnigsten, am häufigsten grau zeigten sich dagegen das Emsland und die Gebiete rund um die Nordsee. Unterm Strich erreichte der Februar 2021 Rang 5 der sonnenscheinreichsten Februarmonate der letzten 30 Jahre.
Beitrag→ Jürgen Vollmer
Januar 2021
Grauer und nasser Wintermonat
Die erste Monatshälfte prägten ziemlich kalte Tage mit frostigen Nächten
In den Mittelgebirgen und den Alpen hat der Januar für viel Schnee gesorgt. Im Flachland bildete sich dagegen nur phasenweise eine Schneedecke. Tiefs brachten viel Regen und zwischendurch kräftigen Wind. Die Sonne hingegen suchte man meist vergebens. In mittleren bis höheren Lagen präsentierte sich der Januar äußerst schneereich. Die Folgen waren insbesondere im Mittelgebirgsraum winterliche Straßenverhältnisse mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen.
Mit 0,6 Grad lag das landesweite Monatsmittel um 0,3 Grad unter dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Die erste Monatshälfte prägten ziemlich kalte Tage mit frostigen Nächten. Den tiefsten Wert meldete Oberstdorf am 11. Januar mit minus 19,5 Grad. Ab dem zweiten Monatsdrittel schaufelten Tiefs wiederholt milde Atlantikluft nach Mitteleuropa. Zeitweise wehte ein Hauch von Vorfrühling durchs Land. Die höchste Temperatur des Monats wurde mit 15,6 Grad am 22. Januar in Emmendingen-Mundingen nördlich von Freiburg gemessen. Vor allem in den Bergen herrschte meist Winterwetter mit viel Schnee. Wegen der Corona-Pandemie konnte der Wintertourismus davon aber nicht profitieren. Auch abseits der Bergregionen lösten im Flachland kurze Schnee-Episoden hin und wieder Winterfreude aus. Zwischendurch wehte zudem ein ruppiger Wind. Sturmtief GORAN richtete am 21. Januar im Westen und Norden Deutschlands Schäden an. Der Monat endete mit starkem Tauwetter und Hochwasser in der Südwesthälfte, während sich im Nordosten Frostluft mit Schneefällen breitmachte.
Tiefdruckgebiete brachten immer wieder Regen, im Bergland fiel vorwiegend Schnee. Hinsichtlich der Niederschlagssummen zeigte sich der Januar viel nasser als die vorangegangenen Monate. Mit rund 75 Liter pro Quadratmeter kam etwa ein Fünftel mehr Niederschlag als im Klimamittel zusammen. Besonders zum Monatsende hin regnete es in der Südwesthälfte ergiebig. Regional fielen in nur 2 Tagen mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter. Mit rund 87 Liter verzeichnete Todtmoos im Südschwarzwald am 28. Januar den höchsten Tagesniederschlag. Mit einer Gesamtmenge von über 300 Liter pro Quadratmeter war der Schwarzwald zugleich die niederschlagsreichste Region Deutschlands. Dort sowie im Allgäu türmte sich außerdem die Schneedecke auf über 1 Meter auf. Im Flachland bildete sich dagegen nur vorübergehend und gebietsweise eine geschlossene Schneedecke, beispielsweise am 17. Januar. Im Rheinland war es die erste in diesem Winter. Am 29. Januar wurden dann der Norden und Osten des Landes weiß.
Die Sonne machte sich im Januar insgesamt sehr rar. Entweder lenkten Tiefs wolkenreiche Luft zu uns oder es hielten sich während kurzer Hochdruckwetterlagen zähe Nebel- und Hochnebelfelder. Daher summierte sich die Sonnenscheindauer im landesweiten Durchschnitt nur auf rund 30 Stunden, das entspricht etwa der Hälfte des langjährigen Mittels. Besonders trüb mit gerade einmal 10 Sonnenstunden zeigten sich Regionen in der Landesmitte. Am längsten schien die Sonne mit etwa 40 Stunden südlich des Mains, im Saarland und in Bremen.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
Jahresrückblick
Zweitwärmstes Jahr seit 1881
In Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung
Das Jahr 2020 geht als zweitwärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn in die Geschichte ein. Außerdem war es ungewöhnlich trocken. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Global sieht es zumindest hinsichtlich der Temperatur ähnlich aus. Das Jahr 2020 ist das zweitwärmste seit Messbeginn. Die vergangenen zehn Jahre waren die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn.
Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,4 Grad ist das Jahr 2020 das zweitwärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Bisheriger Spitzenreiter ist das Jahr 2018 mit einer mittleren Temperatur von 10,5 Grad. Es ist nun das zehnte Jahr in Folge, in dem die Temperatur das vieljährige Mittel übertrifft. Gegenüber der Vergleichsperiode von 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 1,5 Grad. Bis auf den Mai fielen alle Monate überdurchschnittlich warm aus. Das Jahr startete bereits mit einem "Winter ohne Winter". Schnee war selbst in den Bergen Mangelware. Mitte Februar wurde im Südwesten schon die 20-Grad-Marke geknackt. Das Frühjahr und der Sommer lagen ebenfalls oberhalb der Durchschnittswerte der vergangenen 30 Jahre, besonders warm fiel der August aus. Teile Norddeutschlands meldeten so viele Hitzetage wie noch nie. Die hochsommerlichen Temperaturen hielten bis in den Herbst hinein an.
Ähnlich wie in den Vorjahren hat es auch 2020 mit 710 Litern auf den Quadratmeter weniger als üblich geregnet. Damit waren von den letzten 10 Jahren 9 überdurchschnittlich trocken, nur 2017 war feuchter als das Mittel. Das Defizit der vergangenen Jahre konnte somit nicht ausgeglichen werden. Vor allem die Monate März bis Mai gestalteten sich ungewöhnlich trocken, in diesem Zeitraum fiel nur etwa die Hälfte des mittleren Niederschlages. Staubtrockene Böden und Waldbrände waren die Folge. Mit 710 Litern pro Quadratmeter ist 2020 ein weiteres überdurchschnittlich trockenes Jahr. Im Mittel regnete es etwa 110 Liter mehr als im Dürrejahr 2018. Dabei gab es regional große Unterschiede: Die höchsten Jahresmengen kamen mit bis zu 2000 Liter pro Quadratmeter im Schwarzwald und an den Alpen zusammen. Am trockensten blieb es in vielen Teilen Nordostdeutschlands, wo noch nicht einmal 500 Liter pro Quadratmeter niedergingen. In vielen Regionen konnten sich tiefere Bodenschichten nicht von der Dürre erholen. So verzeichnet das Landesumweltamt in NRW Ende November bei gut zwei Drittel der Messstellen zum Wasserspeicher niedrigere Werte als im Vorjahr.
Die Karte zeigt in Rottönen eine extreme bis außergewöhnliche Dürre in knapp zwei Meter Tiefe.
Quelle→ UFZ-Dürremonitor / Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
Mit 1901 Sonnenstunden ist 2020 das viert sonnigste Jahr seit Messbeginn der Sonnenscheindauer im Jahre 1951. Über 2000 Stunden schien die Sonne vor allem im Süden. Mit rund 2250 Stunden verzeichnete eine Wetterstation bei Kaufbeuren im Allgäu die meisten Sonnenstunden. Vergleichsweise sonnenscheinarm blieb es dagegen in der norddeutschen Tiefebene. In Glücksburg in Schleswig-Holstein wurden nur etwa 1500 Sonnenstunden registriert. Auch die Mittelgebirge gehörten naturgemäß zu den sonnenscheinärmsten Regionen. Global gesehen wird sich das Jahr in die wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn einreihen. Derzeit ist es sogar in etwa gleichauf mit dem bisher wärmsten Jahr 2016. Die endgültigen Daten liegen hier jedoch erst zu Beginn 2021 vor. Nach dem Stand von Ende Dezember ist das Jahr 2020 etwa 1,2 Grad wärmer als in der vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900. Klimaforscher gehen davon aus, dass auch das 2021 zu einem der wärmsten gehören wird und dies, obwohl sich im Pazifik eine La Niña Phase durch kältere Oberflächentemperaturen bemerkbar macht.
Beitrag→ Verena Leyendecker
Dezember 2020
Teils große Wetterunterschiede
Zudem gab es kaum Schneefälle
Der Wintermonat ist gebietsweise sehr unterschiedlich verlaufen. Während für die einen der Monat grau und nass in Erinnerung bleibt, war er für die anderen so sonnig wie lange nicht. Zudem gab es kaum Schneefälle.
Der Dezember war mit einer Mitteltemperatur von 3,0 Grad rund 1,3 Grad wärmer als das langjährige Mittel von 1990 bis 2019. Große Kaltlufteinbrüche blieben aus. Stattdessen strömte besonders zur Monatsmitte oftmals milde Luft nach Deutschland. Die Höchstwerte lagen verbreitet im zweistelligen Bereich. An manchen Stationen wurden neue Monatsrekorde aufgestellt wie zum Beispiel in Andernach bei Koblenz mit einem neuen Höchstwert von 15,6 Grad. Die höchste Temperatur wurde allerdings in Müllheim (Baden) mit 16,6 Grad gemessen. Die niedrigste Temperatur wurde in der Nacht zum 25. Dezember auf der Zugspitze mit minus 11,1 Grad gemessen. In der Südhälfte war es insgesamt frostiger. Dies spiegelt sich vor allem in der Anzahl von Frosttagen wider. Im Süden gab es verbreitet mehr als 15 Frosttage. Im Norden waren es meist 5 bis 10 Tage, an denen Tiefstwerte unter 0 Grad lagen.
Vielen blieb der Monat aber wohl eher grau in Erinnerung. Besonders im Süden und Norden wurden nur rund 50 Prozent der durchschnittlichen Anzahl an Sonnenstunden gemessen. Hermaringen-Allewind in Baden-Württemberg kam gerade einmal auf 8,1 Sonnenstunden im gesamten Monat. Grund dafür war unter anderem hartnäckiger Nebel- und Hochnebel, der sich über längere Zeit halten konnte. Es gab aber auch Ausnahmen wie die meisten Regionen im Osten. Dort haben einige Wetterstationen überdurchschnittlich viel Sonne gemessen. Die Stadt Hoyerswerda verzeichnete sogar über 70 Stunden. Auch auf den Bergen war es über dem Nebel sehr freundlich. Die hohe Anzahl an Sonnenstunden spiegelt sich auch in den aufgetretenen Niederschlägen wider. So wurden im Osten lediglich 15 bis 40 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags erreicht. Auch in Teilen der Mitte und im Süden Bayerns regnete es im Vergleich zum langjährigen Mittel weniger. Ganz anders sah es im Südwesten aus. In den meisten Regionen fielen dort 30 Prozent mehr Regen als im Durchschnitt. Nennenswerten Schnee gab es nur am Monatsanfang und -ende in den Bergen.
Die unterschiedliche Verteilung der Niederschläge kam vor allem durch die Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiete zustande. Ein markantes Hochdruckgebiet über Osteuropa blockte die meisten Regenwolken der atlantischen Tiefs über längere Zeit ab. Die Niederschläge kamen meist nur bis zur Landesmitte voran und lösten sich anschließend auf. Im Mittel kamen im letzten Monat des Jahres knapp 55 Liter pro Quadratmeter zusammen.
Beitrag→ Sebastian Keßler
November 2020
Mild, sehr sonnig und trocken
In der ersten Monatshälfte gab es sogar neue Wärmerekorde
Viel Sonne und nur wenig Regen - der November 2020 hat seinem Namen als grauer und nasser Monat kaum Ehre gemacht. In der ersten Monatshälfte gab es sogar neue Wärmerekorde. Unten grau, oben blau - der November war von zahlreichen Inversions-Wetterlagen geprägt. Während sich in der ersten Monatshälfte noch vielfach die Sonne zeigte, kam nach Monatsmitte in den Tälern Nebel mit ins Spiel. Insbesondere die erste Monatshälfte war örtlich über fünf Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. In der zweiten Monatshälfte wurde die positive Abweichung durch sehr kühle Tage aber etwas gedrückt.
Mit einer Mitteltemperatur von 6,0 Grad war der November 1,2 Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Durch die zahlreichen Hochdruck-Wetterlagen und die damit verbundenen Inversionen stechen vor allem die Berge mit deutlich überdurchschnittlichen Temperaturen heraus. Am 2. wurden mit Temperaturen über 20 Grad verbreitet neue Wärmerekorde für November aufgestellt. Am mildesten war es mit 24,0 Grad in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Die kälteste Nacht gab es am 30. mit minus 9 Grad rund um Nürnberg. Besonders im Süden und Osten gab es verbreitet 10 bis 15 Frosttage. In Reit im Winkl zeigte das Thermometer sogar an 24 Tagen Werte unter dem Gefrierpunkt an. Komplett ohne Frost verlief der November hingegen an der Nordsee und teils auch an der Ostsee. Die letzten Tage des Monats bescherten manchen Regionen sogar die ersten Eistage. Im Nebel schafften die Temperaturen so kaum noch den Sprung über die 0-Grad-Marke. Im Bayerischen Wald und in Südbayern blieb es mancherorts an 3 bis 5 Tagen bei Dauerfrost.
Die meisten Novembertage verliefen komplett trocken. Insgesamt kamen im Schnitt nur knapp 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Dies sind 45 Liter weniger als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Somit gehört der Monat auch zu den trockensten seit 1990. Nennenswerte Regenmengen gab es nur an der Nordsee sowie naturgemäß in den Mittelgebirgen. Besonders im Osten blieb es mit vielfach unter 10 Liter sehr trocken. Rund um Magdeburg reichte es sogar nur für rund 3 Liter.
In Nordrhein-Westfalen, Sachsen sowie in den Mittelgebirgen und Alpen ist der November ausgesprochen sonnig gewesen. Mit durchschnittlich 85 Stunden Sonnenschein war es der zweitsonnigste seit 30 Jahren. Durch die vielen Hochdruckwetterlagen schien die Sonne in den Bergen am längsten. So konnten auf der Zugspitze über 200 Sonnenstunden gemessen werden. Trüber blieb es hingegen im Nordosten sowie teils entlang der Donau. So reichte es in Greifswald lediglich für 40 Stunden Sonnenschein. Mit 85 Stunden Sonne geht der November als zweitsonnigster seit 30 Jahren in die Geschichtsbücher ein. Blau und Grau waren dabei allerdings sehr unterschiedlich verteilt.
Beitrag→ Björn Goldhausen
Oktober 2020
Wenig Sonne und reichlich Regen
Zwischendurch wehte sogar ein Hauch vom Spätsommer durchs Land
Ausgesprochen wechselhaft und vielfach sehr nass hat sich der Oktober gezeigt. Oftmals hatten Tiefs mit wolkenreicher und zeitweise sehr milder Atlantikluft das Sagen. Dazwischen gab es auch kurze goldene Phasen, davon profitierten aber nur wenige Regionen. Trotz trüber Regentage erlebte man im Oktober auch goldene Momente, wie hier im Markgräflerland im Südwesten Baden-Württembergs. Zwischendurch wehte sogar ein Hauch vom Spätsommer durchs Land. Der Oktober 2020 war knapp ein Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Etwas wärmer fielen die vergangenen drei Jahre aus.
Mit 10,2 Grad lag das landesweite Monatsmittel um 0,8 Grad über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Der Oktober begann angenehm warm mit Spitzenwerten um 20 Grad und milden Nächten. Mit 24,6 Grad meldete Kiefersfelden-Gach im oberbayerischen Landkreis Traunstein am 3. Oktober den bundesweit höchsten Wert. Dort und generell an den Nordseiten der Gebirge ließ Föhn die Temperaturen rasch ansteigen. Erst nach dem 10. Oktober drehte der Wind auf Nord bis Nordost. Damit strömte spürbar kühlere Luft ein, sodass man eine dicke Jacke brauchte. In den Frühstunden zeigte das Thermometer besonders im Südosten und Osten Frost bis minus 4 Grad an, recht verbreitet gab es bei oft sternklarem Himmel Bodenfrost. Die tiefste Temperatur registrierte Oberstdorf mit minus 4,4 Grad am 14. des Monats. Im letzten Oktoberdrittel lenkten Atlantiktiefs wieder Warmluft zu uns. So wurden beispielsweise am 21. und 22. Oktober am Rhein und an seinen Nebenflüssen 20 Grad und mehr erreicht. Zum Monatsende floss dann wieder frischere Atlantikluft ein.
Hinsichtlich der Regensummen zeigte sich der Oktober viel nasser als der September. Mit rund 75 Liter pro Quadratmeter kam etwa ein Fünftel Niederschlag mehr als im Klimamittel zusammen. Besonders in der ersten Monatshälfte regnete es ergiebig. Das Adriatief GISELA brachte beispielsweise der Osthälfte am 13. und 14. Oktober teils so viel Regen, dass die durchschnittliche Monatsmenge schon erreicht wurde. Mit rund 64 Liter verzeichnete Wernigerode-Schierke im Harz dabei die höchste Tagessumme. Hochwasser an einigen Flüssen war die Folge. In den Alpen und in den Hochlagen der Mittelgebirge schaute zur Monatsmitte der Frühwinter mit Schnee vorbei. Anschließend brachten uns Hochs oft trockene Tage. Zum Monatsausklang überquerten uns erneut Tiefausläufer mit viel Regen. Im Westen und Norden gesellten sich sogar kräftige Gewitter dazu. Die höchsten Summen fielen im Monatsverlauf mit über 200 Liter pro Quadratmeter im Südschwarzwald und Harz. Dagegen reichte es an der Ostseeküste oder im Windschatten der Mittelgebirge, wie im Hunsrück oder Sauerland, gerade mal für 30 Liter.
Im Oktober 2020 fiel mit etwa 75 Liter Regen pro Quadratmeter etwas mehr als im langjährigen Mittel. Ähnlich nass war es auch in den Jahren 2017 und 2019.
Die Sonne machte sich insgesamt rar. Entweder lenkten Tiefs wolkenreiche Luft zu uns oder während der kurzen Hochdruckwetterlagen hielten sich zähe Nebel- und Hochnebelfelder. Daher summierte sich die Sonnenscheindauer nur auf rund 70 Stunden, das ist weniger als zwei Drittel des langjährigen Mittels. Besonders trüb mit 40 Sonnenstunden zeigten sich die westlichen Mittelgebirgsregionen wie das Sauerland oder der Hunsrück. Am längsten schien die Sonne mit etwa 100 Stunden an den Küsten und im Alpenvorland. Die Ausbeute an Sonnenstunden war mager: Im Vergleich zu den vergangenen 30 Jahren war es der sonnenscheinärmste Oktober nach 1998 und 2016.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
September 2020
Sehr sonnig, warm und trocken
Von den Spitzenreitern der vergangenen 30 Jahre war aber auch er noch weit entfernt
Der September ist ein sehr sonniger und relativ trockener Monat gewesen. Der Spätsommer zeigte sich noch wochenlang mit Spitzenwerten bis fast 35 Grad. Erst zum Monatsende setzte sich teils herbstliches Wetter mit ergiebigen Regenfällen und sogar Schnee durch. Von den Spitzenreitern der vergangenen 30 Jahre war aber auch er noch weit entfernt.
Mit 14,8 Grad war der September im deutschlandweiten Mittel ein Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Besonders in den ersten 3 Wochen gab es unter Hochdruckeinfluss häufig spätsommerliche Wärme. Im Südwesten wurden bis zu 18 Sommertage gezählt. Zur Monatsmitte wurde es sogar nochmals hochsommerlich. Am heißesten war es am 15. September mit 34,8 Grad in Trier. Teils sehr frisch waren die Nächte in der zweiten Monatshälfte. Am 28. September wurde im Zollernalbkreis mit minus 2 Grad die tiefste Temperatur des Monats gemessen. Der September 2020 ist überdurchschnittlich warm gewesen.
Im September fielen im Durchschnitt fast 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Der Monat war damit deutlich trockener als im langjährigen Mittel. Nach wochenlanger Trockenheit brachten erst Richtung Monatsende Tiefs vom Atlantik ergiebige, flächendeckende Regenfälle. In den Alpen und in den Mittelgebirgen schneite es dabei auch zum ersten Mal. Am nassesten war es mit mehr als 150 Liter Regen in Teilen des Südschwarzwaldes und an den Alpen. Zu den trockensten Gebieten zählte neben Hessen der äußerste Norden Deutschlands.
Im ersten Herbstmonat gab es in Deutschland sehr viel Sonnenschein. Vor allem in der ersten Monatshälfte trübten nur wenige Wolken den Himmel, Richtung Monatsende wurden es dann mehr. Durchschnittlich schien die Sonne dennoch mehr als 200 Stunden lang, was fast 7 Stunden pro Tag entspricht. Das Monatsmittel der vergangenen 30 Jahre liegt bei rund 150 Stunden. Die sonnigsten Regionen lagen in Thüringen und Sachsen. Der Monat gehörte zu den sechs sonnigsten Septembermonaten der vergangenen drei Jahrzehnte.
Beitrag→ Dennis Oswald
August 2020
Erste Hälfte mit Hitzewelle dann sehr kalt
In den Alpen gab es in den ersten Monatstagen sogar einen Wintereinbruch mitten im Sommer
Hitzewelle, Sommersturm und Regengüsse: Der August 2020 ist sehr vielfältig gewesen. Mancherorts gab es sogar Hitzerekorde. Trotz kräftiger Gewittergüsse mit Unwettern und Dauerregen verschärfte sich die Trockenheit in einigen Regionen. Die ersten drei Augustwochen waren hochsommerlich. Eine Hitzewelle mit Spitzenwerten weit über 30 Grad überrollte fast das ganze Land. Besonders in den Ballungsräumen war es mit Temperaturen teils über 35 Grad unerträglich. In den Hochlagen der Alpen gibt es in den ersten Monatstagen sogar einen Wintereinbruch mitten im Sommer. Auf der Zugspitze fallen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bis zu 30 Zentimeter Neuschnee.
Mit 19,9 Grad war der August im Mittel zwei Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Besonders in den ersten drei Wochen trumpfte der Hochsommer auf, da Hochdruckeinfluss mit Mittelmeerluft überwog. Teile Norddeutschlands meldeten mit Spitzenwerten über 30 Grad so viele Hitzetage wie noch nie, in Hamburg gab es beispielsweise 11 Hitzetage. Der heißeste Tag mit 38,6 Grad war der 9. August in Trier-Petrisberg. Das war zugleich auch der heißeste Ort in diesem Sommer. Zudem gab es viele tropische Nächte mit Tiefstwerten über 20 Grad, das war besonders in den Ballungsräumen an Rhein, Ruhr und Main vom 10. bis 14. August der Fall. Die tiefste Temperatur meldete Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 3,5 Grad am 5. des Monats. Zum Monatsausklang wurden bei klarem Himmel Tiefstwerte von 10 bis 7 Grad gemessen.
Nach einem meist trockenen Juli regnete es im August in vielen Regionen endlich wieder ausgiebiger. Mit rund 90 Liter pro Quadratmeter fiel sogar etwa 15 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Die höchste Tagesmenge mit 152 Liter Regen pro Quadratmeter verzeichnete am 3. August der Ort Aschau-Innerkoy im Chiemgau. Im Alpenvorland führten einige Flüsse Hochwasser. Auf den ganzen August bezogen kam der meiste Regen mit 200 bis 350 Liter am Alpenrand zusammen. Im August fiel etwas mehr Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt. Von den Mengen her ist er mit den Jahren 2011, 2014 und 2017 vergleichbar. Der nasseste August mit 162 Liter ist jener aus dem Jahre 2010. Zudem entluden sich einzelne starke Gewitter, die punktuell über 50 Liter Regen in kurzer Zeit hinterließen, unter anderem in den Mittelgebirgen und im Ruhrgebiet. Mancherorts standen Straßen, Unterführungen und Keller unter Wasser. Doch die lang ersehnten Regenfälle überquerten uns erst in den letzten Augusttagen. Zum Monatsausklang gingen auch im zuvor vom Niederschlag ausgesparten Norden und Osten Deutschlands bedeutsame Mengen nieder. Tief KIRSTEN brachte am 16. August Dauerregen, verursachte jedoch auch Sturmschäden. Mit Tief MARLIS wenige Tage später gingen von Franken bis nach Sachsen 40 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Ab 2000 Meter Höhe schneite es in den Alpen zum Teil ordentlich. Allerdings gab es auch Regionen, die fast leer ausgingen. Im westlichen Saarland und am Niederrhein fielen im Monat lokal gerade einmal 15 Liter pro Quadratmeter.
Der August war besonders im Norden sonnenscheinreich. Beim Sonnenschein gab es keine großen Auffälligkeiten. Im Bundesdurchschnitt schien die Sonne mit 220 Stunden nur etwas mehr als in den Jahren zuvor. "Überstunden" leistete sie vor allem vom Norddeutschen Tiefland bis zur Ostseeküste, wo örtlich 290 sonnige Stunden gezählt wurden. Etwa 100 Stunden weniger zeigte sie sich im Sauerland.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
Juli 2020
Sommermonat voller Kontraste
Der Juli ist nach dem Mai der zweite unterdurchschnittlich temperierte Monat seit einem Jahr gewesen
Der Sommermonat Juli hat sich zeitweise sehr launisch präsentiert. Bei den Temperaturen und den Regenmengen gab es zum Teil große Unterschiede. Vor allem nach Norden hin beeinflussten immer wieder Tiefs mit Regengüssen das Wetter. Hochs haben im Juli besonders dem Süden Deutschlands wiederholt Sonne und Hitze beschert. Dagegen zeigte sich der Norden unterkühlt, aber regenreich. Zeitweise war es auch nachts ungewöhnlich frisch. Erst zum Monatsausklang stellte sich fast landesweit heißes Hochsommerwetter ein. Der Juli ist nach dem Mai der zweite unterdurchschnittlich temperierte Monat seit einem Jahr gewesen. Letztmals schaffte dies der Juli 2011, der mit 16,1 Grad noch knapp zwei Grad frischer war als der diesjährige.
Mit 17,9 Grad ist der Juli im Mittel 0,6 Grad kühler als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre gewesen. Es gab aber große Temperaturkontraste: Tiefs brachten vor allem dem Norden oft wolkenreiche und kühle Meeresluft. Dagegen konnte der Sommer im Süden immer wieder auftrumpfen. Dort war es nach der Monatsmitte durchweg warm mit auch heißen Tagen. Am 31. Juli ging es im südbadischen Rheinfelden sogar bis auf 38,5 Grad hinauf. Die tiefste Temperatur meldete am 12. Juli Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit 1,1 Grad und leichtem Bodenfrost.
Nach einem ziemlich nassen Juni zeigte sich der Juli in vielen Regionen wieder sehr trocken. Mit rund 50 Liter pro Quadratmeter reichte es im Landesmittel nur für etwa zwei Drittel der durchschnittlichen Regenmenge. Die Niederschläge waren jedoch ungleich verteilt. Ausreichend Regen fiel im Küstenumfeld sowie am Alpenrand. Besonders südlich der Donau bildeten sich im ersten und letzten Monatsdrittel immer wieder kräftige Gewitter, die von Starkregen und teils bis zu 4 Zentimeter großen Hagelkörnern begleitet wurden. Die höchste Tagesmenge mit fast 97 Liter Regen pro Quadratmeter meldete Murnau am Staffelsee in Oberbayern. Auf den ganzen Juli bezogen kam der meiste Regen mit 240 Liter in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen zusammen. Vom Saarland und vom Oberrhein bis nach Franken und Sachsen verschärfte sich dagegen die Trockenheit, sodass sich die Blätter erster Bäume verfärbten. Dort wurden im gesamten Monat gebietsweise nur knapp 10 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Zudem brachen kleinere Wald- und Flurbrände aus. Im Juli ist im Landesdurchschnitt recht wenig Regen zusammengekommen. Er gehörte damit zu den fünf trockensten Juli-Monaten der vergangenen 30 Jahre.
Beim Sonnenschein waren die Unterschiede ebenfalls groß. Im Bundesdurchschnitt schien die Sonne mit 230 Stunden nur etwas mehr als in den Jahren zuvor. "Überstunden" leistete sie vor allem im Westen und in der Mitte Baden-Württembergs sowie dem westlichen Bayern, wo örtlich 320 sonnige Stunden gezählt wurden. Oft bewölkt und fast schon herbstlich zeigten sich viele Regionen von den Küsten bis zu den Mittelgebirgen. So wurden beispielsweise in weiten Teilen Schleswig-Holsteins nur rund 150 Sonnenstunden registriert. Der Juli ist besonders im Westen und in Teilen Süddeutschlands sehr sonnig gewesen. Insgesamt war er durchschnittlich.
Beitrag→ Tommy Kühnlein
Juni 2020
Ein ganz normaler Sommermonat
Nach dem sehr trockenen Frühjahr brachte der Juni endlich reichlich Regen
Der Juni hat sich dieses Jahr nach den zwei vergangenen Hitzesommern als typisch mitteleuropäischer Sommermonat präsentiert. Allerdings gab es beim Sonnenschein und Regen regional große Unterschiede.
Mit einer Mitteltemperatur von 16,8 Grad ist der Juni ein halbes Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre gewesen. Dennoch war es damit der "kühlste" Juni seit fünf Jahren. Nach einer ausgeprägten Schafskälte zum Monatsanfang kletterten die Temperaturen langsam und erreichten zum Ende des Monats teils hochsommerliches Niveau. Die Temperaturspanne reichte von Bodenfrost am 1. Juni bis hin zu 34 Grad am 14. Juni in Coschen in Brandenburg. Im Mittel war der Monat in Berlin mit 19,5 Grad am wärmsten.
Nach dem sehr trockenen Frühjahr brachte der Juni endlich reichlich Regen. Mit im Durchschnitt rund 90 Liter pro Quadratmeter fiel etwas mehr als im Mittel. Am nassesten war es im Allgäu mit teils über 300 Liter. Die höchsten Tagesmengen wurden aber bei Gewittern in Ostdeutschland erreicht. Spitzenreiter war Klein Germersleben in Sachsen-Anhalt mit 133 Liter am 13. Juni. Schwere Überflutungen waren die Folge. Es gab aber auch Regionen, an denen alle Regengüsse vorbeizogen. In Golßen südlich von Berlin kamen so insgesamt nur 10 Liter zusammen.
Beim Sonnenschein gab es große Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland. Mit rund 300 Stunden schien die Sonne in Sankt Peter-Ording, Kiel und auf Rügen knapp doppelt so lang wie in den Bayerischen Alpen und im Südschwarzwald. Im Mittel kamen landesweit 215 Sonnenstunden zusammen und damit etwa genauso viele wie im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Nachts ermöglichte der wolkenarme Norden dabei oft die Beobachtung von Leuchtenden Nachtwolken.
Beitrag→ Denis Möller
Mai 2020
Sehr trocken, kühl und sonnig
Zum ersten Monat mit unterdurchschnittlichen Temperaturen seit genau einem Jahr
Besonders die frischen Nächte machten den Mai zum ersten Monat mit unterdurchschnittlichen Temperaturen seit genau einem Jahr. Dazu gab es viel Sonnenschein und verbreitet blieb es sehr trocken. Die Eisheiligen kamen in diesem Jahr pünktlich. Neben Nachtfrost rieselten in den Mittelgebirgen sogar noch mal Flocken.
Mit einer Mitteltemperatur von 11,9 Grad ist der Mai 1,3 Grad kälter als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre gewesen. Die Eisheiligen machten ihrem Namen alle Ehre. Am 11. gab es landesweit einen Temperatursturz von bis zu zwanzig Grad. Die tiefste Temperatur mit minus 5,1 Grad wurde am 12. in Neuhaus am Rennweg im Thüringer Wald gemessen. Insgesamt gab es im Mai mancherorts mehr Tage mit Bodenfrost als im Januar oder Februar. Erst im letzten Monatsdrittel wurde es zeitweise deutlich wärmer, wie am 22. mit 29,0 Grad in Kleve am Niederrhein. Der Mai 2020 ist der erste unterdurchschnittlich temperierte Monat seit einem Jahr. Letztmals schaffte dies der Mai 2019, der mit 10,9 Grad noch ein Grad frischer war als der diesjährige.
Nach dem sehr trockenen April blieb auch der Mai deutlich hinter den Erwartungen zurück. Im Schnitt reichte es nur für 39 Liter Regen pro Quadratmeter. Dies sind rund dreißig Liter weniger als in einem durchschnittlichen Wonnemonat. Die regionalen Unterschiede waren allerdings groß: Während am Alpenrand nicht selten mehr als 150 Liter zusammenkamen, blieb es in der Nordwesthälfte sehr trocken. So reichte es in Teilen von Nordrhein-Westfalen, wie zum Beispiel in Dormagen, für nur wenig mehr als 5 Liter Regen.
Beim Sonnenschein machte der Mai da weiter, wo der April aufgehört hat. Die Sonne schien mit knapp 240 Stunden überdurchschnittlich lange. Besonders die Küstenregionen und der Westen des Landes stechen aber heraus. Dort reichte es für mehr als 280 Sonnenstunden. Deutlich seltener zeigte sich der blaue Himmel am Alpenrand, im Bayerischen Wald und im Erzgebirge. Vielfach konnten dort lediglich 150 Sonnenstunden gemessen werden.
Beitrag→ Björn Goldhausen
April 2020
Rekordsonnig und sehr trocken
So fielen die Nächte meist unterdurchschnittlich kalt aus, während die Tage warm waren
Blauer Himmel von früh bis spät und kaum ein Tropfen Regen. So präsentierte sich der April in weiten Teilen. Ein neuer Sonnenscheinrekord war die Folge. Trotz vielfach kalter Nächte endet der Monat im Schnitt überdurchschnittlich warm. Staubige Felder, der ausbleibende Regen machte Hobbygärtnern und Landwirten zu schaffen.
Mit einer Mitteltemperatur von 10,5 Grad ist der April überdurchschnittlich warm ausgefallen. Im Vergleich zum Mittel der vergangenen 30 Jahre war es 1,6 Grad wärmer. Aufgrund der vielen Hochs brachte der Monat große Unterschiede zwischen Nacht und Tag: So fielen die Nächte meist unterdurchschnittlich kalt aus, während die Tage warm waren. Mit mehr als fünf Grad gab es die größten positiven Abweichungen in den Mittelgebirgen. Gleichzeitig war es im Nordosten und in einigen Tälern kaum ein Grad wärmer als im Mittel. Am wärmsten war es am 17. in Waghäusel-Kirrlach nördlich von Karlsruhe mit 26,5 Grad. Dort zeigte das Thermometer an insgesamt acht Tagen Werte von über 25 Grad an. Die tiefste Temperatur im Flachland wurde gleich zu Monatsbeginn in Bad Königshofen in der Röhn mit minus 11 Grad gemessen. Im ganzen Monat gab es besonders in der Nordosthälfte verbreitet mehr Tage mit Frost als im Dezember, Januar oder Februar. In Sohland an der Spree fror es an insgesamt 23 Tagen. Mancherorts gab es sogar fast jeden Morgen Bodenfrost.
Mit rund 17 Liter Regen pro Quadratmeter war der April der dritttrockenste seit Messbeginn. Bei einem häufig böigen Ostwind trockneten die Böden oberflächlich rasch aus. In der Folge stieg die Waldbrandgefahr stark an. Regional kam es auch zu größeren Feuern. Bis zum 27. blieb es in weiten Landesteilen fast komplett trocken. Erst in den letzten Monatstagen wurde es wechselhafter. Viel Regen kam dabei allerdings fast nur am Alpenrand zusammen. Dort reichte es am Ende verbreitet für mehr als 50 Liter.
Mit durchschnittlich über 290 Stunden Sonnenschein war der April der sonnigste seit Messbeginn. Im Schnitt sind dies über 160 Prozent der mittleren Sonnenscheindauer. Insgesamt gab es seit Beginn der Aufzeichnungen nur vier Monate mit mehr Sonnenschein. Dies waren der Mai 1989, der Juli 2006, der Juli 2018 und der Juni 2019. Absolut gesehen schien die Sonne in München mit rund 325 Stunden am längsten. Am wenigsten Sonne gab es in Oberstdorf mit 230 Stunden. Aber auch dort wurde der Durchschnittswert weit überschritten.
Beitrag→ Björn Goldhausen
März 2020
Ein Monat mit zwei Gesichtern
In einigen Landesteilen sank die Temperatur häufiger unter den Gefrierpunkt als im Dezember, Januar, Februar
Rein von den Zahlen verlief der März 2020 eher unspektakulär. Bei genauerer Betrachtung offenbart der Monat aber doch einige Besonderheiten. Verantwortlich hierfür waren komplett unterschiedliche Wetterlagen.
Die durchschnittliche Temperatur hat im März 5,3 Grad betragen. Damit war der Monat 0,6 Grad milder als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Am wärmsten war es mit Föhnunterstützung am 12. in Garmisch-Partenkirchen mit 22,3 Grad. Am 30. zeigte das Thermometer in Martinroda in Thüringen einen Tiefstwert von minus 10,4 Grad an. Im ganzen Winter wurden im Flachland keine Werte von unter minus 10 Grad gemessen. In einigen Landesteilen sank die Temperatur häufiger unter den Gefrierpunkt als im Dezember, Januar oder Februar.
Beim Niederschlag präsentierte sich der Monat sehr unterschiedlich. Während die erste Monatshälfte häufig nass verlief, kam in der zweiten verbreitet kaum noch Regen vom Himmel. Unterm Strich reichte es im Mittel für rund 50 Liter pro Quadratmeter. Dies sind 15 Liter weniger als im Durchschnitt. Die Niederschlagsverteilung war dabei sehr unterschiedlich: Im Schwarzwald kamen teils über 200 Liter zusammen, in Teilen von Sachsen-Anhalt waren es hingegen nur rund 15 Liter. Besonders in der zweiten Monatshälfte stieg die Waldbrandgefahr an.
Mit durchschnittlich über 170 Sonnenstunden gehört der März 2020 zu den sonnigsten der vergangenen 30 Jahre. Dies sind rund 50 Stunden mehr als in einem durchschnittlichen Monat. Besonders in der zweiten Monatshälfte präsentierte sich der Himmel vielfach strahlend blau. Im Süden sowie an der Nordsee reichte es örtlich sogar für rund 200 Stunden Sonnenschein. Mit unter 150 Stunden schien die Sonne im Nordosten Bayerns im Schnitt am seltensten. Aber auch dort war der Monat überdurchschnittlich sonnig.
Beitrag→ Björn Goldhausen
Februar 2020
Extrem mild und sehr nass
Dazu fiel wenig Schnee, dafür umso mehr Regen
Der nächste sehr milde Monat: 2020 hat es den zweitwärmsten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gegeben. Dazu fiel wenig Schnee, dafür umso mehr Regen. Gebietsweise war es so nass wie noch nie in einem Februar.
Die Temperaturen schlagen im Winter 2020 fast alle Rekorde. Nach den schon sehr milden Monaten Dezember und Januar ist der Februar noch extremer ausgefallen. Mit einem landesweiten Durchschnittswert von plus 5,3 Grad war er fast vier Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Insbesondere im Osten und in Teilen Süddeutschlands betrug die Abweichung nach oben vielfach sogar fünf Grad und mehr. Am Oberrhein gab es örtlich an 20 Tagen im Februar zweistellige Plusgrade. Am wärmsten war es am 16. mit 21,5 Grad in Müllheim nahe Freiburg. Selbst auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, gab es gleich mehrere Tage mit Temperaturen über 0 Grad. Kaltluft konnte sich jeweils nur kurzzeitig durchsetzen. In eine solche Phase fiel auch der kälteste Tag am 6. Februar, als in Oberstdorf im Allgäu minus 14,7 Grad registriert wurden. Verantwortlich für die insgesamt hohen Temperaturen waren atlantische Tiefs, die immer wieder sehr milde Luft heranführten. Teils entwickelten sie sich zu kräftigen Stürmen, die auch schwere Schäden hinterließen, wie beispielsweise Orkan SABINE.
Die Tiefs brachten auch jede Menge Niederschlag, von dem das meiste als Regen herunter kam. Im Landesdurchschnitt fiel mit 125 Liter pro Quadratmeter mehr als doppelt so viel wie im langjährigen Mittel (knapp 52 Liter). Damit war es bundesweit der zweitnasseste Februar seit Aufzeichnungsbeginn, in vielen Regionen Norddeutschlands und im Saarland sogar der nasseste. Die höchsten Niederschlagsmengen wurden mit zum Teil mehr als 400 Liter im Schwarzwald gemessen. Am trockensten blieb es auf den abgewandten Seiten von Mittelgebirgen, wie dem Harz.
Schnee gab es dagegen im Februar vielerorts gar nicht. Einmal gegen Ende des Monats schneite es allerdings vor allem in den westlichen und südlichen Landesteilen bis ins Flachland. Die Sonne schien den Monat über besonders in der Nordhälfte sehr wenig. In einigen Orten in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein kamen nur 30 sonnige Stunden zusammen. Über deutlich freundlicheres Wetter durfte man sich hingegen von der Schwäbischen Alb bis ins Alpenvorland freuen. Dort gab es örtlich mehr als 120 Sonnenstunden.
Beitrag→ Dr. Bernd Maurer
Januar 2020
Sehr mild, trocken und sonnig
Dabei war es einer der trockensten seit zehn Jahren
Der Januar 2020 reiht sich in die Folge der überdurchschnittlich warmen Monate ein. Dabei war es einer der trockensten seit zehn Jahren. Besonders im Süden präsentierte sich der Monat zudem extrem sonnig.
Mit einer Mitteltemperatur von 3,3 Grad ist der Januar überdurchschnittlich mild ausgefallen. Dabei war es um zweieinhalb Grad wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Besonders groß waren die Abweichungen nach oben im Nordosten. In einigen Tälern Süddeutschlands blieb es bei den Temperaturen durch die zahlreichen Inversionswetterlagen nur minimal überdurchschnittlich. Mit 16,0 Grad war es am 9. in Ohlsbach an der Badischen Weinstraße am wärmsten. Am 20. zeigte das Thermometer in Oberstdorf kalte -14,7 Grad. Unter dem Strich hatte der Monat mit Hochwinter wenig zu tun. In Teilen Schleswig-Holsteins blieb es sogar komplett frostfrei. Auch Eistage, an denen die Temperatur nicht den Sprung über die 0-Grad-Marke schafft, waren die absolute Ausnahme. Nur in den Mittelgebirgen und im Süden reichte es stellenweise an mehr als fünf Tagen für Dauerfrost. In vielen Regionen bildete sich an keinem Tag eine Schneedecke und selbst in den Mittelgebirgen blieben die Schneemengen kläglich. Häufig war es bis auf über 1000 Meter Höhe sogar komplett grün.
Mit durchschnittlich 45 Liter Niederschlag pro Quadratmeter war es einer der trockensten seit zehn Jahren. Im Mittel kamen nur rund 70 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge der vergangenen 30 Jahre zusammen. Während es an den Küsten und in der Landesmitte nicht selten überdurchschnittlich nass war, reichte es in Teilen Süddeutschlands kaum für 10 Liter. Am wenigsten fiel in Vogtsburg-Bischoffingen im südwestlichen Baden-Württemberg mit nur rund 6 Liter. Über 100 Liter prasselten hingegen in den Mittelgebirgen vom Himmel.
Beim Sonnenschein hätten die Unterschiede kaum größer ausfallen können. Im Schnitt schien die Sonne zwar rund 60 Stunden lang, im Nordwesten musste man sich allerdings mit weniger als 20 Sonnenstunden begnügen. Gleichzeitig war es vom Südschwarzwald bis zum Alpenrand mit teils deutlich über 100 Stunden ausgesprochen sonnig. Das ist mehr als doppelt so viel wie in einem durchschnittlichen Januar. Wie so häufig im Winter zeigte sich die Sonne absolut gesehen auf der Zugspitze mit über 170 Stunden am längsten.
Beitrag→ Björn Goldhausen
Jahresrückblick
Nächstes extrem warmes Jahr, knapp hinter 2018 und 2014
Ende Juli wurden die bisher gültigen Hitzerekorde sprichwörtlich "pulverisiert"
Das Jahr 2019 reiht sich in die Folge überdurchschnittlich warmer Jahre ein. Dabei war es nach 2018 und 2014 das drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zudem geht es etwas trockener und sonniger als im Schnitt zu Ende. Ende Juli wurden die bisher gültigen Hitzerekorde sprichwörtlich "pulverisiert".
Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,2 Grad ist das Jahr 2019 ein Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre gewesen. Knapp hinter 2018 und 2014 war es das drittwärmste seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen vor über 140 Jahren. Abgesehen vom Mai fielen dabei alle Monate überdurchschnittlich warm aus. An rund 52 Tagen stieg die Temperatur im Landesmittel auf über 25 Grad. Dies sind 17 Tage mehr als im Durchschnitt. Über 30 Grad heiß war es im Schnitt an 17 Tagen, was zehn Tage mehr als im Mittel sind. Bei der Durchschnittstemperatur braucht sich das Jahr 2019 nicht hinter dem Rekordjahr 2018 zu verstecken.
Beim Regen unterscheidet sich das Jahr zum Glück von seinem Vorgänger: Mit im Schnitt rund 730 Liter Niederschlag pro Quadratmeter war es fast durchschnittlich feucht. Spitzenreiter beim Niederschlag waren der Alpenrand und der Schwarzwald. Dort kamen örtlich mehr als 2.000 Liter zusammen. In den Mittelgebirgen wurde die 1.000 Liter-Marke häufig überschritten. In Teilen Ostdeutschlands blieb es trockener. So kamen beispielsweise in Erfurt gerade einmal 350 Liter vom Himmel. Am Alpenrand fiel etwa ein Drittel dieser Menge allein am 28. Juli. Im Vergleich zum Vorjahr fiel im Jahr 2019 deutlich mehr Niederschlag. Dennoch bleibt es leicht hinter dem Durchschnitt zurück.
Mit über 1.800 Sonnenstunden gehört das Jahr zu den sonnigsten der vergangenen 30 Jahre. In der Südosthälfte kam 2019 teils sogar auf über 2.000 Stunden. Am sonnigsten war es in Rheinfelden unweit der Schweizer Grenze. Dort reichte es für über 2.100 Sonnenstunden. Im Nordwesten zeigte sich die Sonne hingegen am seltensten. In Wittmund bei Wilhelmshaven gab es nur rund 1.400 Sonnenstunden. Zu den sonnenscheinärmsten Regionen gehörten naturgemäß die Mittelgebirge, wie zum Beispiel das Sauerland. Dennoch war es auch dort überdurchschnittlich sonnig. Nach 2018 und 2003 gehört das Jahr 2019 zu den sonnigsten der vergangenen 30 Jahre.
Bericht→ Björn Goldhausen
Dezember 2019
Sehr mild und sehr sonnig
Zudem blieben viele Nächte frostfrei
Der Dezember 2019 ist sehr mild ausgefallen. Er fügt sich damit nahtlos in die Reihe überdurchschnittlich warmer Dezember-Monate ein. Außerdem war er sehr sonnig. Beim Niederschlag fiel vor allem auf, dass es - wenn überhaupt - fast nur im Bergland schneite. Wie schon die vergangenen sechs Dezember-Monate lag auch der Dezember 2019 bei der Temperatur über dem langjährigen Durchschnittswert. Er übertraf diesen sogar um zwei Grad. Ursachen dafür waren Wetterlagen, bei denen häufig sehr milde Luft nach Deutschland gelenkt wurde. Zudem blieben viele Nächte frostfrei. Kalte Phasen gab es dagegen nur wenige. Die tiefste Temperatur wurde am 12. Dezember mit minus 13,1 Grad in Oberstdorf gemessen. Am wärmsten war es am 20. Dezember am Alpenrand, als Piding in Oberbayern auf 20,2 Grad kam.
Zum Teil halfen Föhneffekte, die Temperaturen nach oben zu treiben. Auch der Sonnenschein kam dabei im Dezember nicht zu kurz. Mit fast 60 Sonnenstunden im landesweiten Mittel lag die Monatssumme deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Zu den sonnigsten Regionen zählten neben der Zugspitze auch der Raum Stuttgart sowie das Alpenvorland mit teils mehr als 100 Stunden Sonne. Am trübsten blieb es in Teilen Schleswig-Holsteins und in einigen Mittelgebirgsregionen, wo gerade einmal 30 Sonnenstunden registriert wurden. Etwa 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Landesdurchschnitt konnten das immer noch große Regendefizit des gesamten Jahres in Deutschland nicht auffüllen. Es waren im Dezember sogar etwas weniger als im Mittel. Das meiste davon fiel als Regen, lediglich in den Mittelgebirgen und in den Alpen schneite es in höheren Lagen ab und an. Am meisten Niederschlag gab es im Schwarzwald und am Alpenrand mit 200 bis vereinzelt sogar über 300 Liter. Demgegenüber kamen in einigen Gebieten Sachsen-Anhalts und Thüringens nicht einmal 20 Liter zusammen.
November 2019
Durchschnittlicher Herbstmonat
Die regionalen Unterschiede waren aber groß
Egal ob bei Temperatur, Niederschlag oder Sonnenschein - der November 2019 hat sich meist durchschnittlich präsentiert. Die regionalen Unterschiede waren aber groß. Besonders bei den Regenmengen gab es sehr nasse, aber auch trockene Gebiete. Mit 5,2 Grad war der November im Mittel nur wenig wärmer als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Im Westen lagen die Temperaturen dabei leicht unter dem Durchschnitt, im Osten hingegen teils zwei Grad darüber. Besonders der 2. November präsentierte sich tagsüber sehr mild. In Ohlsbach an der Badischen Weinstraße zeigte das Thermometer warme 20,2 Grad an. Abgesehen von den Küsten fror es fast landesweit an mindestens einem Tag. Im Tiefland am kältesten war es am 1. mit minus 7,0 Grad in Faßberg südlich von Hamburg.
Im Landesmittel kamen im November rund 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Dies ist nur minimal weniger als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Überdurchschnittlich viel regnete es besonders in vielen Regionen Westdeutschlands, aber auch im Nordosten. In Ückermünde kam dabei fast das doppelte des sonst in einem November üblichen Niederschlags vom Himmel. Vor allem vom Alpenrand bis nach Sachsen war es hingegen sehr trocken. In Teilen Oberbayerns reichte es für kaum 20 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge. An vielen Tagen blieb der Himmel grau und die Sonne zeigte sich nur selten. Entsprechend reichte es im Schnitt nur für rund 45 Stunden Sonnenschein. Dies sind 15 weniger als im 30-jährigen Mittel. Dennoch gab es auch beim Sonnenschein große Unterschiede: Während die Sonne in vielen Teilen von Sachsen überdurchschnittlich lange vom Himmel strahlte, reichte es in den Mittelgebirgen für kaum 20 Sonnenstunden. Zum Vergleich: An einem sonnigen Sommertag sind bei uns rund 16 Stunden Sonne möglich.
Oktober 2019
Reichlich Regen und meist warm
Nach unterkühltem Start gab auch der Spätsommer noch mal ein Gastspiel
Das wechselhafte Wetter im September hat sich im Oktober fortgesetzt. Nach unterkühltem Start gab auch der Spätsommer noch mal ein Gastspiel. In den meisten Regionen regnete es reichlich, teils fielen sogar enorme Mengen. Mit 10,9 Grad lag das landesweite Monatsmittel knapp zwei Grad über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Der Oktober begann zunächst ausgesprochen kühl. Um die Monatsmitte herum gelangte mit südwestlichen Winden Mittelmeerluft zu uns, sodass noch mal ein letzter Hauch von Spätsommer durchs Land wehte. Mit 27,7 Grad meldeten Ohlsbach im nördlichen Schwarzwald am 13. Oktober sowie Müllheim bei Freiburg am Folgetag den bundesweit höchsten Wert. Auch einige Nächte verliefen mit Tiefstwerten um 15 Grad sehr mild.
Im letzten Monatsdrittel lenkte ein Tief kältere Luft zu uns. Anschließend pendelten die Temperaturen der Jahreszeit entsprechend im einstelligen Plusbereich. Zum Monatsende trat verbreitet Frost bis minus 6 Grad auf. Hinsichtlich der Regensummen zeigte sich die erste Oktoberhälfte sehr nass. Mit über 80 Liter pro Quadratmeter kam rund ein Drittel Regen mehr als im Klimamittel zusammen. In einigen Regionen wie der Prignitz oder Niederlausitz regnete es jedoch mit etwa 35 Liter deutlich weniger. In der Nacht zum 16. Oktober intensivierten sich die Niederschläge an einer Kaltfront über Norddeutschland. Teilweise entluden sich sogar für die Jahreszeit schwere Gewitter. In Bergen (Lüneburger Heide) wurde mit rund 52 Liter pro Quadratmeter die größte Tagesmenge gemessen. Mit insgesamt über 230 Liter prasselte der meiste Regen in den Staulagen des Schwarzwaldes und dem Allgäu nieder. Ein Frontensystem aus Südwesten ging am 18. Oktober mit teils schweren Sturmböen einher, die im Rheinland auch Schäden verursachten. Die Sonnenscheindauer erreichte mit rund 105 Stunden fast das langjährige Mittel. Tiefausläufer hatten zeitweise dichte Wolken im Gepäck. Die sonnenscheinarmen Gebiete lagen vor allem im Westen, im Norden und in der Mitte Deutschlands mit gebietsweise nur rund 65 Sonnenstunden. Am längsten schien die Sonne mit bis zu 160 Stunden in Ober- und Niederbayern sowie in den östlichen Bundesländern.
September 2019
Der September ist ein durchschnittlicher Monat gewesen
Der September präsentierte sich mit einem Auf und Ab der Temperaturen
Der Spätsommer bäumte sich nur an wenigen Tagen auf. Den lang ersehnten Regen gab es zwar immer wieder, viele Regionen mussten aber wochenlang darauf warten. Zum Monatsende wurde es dann turbulent. Der September präsentierte sich mit einem Auf und Ab der Temperaturen. Tiefausläufer brachten zeitweise Regen und Schauer. Zwischendurch spannten sich auch Regenbögen am Himmel auf. Mit 14,1 Grad lag das landesweite Monatsmittel nur knapp über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September verdrängte eine Kaltfront die Sommerhitze nach Osten. Lediglich in den östlichen Bundesländern zeigte das Thermometer nochmals über 30 Grad an. Mit 33,8 Grad erreichte Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, den höchsten Wert des Monats. Anschließend wurde es überall deutlich angenehmer. Zwischendurch floss jedoch sehr frische Luft ein, sodass vielerorts nur 15 Grad erreicht wurden.
Der September 2019 war nur wenige Zehntelgrade wärmer als im langjährigen Durchschnitt. 2018 war es rund ein Grad, 2016 sogar fast drei Grad wärmer gewesen. Um den 20. September meldeten etliche Stationen den ersten Frost. Den tiefsten Wert mit minus 3 Grad registrierte das unterfränkische Bad Königshofen. Auch hinsichtlich der Niederschläge war der Monat mit knapp 65 Liter pro Quadratmeter durchschnittlich. Allerdings gab es bis nach Monatsmitte nur gebietsweise ausreichend Regen. Das war besonders im äußersten Norden und südlich der Donau der Fall. Die größte Tagesmenge mit rund 70 Liter kam in Sigmarszell-Zeisertsweiler im Allgäu am 8. September zusammen. Im September 2019 fiel mit rund 60 Liter pro Quadratmeter im Landesmittel etwa so viel Regen wie üblich. Allerdings waren die regionalen Unterschiede groß. Der meiste Regen insgesamt mit örtlich fast 220 Liter prasselte im Norden Schleswig-Holsteins nieder. Im Gegensatz dazu fielen in Teilen Hessens und Frankens bis zum 22. September kaum 5 Liter. Laubbäume, die die Hitze des Sommers überstanden hatten, färbten sich bereits herbstlich bunt. Erst in den letzten Monatstagen hatten Tiefs reichlich Regen im Gepäck. Zum Ende wirbelte Sturmtief MORTIMER Deutschland durcheinander und verursachte Schäden. In Norddeutschland entwickelten sich auch Tornados, die Schäden hielten sich jedoch in Grenzen. Die Sonnenscheindauer lag mit rund 165 Stunden nur ein wenig über dem langjährigen Mittel. Tiefausläufer und West- bis Nordwestwinde brachten zeitweise dichte Wolken. Besonders im Süden und Osten sorgten Hochs dagegen oft für freundliches Altweibersommerwetter. Am längsten zeigte sich die Sonne am Hochrhein mit bis zu 210 Stunden, am wenigsten in der Lüneburger Heide und in Schleswig-Holstein mit gerade einmal 125 Stunden. Die Sonnenscheindauer lag etwa zehn Prozent höher als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.
August 2019
Der August hat sich die meiste Zeit von seiner wechselhaften und angenehmen Seite gezeigt
Trotz vieler Gewittergüsse und kräftiger Regenfälle ging jedoch die Trockenheit weiter
Trotz vieler Gewittergüsse und kräftiger Regenfälle ging jedoch die Trockenheit der Vormonate in einigen Regionen weiter. In vielen Regionen war der August 2019 deutlich feuchter als im vergangenen Jahr. Vor allem in der ersten Hälfte regnete es vielfach kräftig, danach bildeten sich vermehrt Gewittergüsse. Besonders auffällig im August war das Auf und Ab der Temperaturen. Mit 19,0 Grad liegt das landesweite Monatsmittel mit etwas mehr als ein Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. In den ersten drei Wochen hielt sich die meiste Zeit angenehme Luft. Erst im letzten Monatsdrittel drehte der Spätsommer richtig auf und bescherte vielerorts Höchstwerte um 30 Grad. Örtlich zeigte das Thermometer 35 Grad an, wie beispielsweise in Wunstorf am 27. August. Der August 2019 fiel überdurchschnittlich warm aus. Deutlich wärmer war jedoch der August in den Jahren 2018, 2015 und 2003.
Mit rund 65 Liter Regen pro Quadratmeter kamen rund vier Fünftel des Klimamittels zusammen. Einige Regionen, wie zum Beispiel große Teile Baden-Württembergs und Bayerns, bekamen reichlich Niederschlag ab. Insbesondere in Ostdeutschland gingen manche Orte mit 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter fast leer aus. Deshalb verschärfte sich die Trockenheit gerade dort. Mit bis zu 270 Liter pro Quadratmeter prasselte der meiste Regen im Alpenvorland nieder. Punktuell hinterließen die Gewittergüsse in nur wenigen Stunden über 100 Liter Regen, wie zum Beispiel am 28. August im thüringischen Bibra bei Jena. Schlammfluten waren die Folge. Ähnlich schlimm sah es auch am 7. August aus: Ein Unwetter wütete in Mannheim und Karlsruhe und entwurzelte viele Bäume. Am 18. August zog eine starke Gewitterzelle vom Saarland bis nach Polen. Auf ihrem Weg richtete sie besonders südlich von Offenbach und nördlich von Aschaffenburg immense Schäden durch Hagel und Orkanböen an. Hinsichtlich der Regenmengen war der August im Mittel ein ganz normaler Monat. Allerdings gab es regional sehr große Unterschiede. Die Sonnenscheindauer lag im August mit rund 220 Stunden nur ein wenig über dem langjährigen Mittel. Immer wieder brachten Tiefs dem Norden und den Alpenregionen viele Wolken, sodass zeitweise kaum Sommerfeeling aufkam. Hochdruckgebiete bestimmten vor allem im letzten Monatsdrittel mit viel Sonne das Wetter. Am Alpenrand schien die Sonne nur 180 Stunden. Den meisten Sonnenschein mit bis zu 270 Stunden verzeichnete der Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns, wie zum Beispiel Arkona auf Rügen oder die Insel Usedom. Die Sonnenscheindauer lag in etwa im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.
Juli 2019
Rekordhitze und Trockenheit
Drei Tage in Folge 40 Grad und mehr ...
Eine Hitzewelle wie im letzten Julidrittel hat es seit Messebeginn nicht gegeben. Zusammen mit einem deutlichen Regendefizit nimmt die Dürre katastrophale Ausmaße an. Vom 24.Juli bis zum 26.Juli war bei Werten bis 40 Grad jede Erfrischung willkommen. Der Juli 2019 zeichnet sich durch eine historische Hitzewelle im letzten Julidrittel aus. An zahlreichen Stationen wurde die 40-Grad-Marke geknackt. In Duisburg und Tönisvorst zeigte das Thermometer 41,2 Grad an. In Lingen im Emsland sollen es sogar 42,6 Grad gewesen sein. Doch wegen Kritik am Standort führen wir diesen Wert nicht als Rekord auf. Aufgrund eines ansonsten eher durchschnittlichen Monats liegt das Monatsmittel mit "nur" 18,9 Grad knapp über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre.
Trotz der Hitzewelle im letzten Julidrittel fällt der Juli 2019 deutlich kühler aus als der im Jahre 2018. Mit 55 Litern pro Quadratmeter kamen nur etwa zwei Drittel des Klimamittels zusammen. Regional gab es, wie es typisch für die Sommermonate ist, große Unterschiede: Während am Alpenrand der Durchschnitt sogar übertroffen wurde, waren es an einigen Stationen über ganz Deutschland verteilt nur 10 bis 20 Prozent. In Kombination mit extrem hohen Temperaturen im letzten Monatsdrittel verschärfte sich somit die Dürre. Unter anderem lässt die Trockenheit Nadelhölzer und Buchen sterben, es ist von einer Jahrhundertkatastrophe die Rede. Heftige Gewitter und Tornados, ein großer Teil des Niederschlags kam in Form von lokalen Schauern und Gewittern vom Himmel. Zur Monatsmitte waren heftige Unwetter mit Hagel dabei. Im rheinland-pfälzischen Bobenheim am Berg wütete sogar ein Tornado und beschädigte mindestens zehn Gebäude. Ende des Monats vertrieben weitere Gewitter die extreme Hitze, dabei gab es zahlreiche Überschwemmungen. Nach dem Juli 2018 verzeichnet auch der Juli 2019 ein deutliches Niederschlagsdefizit. Die Sonnenscheindauer lag mit 235 Stunden etwas über dem langjährigen Mittel. Hochdruckgebiete brachten viele freundliche Tage. Mit knapp 300 Stunden verzeichnete die Wetterstation in Saarbrücken am meisten Sonne. Mit 140 Stunden bekam man sie bei Wittmund im Nordwesten Niedersachsen am wenigsten zu Gesicht.
Juni 2019
Doppelrekord: Heiß und sonnig
Wie üblich in den Sommermonaten waren die Regenmengen ungleichmäßig verteilt
Der Juni 2019 hat die bisher gültigen Temperaturrekorde regelrecht pulverisiert. Im Osten war es dabei besonders heiß. Der Monat präsentierte sich dazu sehr sonnig und vielerorts regnete es nur wenig. Besonders im Osten war jede Art von Abkühlung im Juni heiß begehrt. Der Juni 2019 geht als wärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Mit einer Mitteltemperatur von 19,8 Grad war er sogar 3,7 Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Sogar der Rekordjuni 2003 wurde um 0,4 Grad übertroffen. Bis nach Monatsmitte lagen die Wärmehochburgen im Osten, im letzten Monatsdrittel setzte sich überall zeitweise heißes Wetter durch. Dazu gab es neue Hitzerekorde: Am 30. meldete Bernburg in Sachsen-Anhalt mit 39,6 Grad die höchste jemals in einem Juni gemessene Temperatur.
Mit einer Mitteltemperatur von rund 20 Grad war es der heißeste Juni seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen. Beim Regen blieb der Monat mit 55 Liter pro Quadratmeter weit hinter dem Durchschnitt zurück. Dies sind rund 30 Prozent weniger als im 30jährigen Mittel. Wie üblich in den Sommermonaten waren die Regenmengen ungleichmäßig verteilt. Während es im Nordosten und im Südwesten überdurchschnittlich nass war, kamen in der Landesmitte teils nur 10 bis 20 Liter zusammen. Besonders in Erinnerung bleibt auch das schwere Hagelunwetter in Südbayern am 10. des Monats. Hagelgeschosse mit bis zu 8 Zentimeter Durchmesser beschädtigten rund 100.000 Autos. Trockener Sommermonat: Nach Monatsmitte fiel besonders in der Landesmitte kaum noch Regen. Über fehlenden Sonnenschein konnte man sich wahrlich nicht beklagen. Im Mittel schien die Sonne 300 Stunden lang. Damit war der Juni der sonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Sogar die rekordsonnigen Junimonate aus dem Jahr 1976 und 2003 wurden übertroffen. Absolut gesehen war der Himmel im Osten am längsten blau. Dort strahlte die Sonne rund 370 Stunden lang. Am wenigsten Sonnenschein gab es rund um die Nordsee, aber selbst dort reichte es für rund 235 Stunden. Neuer Rekord: Auch beim Sonnenschein setzte der Juni mit durchschnittlich 300 Stunden neue Maßstäbe.
Mai 2019
Sehr kühl und gebietsweise nass
Der Wonnemonat bescherte in diesem Jahr immer wieder Wolken und Schauer
Der Mai 2019 ist seinem Ruf als Wonnemonat nicht gerecht geworden. So blieb er deutlich kühler als im vieljährigen Mittel. Zudem war er regional sehr nass und recht wolkig. Bis ins Flachland gab es sogar noch mal Schnee. Aprilwetter im Mai, der Wonnemonat bescherte in diesem Jahr immer wieder Wolken und Schauer. In höheren Lagen wie hier an der Zugspitze fiel sogar noch öfter mal Schnee. Vor allem in der ersten Monatshälfte war es für die Jahreszeit erheblich zu kalt. In den teils klaren Nächten gab es wiederholt leichten Frost. Am kältesten war es mit minus 5,4 Grad am 7. Mai in Oberstdorf. Direkt über dem Erdboden wurden in der ersten Maiwoche regional sogar minus 8 Grad erreicht. In der zweiten Monatshälfte erwärmte sich die Luft Stück für Stück, doch reichte es in den meisten Regionen nicht für die 25-Grad-Marke. Wärmster Ort war mit 27,6 Grad am 19. Mai Lingen im Emsland.
Mit 10,9 Grad war der Mai 2019 landesweit um 2,4 Grad kälter als im Mittel der vergangenen 30 Jahre und sogar mehr als fünf Grad kälter als der rekordwarme Mai 2018. Fast pünktlich gaben auch mal wieder die Eisheiligen ein Stelldichein. Begleitet wurden die bescheidenen Temperaturen von häufigen Niederschlägen. Sie fielen im Bereich von ersten, starken Gewittern gebietsweise - im Süden auch flächendeckend - sehr ergiebig aus. In Teilen Bayerns ließ Tief ALEX um den 20. Mai herum viele Flüsse und Seen über die Ufer treten. Dagegen blieben die Regensummen in einigen Teilen Norddeutschlands immer noch deutlich unter dem vieljährigen Durchschnitt. Im Emsland war es mit kaum 10 Liter pro Quadratmeter sogar extrem trocken. Landesweit kamen im Schnitt aber rund 80 Liter zusammen. Mit rund 80 Liter Regen pro Quadratmeter war der Mai im Landesmittel fast 20 Prozent feuchter als im Klimamittel. Am meisten Regen fiel mit rund 400 Liter pro Quadratmeter in den Alpen. Wegen der niedrigen Temperaturen gingen die Niederschläge in der ersten Monatshälfte oft bis in mittlere Lagen herab in Schnee über. Am 4. und 5. Mai schneite es im Osten und Süden teils sogar bis ins Flachland. Aber auch in den westlichen Mittelgebirgen wurde es vielerorts noch mal weiß. In den Hochlagen der Alpen kamen sehr große Neuschneemengen zusammen. So wuchs die Gesamtschneehöhe auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, bis zum 29. Mai auf rekordverdächtige 6,40 Meter, so viel Schnee wie seit 1981 Jahren nicht mehr. Hochwasser im Süden, während sich die häufigen Niederschläge und die kühle Witterung nach dem extremen Dürrejahr 2018 als Segen für die Land- und Forstwirtschaft erwiesen, ließ die Zahl der Sonnenstunden in diesem Mai zu wünschen übrig. Aber auch hier gab es regional sehr große Unterschiede: So standen über 220 Sonnenstunden an den Küsten kaum 120 Stunden in den Alpen gegenüber. Im Landesmittel wurden 175 Stunden mit Sonnenschein registriert und damit spürbar weniger als nach dem Klimamittel. Mit 175 Sonnenstunden blieb der Mai 2019 hinter dem vieljährigen Durchschnitt zurück.
April 2019
Sonnig, trocken und warm
Nach einem Durchhänger zur Monatsmitte präsentierten sich die Ostertage fast makellos schön
In Sachen Sonne und Trockenheit hat sich der April direkt am Vorjahresmonat orientiert. Dazu präsentierte sich der Monat warm. Der Nordosten war dabei in allen Belangen "im Vorteil", im Südwesten gab es hingegen winterliche Rückschläge. Viel Sonne und wenig Regen - unter diesem Motto stand der April 2019. Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,6 Grad war der April 2019 knapp ein Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Lange Zeit hatte Hoch KATHARINA das Sagen, wodurch besonders im Norden und Osten Sonne und Wärme regierten. Nach einem Durchhänger zur Monatsmitte präsentierten sich die Ostertage fast makellos schön. Am wärmsten war es am 25. in Kitzingen und in München mit jeweils 28,1 Grad. Zudem gab es mancherorts bereits sechs Sommertage. In Carlsfeld im Erzgebirge musste man bei -7,4 Grad am Morgen des 12. hingegen frieren.
Traumhaftes Osterwetter, bezogen auf das noch gültige Klimamittel 1961 bis 1990 war der April der dreizehnte überdurchschnittlich warme Monat in Folge. Dies gab es seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 noch nie. Im gleitenden Mittel der vergangenen 30 Jahre macht nur der Januar eine kleine Ausnahme, denn dieser war geringfügig kälter. Bei den Temperaturen kam der Frühlingsmonat erwartungsgemäß nicht an den rekordwarmen April 2018 heran, es war aber trotzdem überdurchschnittlich warm. Im Landesmittel kamen nur rund 30 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Dies sind rund 18 Liter weniger als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Somit war es noch trockener als im April 2018 und auch die Trockenheit führte teils wieder zu Problemen. Die regionalen Unterschiede waren allerdings groß: So reichte es im Nordosten örtlich kaum für 10 Liter, während im Südwesten teils 90 Liter pro Quadratmeter zusammenkamen. Abgesehen vom Jahr 2016 fiel in allen Aprilmonaten der vergangenen zehn Jahre weniger Regen als üblich. Im April 2019 hat es noch weniger geregnet als im Vorjahresmonat. Im Bergland Neuschnee, mit 220 Sonnenstunden präsentierte sich der Monat ähnlich sonnig wie schon der April 2018. Im Durchschnitt waren dies rund 50 Stunden mehr als im Mittel. Aufgrund des kräftigen Hochs KATHARINA über Skandinavien war der Nordosten in Sachen Sonne aber klar im Vorteil. Dort zeigte sich der Himmel örtlich über 300 Stunden lang blau. Dies entspricht rund 10 Stunden pro Tag. Im Südwesten reichte es hingegen teils nur für durchschnittliche 140 Sonnenstunden. Im Schnitt rund 220 Sonnenstunden - im April zeigte sich der Himmel mehr blau als grau.
März 2019
Mild, nass und stürmisch
Ergiebiger Regen führte im März um die Monatsmitte an einigen Flüssen zu Hochwasser
Der März hat sich von zwei Seiten gezeigt. Eine turbulente erste Monatshälfte mit Stürmen brachte recht milde Luft und viel Niederschlag. Anschließend beruhigte sich das Wetter deutlich, dafür wurde es aber auch zeitweise frisch. Ergiebiger Regen führte im März um die Monatsmitte an einigen Flüssen zu Hochwasser, wie hier an der Ilz in Passau. Schon kurz nach Monatsbeginn richtete Rosenmontagssturm BENNET gebietsweise Schäden an. Die Karnevalzüge kamen meist unbeschadet davon, einige starteten jedoch verspätet. Am 10. März brachte Sturm EBERHARD mit Orkanböen regional den Bahnverkehr komplett zum Erliegen. Im Umfeld kräftiger Schauer und Gewitter bildete sich am 13. März in Roetgen bei Aachen ein Tornado, der ebenfalls größere Schäden hinterließ.
Die zahlreichen Tiefs lenkten schon in der ersten Märzhälfte häufig sehr milde Luft heran. Nach Monatsmitte hielten sich kühlere und mildere Phasen in etwa die Waage. Heraus kam für den März eine deutschlandweite Mitteltemperatur, die mit 6,6 Grad fast zwei Grad über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre lag. Die tiefste Temperatur des Monats wurde mit minus 9,2 Grad am 20. März in Oberstdorf gemessen. Am wärmsten war es am 22. März im Ruhrgebiet mit Spitzenwerten bis zu 22 Grad. Der März gehörte mit einer Durchschnittstemperatur von 6,6 Grad zu den fünf wärmsten März-Monaten seit 1990. Nach dem sehr trockenen Februar fiel im März wieder deutlich mehr Regen, im Bergland schneite es dabei zeitweise. Insgesamt kam mehr als doppelt so viel Niederschlag zusammen wie im Vormonat. Zu den niederschlagsreichsten Regionen im März zählten neben dem Schwarzwald der äußerste Norden und Nordwesten. In Schleswig wurden beispielsweise mehr als 160 Liter registriert. Dagegen waren es in Thüringen und am Oberrhein örtlich weniger als 25 Liter Regen. Mit rund 75 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Landesdurchschnitt war der Monat vergleichsweise nass und damit der feuchteste März seit zehn Jahren. Sturm BENNET am Rosenmontag. Beim Sonnenschein präsentierte sich der März mit im Mittel etwa 115 Sonnenstunden leicht unterdurchschnittlich. Die regionalen Unterschiede waren jedoch beträchtlich. Am trübsten blieb es in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns mit nicht einmal 70 sonnigen Stunden. Dies entspricht nur etwa 50 Prozent des dortigen Klimamittels. Am längsten schien die Sonne im Südwesten. Vor allem rund um den Bodensee waren es vielfach mehr als 180 Stunden. Der März zählte zu den graueren Frühjahrsmonaten. Dass es im März aber noch deutlich trüber zugehen kann, zeigen unter anderem die Jahre 2000 und 2001.
Februar 2019
Viel Sonne und ungewöhnlich mild
Dabei blieb es deutlich trockener als im Mittel der Jahre
Nach unterkühltem Auftakt hat sich der Februar 2019 zu einem sehr sonnigen und ungewöhnlich milden Spätwintermonat entwickelt. Regional wurde schon die 20-Grad-Marke geknackt. Dabei blieb es deutlich trockener als im Mittel der Jahre. Mehrere Wochen früher als sonst ließ das außerordentlich sonnige und milde Wetter im Februar die ersten Frühlingsblüten sprießen. Trotz Kaltstart und vielen frostigen Nächten war der Februar 2019 ein außergewöhnlich milder Monat. So war er mit knapp 4 Grad fast zweieinhalb Grad wärmer als im langjährigen Klimamittel. Kurz nach der Monatsmitte, vor allem aber in den letzten Monatstagen wurde regional bereits vielfach die 20-Grad-Marke überschritten. Wärmster Ort war Saarbrücken-Burbach, wo am 27. Februar 21,7 Grad gemessen wurden. Dem stehen eisige minus 17,9 Grad am kältesten Ort im Oberpfälzer Waldmünchen gegenüber. Diese wurden am Morgen des 5. Februar registriert.
Mit einer Mitteltemperatur von 3,9 Grad war der Februar 2019 landesweit um 2,4 Grad wärmer als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Dabei fallen vielerorts auch neue Temperaturrekorde. Wer nach den ergiebigen Regen- und Schneefällen wie im Januar auf weitere Entspannung beim Niederschlagsdefizit des vergangenen Jahres gehofft hatte, wurde leider enttäuscht: Der Februar 2019 brachte es nicht mal auf 60 Prozent des klimatischen Niederschlagsmittels. Extrem trocken war es vor allem in Teilen Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts mit kaum 5 Liter pro Quadratmeter. Der Alpenrand brachte es dagegen auf teils mehr als 120 Liter, wobei das meiste davon Anfang des Monats noch bis in die Täler als Schnee vom Himmel kam. Kräftige Schneefälle im Südosten. Weil die Temperaturen tagsüber meist in Gefrierpunktnähe verharrten, war dieser Schnee oft pappig und schwer, sodass es teils zu erheblichen Problemen durch Schneebruch kam. Ebenso wurden Teile der Oberpfalz und Sachsens von den Schneefällen erfasst und auch dort brachen viele Bäume unter der Last von bis zu 30 Zentimeter Neuschnee zusammen. Zahlreiche Straßen wurden sicherheitshalber gesperrt und am 4. Februar blieben wegen der Schneemassen vielerorts sogar die Schulen geschlossen. Nach den feuchten Vormonaten war der Februar mit rund 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wieder sehr trocken. Er erreichte bundesweit nicht mal 60 Prozent des vieljährigen Klimamittels. Nachdem das Schneetief abgezogen war übernahmen im ganzen Land stabile Hochdruckgebiete die Wetterregie. Sie ließen die Zahl der Sonnenstunden auf ein weit über dem Durchschnitt liegendes Niveau steigen. Diese summierten sich auf rund 130 Stunden Sonnenschein, also rund drei Viertel mehr als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Damit wurde der Monat zum sonnenscheinreichsten Februar seit Messbeginn. Am häufigsten schien die Sonne vom Oberrhein bis zum Bodensee - am seltensten zeigte sie sich im Osten von Vorpommern. Mit 130 Sonnenstunden überrundete der Februar 2019 sogar noch den bisherigen Rekordhalter, den Februar 2003.
Januar 2019
Rekord-Schnee in den Alpen
Zum Monatsende fiel dann häufiger Schnee
Der Januar hatte zwei Gesichter: Die erste Monatshälfte war mild, trüb und feucht. In den Alpen gab es in dieser Zeit Rekord-Schneefälle. Anschließend brachte Hochdruckeinfluss trockenere Kälte und mehr Sonne. Zum Monatsende fiel dann häufiger Schnee.
Der Januar hat den Bayerischen Alpen extreme Schneefälle gebracht. In manchen Orten türmte sich der Schnee über zwei Meter hoch. Viele Dächer mussten freigeschaufelt werden, da sie einzubrechen drohten. Die milde und die kalte Monatshälfte glichen sich am Ende in etwa aus. Mit einer gemittelten Temperatur von 0,6 Grad war der Monat am Ende minimal kälter als im Klimamittel der vergangenen 30 Jahre. Damit war es der erste unterdurchschnittlich temperierte Monat seit März 2018. Die kältesten Nächte gab es verbreitet um den 21. Januar, als es vielfach strengen Frost gab. Der absolute Tiefstwert wurde mit minus 18,6 Grad in Deutschneudorf im Erzgebirge, der Höchstwert mit 11 Grad am 27. in Rheinfelden am Hochrhein gemessen.
Mit einer Mitteltemperatur von 0,3 Grad war der Januar deutlich kälter als im Vorjahr, aber nicht vergleichbar mit dem eisigen Januar von 2017. Nach einem sehr nassen Dezember half auch der Januar etwas, das Grundwasser nach der extremen Trockenheit des vergangenen Jahres aufzufüllen. Nur in einigen Gebieten blieb es trockener als im langjährigen Durchschnitt. In Nordthüringen und am Oberrhein waren es im gesamten Monat örtlich weniger als 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Im Flächenmittel fiel mit rund 80 Liter fast ein Drittel mehr als sonst. Das allermeiste davon kam in der ersten Monatshälfte durch eine regenreiche Nordwestlage zusammen. Dabei stauten sich die Wolken an den Alpen, wodurch sich dort enorme Schneemengen auftürmten. In Ruhpolding-Seehaus waren es in den ersten 15 Tagen fast 440 Liter pro Quadratmeter, wodurch die Schneehöhe auf nur 750 Meter Höhe auf 2,10 Meter anwuchs. In Anger-Stoißberg bei Bad Reichenhall waren es am 13. auf ähnlicher Höhenlage sogar 2,40 Meter. Von Garmisch-Partenkirchen bis zum Berchtesgadener Land herrschte tagelang der Katastrophenfall. Unzählige Dächer mussten von der tonnenschweren Schneelast befreit werden. Mit rund 80 Liter pro Quadratmeter war der Januar nach der langen Trockenheit der zweite feuchte Monat in Folge. So viel Niederschlag wie im vergangenen Jahr, als es ein größeres Hochwasser gab, kam aber nicht vom Himmel. Die sonnigere zweite Monatshälfte konnte die erste trübe nicht ganz ausgleichen. Mit 45 Sonnenstunden fehlten am Ende ein paar zum Mittel der vergangenen 30 Jahre. Im Vergleich zum Dezember schien die Sonne allerdings um die Hälfte mehr. Üblicherweise gab es jedoch regional große Unterschiede. Im Nordschwarzwald und entlang der Schwäbischen Alb lachte die Sonne im Januar zum Teil weniger als 25 Stunden lang. Am sonnigsten war es auf der Zugspitze mit über 100 Sonnenstunden.Der Januar war mit 45 Sonnenstunden sonniger als im Vorjahr, aber deutlich trüber als vor zwei Jahren.
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