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Wetterrückblick 2018


Jahresrückblick

Das Sommerhalbjahr kam mit einem schier endlosen Reigen von sonnigen und warmen Tagen daher · Foto→ Joachim Pe
Das Sommerhalbjahr kam mit einem schier endlosen Reigen von sonnigen und warmen Tagen daher · Foto→ Joachim Pe

Wärmstes Jahr seit Messbeginn 1881

 

Das Jahr 2018 ist in Deutschland das sonnigste und wärmste seit Aufzeichnungsbeginn gewesen. Zudem blieben zehn Monate in Folge teils extrem trocken, sodass das Jahr auch zu den trockensten seit Messbeginn gehört.

Mit durchschnittlich 10,4 Grad war das Jahr 2018 das wärmste Jahr seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881
Mit durchschnittlich 10,4 Grad war das Jahr 2018 das wärmste Jahr seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881

Nach einem sehr milden und nassen Start im Januar entwickelte sich das Jahr 2018 in Deutschland zu einem der außergewöhnlichsten Wetterjahre der Klimageschichte. Von Februar bis November blieb es zehn Monate in Folge erheblich trockener als im Mittel der Jahre, was in einigen Regionen eine extreme Dürre zur Folge hatte. Zudem gab es verbreitet neue Rekorde bei der Zahl der Sonnenstunden und der Sommertage, also Tage, an denen die Höchstwerte mindestens 25 Grad erreichen. Vor allem deshalb war das Jahr 2018 das wärmste seit Messbeginn. Trotz der Rekordzahl an Sommertagen hielt sich die Zahl besonders heißer Tage in Grenzen und blieb auch leicht hinter den Temperaturspitzen früherer Jahre zurück. Dennoch erwärmte die schier endlose Folge an makellosen Sommertagen nicht nur die meisten Binnenseen, sondern auch die Küsten von Nord- und Ostsee auf fast schon mediterranes Niveau. Heißester Ort war die Stadt Bernburg an der Saale, wo am 31. Juli 39,5 Grad gemessen wurden. Der kälteste Morgen wurde am 28. Februar mit minus 22,1 Grad in Reit im Winkl registriert.

 

Mit nur 590 Liter Regen pro Quadratmeter gehört das Jahr zu den trockensten seit Messbeginn und war sogar noch niederschlagsärmer als das Dürrejahr 2003
Mit nur 590 Liter Regen pro Quadratmeter gehört das Jahr zu den trockensten seit Messbeginn und war sogar noch niederschlagsärmer als das Dürrejahr 2003

Beim Niederschlag stellte das Jahr in einigen Regionen neue Negativrekorde auf. Nur aufgrund der ausgesprochen nassen Monate Januar und Dezember kamen flächendeckend keine neuen Dürrerekorde zustande. So brachten die Niederschläge dieser beiden Monate so viel Regen, dass letztlich noch rund 75 Prozent des Jahresmittels erreicht wurden. Dahinter verbergen sich allerdings Regionen mit kaum der Hälfte des Klimamittels. Nur punktuell brachten Unwetter auch ein Niederschlagsplus. Talsperren und Flüsse litten wochenlang unter extremem Niedrigwasser.

Mit 2020 Sonnenstunden stellte 2018 auch das bisher sonnigste Jahr 2003 noch in den Schatten
Mit 2020 Sonnenstunden stellte 2018 auch das bisher sonnigste Jahr 2003 noch in den Schatten

Mit durchschnittlich 2020 Sonnenstunden war das Jahr das sonnigste seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen im Jahre 1951. Das größte Sonnenscheinplus gab es in Teilen Brandenburgs, am seltensten zeigte sich die Sonne im Sauerland. Aber auch in Teilen des Südens fiel der Überschuss beim Sonnenschein etwas moderater aus als in den meisten anderen Regionen. Dort dominierten vor allem im Frühsommer öfter die Wolken von kleinräumigen Gewittertiefs, während in den anderen Landesteilen meist strahlender Sonnenschein überwog.


Dezember 2018

Ein Spiegelbild des Dezembers 2018: Endlich regnete es nach der monatelangen Trockenheit mal wieder ordentlich · Foto→ Achim Otto
Ein Spiegelbild des Dezembers 2018: Endlich regnete es nach der monatelangen Trockenheit mal wieder ordentlich · Foto→ Achim Otto

Sehr nass, mild und trüb

 

Nach den vielen extrem trockenen Vormonaten hat der Dezember einiges vom Regendefizit aufholen wollen. Er gehörte damit zu den nassesten, aber auch wärmsten Dezembermonaten der vergangenen 30 Jahre. Schnee fiel allerdings fast nur im Bergland.

 

Mit etwa 105 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zählt der Dezember 2018 zu den vier nassesten Dezembermonaten der vergangenen 30 Jahre
Mit etwa 105 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zählt der Dezember 2018 zu den vier nassesten Dezembermonaten der vergangenen 30 Jahre

Die Serie der überdurchschnittlich warmen Monate setzte sich allerdings auch im Dezember fort. Den langjährigen Mittelwert übertraf die Temperatur gleich um mehr als zwei Grad. Mit 15 Grad und mehr war der 3. Dezember der wärmste Tag. Spitzenreiter war dabei Andernach am Mittelrhein mit 16,9 Grad. Dafür gab es aber auch einige frostige Nächte, in denen es insbesondere um die Monatsmitte herum direkt am Alpenrand über Schnee bis zu minus 18 Grad kalt wurde. Zu Weihnachten genauso wie Richtung Jahresende dominierte jedoch erneut mildere Luft.

Atlantische Tiefs führten auch im Dezember häufig milde Luft nach Deutschland. Dieser war damit der neunte überdurchschnittlich warme Monat in Folge
Atlantische Tiefs führten auch im Dezember häufig milde Luft nach Deutschland. Dieser war damit der neunte überdurchschnittlich warme Monat in Folge

Zahlreiche atlantische Tiefs brachten Deutschland im Dezember neben ordentlich Wind auch sehr viel Niederschlag, nachdem seit Februar fast alle Monate sehr trocken gewesen waren. Im Landesdurchschnitt fielen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter und damit fast 50 Prozent mehr als im Dezember üblich. Besonders nass war es in der Südwesthälfte. Kräftigere Schneefälle bekamen fast ausschließlich die höheren Lagen ab, auch über Weihnachten blieb es im Flachland grün. Nach frostigen Nächten bildete sich regional aber auch dort gefährliches Glatteis.

Der Dezember präsentierte sich sehr häufig grau in grau. Ein wenig darüber trösten mag vielleicht, dass der Vorjahresmonat noch etwas trüber gewesen war
Der Dezember präsentierte sich sehr häufig grau in grau. Ein wenig darüber trösten mag vielleicht, dass der Vorjahresmonat noch etwas trüber gewesen war

Aufgrund der vielen Regenwolken fiel der Monat insgesamt ausgesprochen "grau" aus. Er war damit der trübste des gesamten Jahres. Im Deutschlandmittel kamen lediglich rund 30 Sonnenstunden zusammen, was nicht einmal einer sonnigen Stunde pro Tag entspricht. Üblicherweise gab es allerdings regional große Unterschiede. In den westlichen Mittelgebirgen schien die Sonne im Dezember zum Teil nur etwa 15 Stunden lang, während man sich vom Allgäu bis zum Schwarzwald gebietsweise über mehr als 60 Stunden Sonnenschein freuen durfte.


November 2018

Von Januar bis November war es so trocken wie noch nie seit Messbeginn vor fast 140 Jahren. Das bekommen besonders die Talsperren zu spüren, wie hier der Biggesee bei Olpe in Nordrhein-Westfalen, der 16 Meter unter Vollstau liegt · Foto→ Jan Neus
Von Januar bis November war es so trocken wie noch nie seit Messbeginn vor fast 140 Jahren. Das bekommen besonders die Talsperren zu spüren, wie hier der Biggesee bei Olpe in Nordrhein-Westfalen, der 16 Meter unter Vollstau liegt · Foto→ Jan Neus

Monat mit zwei Gesichtern

 

Im November hat sich die außergewöhnliche Serie sehr trockener, warmer und sonniger Monate fortgesetzt. Dabei hatte der Monat zwei Gesichter. Nach einer fast spätsommerlichen ersten Monatshälfte machte sich zum ersten Mal der nahende Winter bemerkbar.

Der November präsentierte sich dieses Jahr wärmer als in den beiden Vorjahren. Der Rekord-November 2015 kam er aber nicht heran
Der November präsentierte sich dieses Jahr wärmer als in den beiden Vorjahren. Der Rekord-November 2015 kam er aber nicht heran

Mit 5,3 Grad war der November knapp ein Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Die erste Monatshälfte präsentierte sich noch fast spätsommerlich mit Höchsttemperaturen von teils über 20 Grad. Die höchste Temperatur wurde mit 24,2 Grad am 6. in Rosenheim im Föhn der Alpen erreicht. Die zweite Monatshälfte war dann rund zehn Grad kälter als die erste. Mit eisigen Ostwinden und den ersten Schneefällen bis ins Flachland gab es zeitweise einen Vorgeschmack auf den Winter.

Im Vergleich zum Mittel der vergangenen 30 Jahre kam nur ein Drittel des mittleren Niederschlags zusammen. An den Rekord-November 2011, als fast gar kein Regen fiel, kommt der Monat damit aber nicht heran
Im Vergleich zum Mittel der vergangenen 30 Jahre kam nur ein Drittel des mittleren Niederschlags zusammen. An den Rekord-November 2011, als fast gar kein Regen fiel, kommt der Monat damit aber nicht heran

Auch der November brachte nicht die von vielen erhofften kräftigen Regenfälle. Mit rund 20 Liter pro Quadratmeter fiel sogar nur ein Drittel des Klimamittels. Der Monat ist damit der zehnte trockene in Folge. Besonders von Sachsen-Anhalt bis Franken verschärfte sich die Dürre bei Monatsniederschlägen von unter 10 Litern weiter. Vom Saarland bis zur Eifel kamen dagegen bis zu 80 Liter zusammen. Ab dem 18. fiel teils bis in tiefe Lage hin und wieder Schnee.

Der November 2018 brachte über ein Drittel mehr Sonne als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre
Der November 2018 brachte über ein Drittel mehr Sonne als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre

Erst nach einer goldenen ersten Monatshälfte wurde der November seinem Ruf als typisch trüber Monat im Verlauf immer gerechter. Er gehörte mit 75 Sonnenstunden noch zu den vier sonnigsten Novembern seit Messbeginn 1951. Sonniger war es nur 1983, 1989 und 2011. Am meisten Überstunden leistete die Sonne in diesem November im Bayerischen Wald, wo bis zu 125 Stunden zusammenkamen. Unweit davon entlang der Donau und ihren Nebenflüssen lachte die Sonne aufgrund häufigen Nebels teils weniger als 50 Stunden.


Oktober 2018

Bis zum 21. zeigte sich der Oktober verbreitet von seiner goldenen und warmen Seite. Danach wurde es herbstlicher · Foto→ Carmen von Weschpfennig
Bis zum 21. zeigte sich der Oktober verbreitet von seiner goldenen und warmen Seite. Danach wurde es herbstlicher · Foto→ Carmen von Weschpfennig

Golden und teils spätsommerlich

 

Der Oktober 2018 reiht sich nahtlos in die ungewöhnlichen Vormonate ein. Dennoch zeigte der Herbstmonat zwei Gesichter, wobei das goldene deutlich überwog. Die Trockenheit verschärfte sich zudem weiter.

Rekord: Zum Beispiel in Düsseldorf gab es im Oktober insgesamt sieben Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad
Rekord: Zum Beispiel in Düsseldorf gab es im Oktober insgesamt sieben Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad

Mit einer landesweiten Mitteltemperatur von 10,7 Grad lag der Oktober 1,4 Grad über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Nach einem eher kühlen Start präsentierte sich der Herbstmonat mehr als golden. Am wärmsten war es am 13. in Tönisvorst in Nordrhein-Westfalen mit sommerlichen 28,6 Grad. Erst ab dem 22. ging dem goldenen Oktoberwetter die Puste aus. Zum Monatsende rieselten im Süden und Westen sogar erste Flocken. Mit minus 5,0 Grad war es am 22. in Rottweil in Baden-Württemberg am kältesten.

Der Oktober 2018 war nach 1995 und 2007 der trockenste der vergangenen 30 Jahre
Der Oktober 2018 war nach 1995 und 2007 der trockenste der vergangenen 30 Jahre

Im Durchschnitt kamen in diesem Monat nur 28 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Dies ist nicht einmal halb so viel wie im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Damit reiht sich der Oktober in die Reihe der trockenen Vormonate seit Februar ein. Der Rhein sank örtlich auf Rekordtiefststand. Schiffe konnten in einigen Häfen nicht mehr anlegen, was unter anderem einen Engpass beim Treibstoff zur Folge hatte. Am nassesten war es mit teils über 130 Liter Regen am Alpenrand, am trockensten in der Region Frankfurt am Main mit weniger als 10 Liter.

Sonnenscheindauer im Oktober: Bis zum 21. extrem sonnig, danach teils komplett trüb
Sonnenscheindauer im Oktober: Bis zum 21. extrem sonnig, danach teils komplett trüb

Mit rund 160 Sonnenstunden war der Herbstmonat im Landesmittel einer der sonnigsten seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. Bemerkenswert daran ist, dass diese Summe bis zum 21. bereits fast erreicht war. An einigen Orten blieb es seitdem komplett trüb. Dennoch gab es in vielen Regionen neue Monatsrekorde beim Sonnenschein. Mit über 200 Stunden schien die Sonne im Süden Bayerns am längsten. Am wenigsten blauen Himmel gab es im Osten von Hessen und in Westthüringen mit rund 120 Stunden.


September 2019

Foto→ Jörg Conrad
Foto→ Jörg Conrad

Der September ist ein durchschnittlicher Monat gewesen

 

Der Spätsommer bäumte sich nur an wenigen Tagen auf. Den lang ersehnten Regen gab es zwar immer wieder, viele Regionen mussten aber wochenlang darauf warten. Zum Monatsende wurde es dann turbulent. Der September präsentierte sich mit einem Auf und Ab der Temperaturen. Tiefausläufer brachten zeitweise Regen und Schauer. Zwischendurch spannten sich auch Regenbögen am Himmel auf. Mit 14,1 Grad lag das landesweite Monatsmittel nur knapp über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September verdrängte eine Kaltfront die Sommerhitze nach Osten. Lediglich in den östlichen Bundesländern zeigte das Thermometer nochmals über 30 Grad an. Mit 33,8 Grad erreichte Coschen, südlich von Eisenhüttenstadt, den höchsten Wert des Monats. Anschließend wurde es überall deutlich angenehmer. Zwischendurch floss jedoch sehr frische Luft ein, sodass vielerorts nur 15 Grad erreicht wurden.

Der September 2019 war nur wenige Zehntelgrade wärmer als im langjährigen Durchschnitt. 2018 war es rund ein Grad, 2016 sogar fast drei Grad wärmer gewesen. Um den 20. September meldeten etliche Stationen den ersten Frost. Den tiefsten Wert mit minus 3 Grad registrierte das unterfränkische Bad Königshofen. Auch hinsichtlich der Niederschläge war der Monat mit knapp 65 Liter pro Quadratmeter durchschnittlich. Allerdings gab es bis nach Monatsmitte nur gebietsweise ausreichend Regen. Das war besonders im äußersten Norden und südlich der Donau der Fall. Die größte Tagesmenge mit rund 70 Liter kam in Sigmarszell-Zeisertsweiler im Allgäu am 8. September zusammen.

 

 

Im September 2019 fiel mit rund 60 Liter pro Quadratmeter im Landesmittel etwa so viel Regen wie üblich. Allerdings waren die regionalen Unterschiede groß. Der meiste Regen insgesamt mit örtlich fast 220 Liter prasselte im Norden Schleswig-Holsteins nieder. Im Gegensatz dazu fielen in Teilen Hessens und Frankens bis zum 22. September kaum 5 Liter. Laubbäume, die die Hitze des Sommers überstanden hatten, färbten sich bereits herbstlich bunt. Erst in den letzten Monatstagen hatten Tiefs reichlich Regen im Gepäck. Zum Ende wirbelte Sturmtief MORTIMER Deutschland durcheinander und verursachte Schäden. In Norddeutschland entwickelten sich auch Tornados, die Schäden hielten sich jedoch in Grenzen.

 

 

Die Sonnenscheindauer lag mit rund 165 Stunden nur ein wenig über dem langjährigen Mittel. Tiefausläufer und West- bis Nordwestwinde brachten zeitweise dichte Wolken. Besonders im Süden und Osten sorgten Hochs dagegen oft für freundliches Altweibersommerwetter. Am längsten zeigte sich die Sonne am Hochrhein mit bis zu 210 Stunden, am wenigsten in der Lüneburger Heide und in Schleswig-Holstein mit gerade einmal 125 Stunden. Die Sonnenscheindauer lag etwa zehn Prozent höher als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.


August 2019

Foto→ Tony Starck
Foto→ Tony Starck

Der August hat sich die meiste Zeit von seiner wechselhaften und angenehmen Seite gezeigt

 

Trotz vieler Gewittergüsse und kräftiger Regenfälle ging jedoch die Trockenheit der Vormonate in einigen Regionen weiter. In vielen Regionen war der August 2019 deutlich feuchter als im vergangenen Jahr. Vor allem in der ersten Hälfte regnete es vielfach kräftig, danach bildeten sich vermehrt Gewittergüsse. Besonders auffällig im August war das Auf und Ab der Temperaturen. Mit 19,0 Grad liegt das landesweite Monatsmittel mit etwas mehr als ein Grad über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. In den ersten drei Wochen hielt sich die meiste Zeit angenehme Luft. Erst im letzten Monatsdrittel drehte der Spätsommer richtig auf und bescherte vielerorts Höchstwerte um 30 Grad. Örtlich zeigte das Thermometer 35 Grad an, wie beispielsweise in Wunstorf am 27. August. Der August 2019 fiel überdurchschnittlich warm aus. Deutlich wärmer war jedoch der August in den Jahren 2018, 2015 und 2003.

Mit rund 65 Liter Regen pro Quadratmeter kamen rund vier Fünftel des Klimamittels zusammen. Einige Regionen, wie zum Beispiel große Teile Baden-Württembergs und Bayerns, bekamen reichlich Niederschlag ab. Insbesondere in Ostdeutschland gingen manche Orte mit 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter fast leer aus. Deshalb verschärfte sich die Trockenheit gerade dort. Mit bis zu 270 Liter pro Quadratmeter prasselte der meiste Regen im Alpenvorland nieder.

 

 

Punktuell hinterließen die Gewittergüsse in nur wenigen Stunden über 100 Liter Regen, wie zum Beispiel am 28. August im thüringischen Bibra bei Jena. Schlammfluten waren die Folge. Ähnlich schlimm sah es auch am 7. August aus: Ein Unwetter wütete in Mannheim und Karlsruhe und entwurzelte viele Bäume. Am 18. August zog eine starke Gewitterzelle vom Saarland bis nach Polen. Auf ihrem Weg richtete sie besonders südlich von Offenbach und nördlich von Aschaffenburg immense Schäden durch Hagel und Orkanböen an.

 

 

Hinsichtlich der Regenmengen war der August im Mittel ein ganz normaler Monat. Allerdings gab es regional sehr große Unterschiede. Die Sonnenscheindauer lag im August mit rund 220 Stunden nur ein wenig über dem langjährigen Mittel. Immer wieder brachten Tiefs dem Norden und den Alpenregionen viele Wolken, sodass zeitweise kaum Sommerfeeling aufkam. Hochdruckgebiete bestimmten vor allem im letzten Monatsdrittel mit viel Sonne das Wetter. Am Alpenrand schien die Sonne nur 180 Stunden. Den meisten Sonnenschein mit bis zu 270 Stunden verzeichnete der Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns, wie zum Beispiel Arkona auf Rügen oder die Insel Usedom. Die Sonnenscheindauer lag in etwa im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.


Juli 2019

Foto→ Pixabay
Foto→ Pixabay

Rekordhitze und Trockenheit,
drei Tage in Folge 40 Grad und mehr ...

 

Eine Hitzewelle wie im letzten Julidrittel hat es seit Messebeginn nicht gegeben. Zusammen mit einem deutlichen Regendefizit nimmt die Dürre katastrophale Ausmaße an. Vom 24.Juli bis zum 26.Juli war bei Werten bis 40 Grad jede Erfrischung willkommen. Der Juli 2019 zeichnet sich durch eine historische Hitzewelle im letzten Julidrittel aus. An zahlreichen Stationen wurde die 40-Grad-Marke geknackt. In Duisburg und Tönisvorst zeigte das Thermometer 41,2 Grad an. In Lingen im Emsland sollen es sogar 42,6 Grad gewesen sein. Doch wegen Kritik am Standort führen wir diesen Wert nicht als Rekord auf. Aufgrund eines ansonsten eher durchschnittlichen Monats liegt das Monatsmittel mit "nur" 18,9 Grad knapp über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre. 

Trotz der Hitzewelle im letzten Julidrittel fällt der Juli 2019 deutlich kühler aus als der im Jahre 2018. Mit 55 Litern pro Quadratmeter kamen nur etwa zwei Drittel des Klimamittels zusammen. Regional gab es, wie es typisch für die Sommermonate ist, große Unterschiede: Während am Alpenrand der Durchschnitt sogar übertroffen wurde, waren es an einigen Stationen über ganz Deutschland verteilt nur 10 bis 20 Prozent. In Kombination mit extrem hohen Temperaturen im letzten Monatsdrittel verschärfte sich somit die Dürre. Unter anderem lässt die Trockenheit Nadelhölzer und Buchen sterben, es ist von einer Jahrhundertkatastrophe die Rede.

 

 

Heftige Gewitter und Tornados, ein großer Teil des Niederschlags kam in Form von lokalen Schauern und Gewittern vom Himmel. Zur Monatsmitte waren heftige Unwetter mit Hagel dabei. Im rheinland-pfälzischen Bobenheim am Berg wütete sogar ein Tornado und beschädigte mindestens zehn Gebäude. Ende des Monats vertrieben weitere Gewitter die extreme Hitze, dabei gab es zahlreiche Überschwemmungen.

 

 

Nach dem Juli 2018 verzeichnet auch der Juli 2019 ein deutliches Niederschlagsdefizit. Die Sonnenscheindauer lag mit 235 Stunden etwas über dem langjährigen Mittel. Hochdruckgebiete brachten viele freundliche Tage. Mit knapp 300 Stunden verzeichnete die Wetterstation in Saarbrücken am meisten Sonne. Mit 140 Stunden bekam man sie bei Wittmund im Nordwesten Niedersachsen am wenigsten zu Gesicht.


Juni 2019

Foto→ Pixabay
Foto→ Pixabay

Doppelrekord: Heiß und sonnig

 

Der Juni 2019 hat die bisher gültigen Temperaturrekorde regelrecht pulverisiert. Im Osten war es dabei besonders heiß. Der Monat präsentierte sich dazu sehr sonnig und vielerorts regnete es nur wenig. Besonders im Osten war jede Art von Abkühlung im Juni heiß begehrt. Der Juni 2019 geht als wärmster seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte ein. Mit einer Mitteltemperatur von 19,8 Grad war er sogar 3,7 Grad wärmer als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Sogar der Rekordjuni 2003 wurde um 0,4 Grad übertroffen. Bis nach Monatsmitte lagen die Wärmehochburgen im Osten, im letzten Monatsdrittel setzte sich überall zeitweise heißes Wetter durch. Dazu gab es neue Hitzerekorde: Am 30. meldete Bernburg in Sachsen-Anhalt mit 39,6 Grad die höchste jemals in einem Juni gemessene Temperatur.

Mit einer Mitteltemperatur von rund 20 Grad war es der heißeste Juni seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen. Beim Regen blieb der Monat mit 55 Liter pro Quadratmeter weit hinter dem Durchschnitt zurück. Dies sind rund 30 Prozent weniger als im 30jährigen Mittel.

 

 

Wie üblich in den Sommermonaten waren die Regenmengen ungleichmäßig verteilt. Während es im Nordosten und im Südwesten überdurchschnittlich nass war, kamen in der Landesmitte teils nur 10 bis 20 Liter zusammen. Besonders in Erinnerung bleibt auch das schwere Hagelunwetter in Südbayern am 10. des Monats. Hagelgeschosse mit bis zu 8 Zentimeter Durchmesser beschädtigten rund 100.000 Autos.

 

 

Trockener Sommermonat: Nach Monatsmitte fiel besonders in der Landesmitte kaum noch Regen. Über fehlenden Sonnenschein konnte man sich wahrlich nicht beklagen. Im Mittel schien die Sonne 300 Stunden lang. Damit war der Juni der sonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Sogar die rekordsonnigen Junimonate aus dem Jahr 1976 und 2003 wurden übertroffen. Absolut gesehen war der Himmel im Osten am längsten blau. Dort strahlte die Sonne rund 370 Stunden lang. Am wenigsten Sonnenschein gab es rund um die Nordsee, aber selbst dort reichte es für rund 235 Stunden. Neuer Rekord: Auch beim Sonnenschein setzte der Juni mit durchschnittlich 300 Stunden neue Maßstäbe.


Mai 2019

Foto→ Dennis Oswald
Foto→ Dennis Oswald

Sehr kühl und gebietsweise nass

 

Der Mai 2019 ist seinem Ruf als Wonnemonat nicht gerecht geworden. So blieb er deutlich kühler als im vieljährigen Mittel. Zudem war er regional sehr nass und recht wolkig. Bis ins Flachland gab es sogar noch mal Schnee. Aprilwetter im Mai, der Wonnemonat bescherte in diesem Jahr immer wieder Wolken und Schauer. In höheren Lagen wie hier an der Zugspitze fiel sogar noch öfter mal Schnee. Vor allem in der ersten Monatshälfte war es für die Jahreszeit erheblich zu kalt. In den teils klaren Nächten gab es wiederholt leichten Frost. Am kältesten war es mit minus 5,4 Grad am 7. Mai in Oberstdorf. Direkt über dem Erdboden wurden in der ersten Maiwoche regional sogar minus 8 Grad erreicht. In der zweiten Monatshälfte erwärmte sich die Luft Stück für Stück, doch reichte es in den meisten Regionen nicht für die 25-Grad-Marke. Wärmster Ort war mit 27,6 Grad am 19. Mai Lingen im Emsland.

Mit 10,9 Grad war der Mai 2019 landesweit um 2,4 Grad kälter als im Mittel der vergangenen 30 Jahre und sogar mehr als fünf Grad kälter als der rekordwarme Mai 2018. Fast pünktlich gaben auch mal wieder die Eisheiligen ein Stelldichein.

 

 

Begleitet wurden die bescheidenen Temperaturen von häufigen Niederschlägen. Sie fielen im Bereich von ersten, starken Gewittern gebietsweise - im Süden auch flächendeckend - sehr ergiebig aus. In Teilen Bayerns ließ Tief ALEX um den 20. Mai herum viele Flüsse und Seen über die Ufer treten. Dagegen blieben die Regensummen in einigen Teilen Norddeutschlands immer noch deutlich unter dem vieljährigen Durchschnitt. Im Emsland war es mit kaum 10 Liter pro Quadratmeter sogar extrem trocken. Landesweit kamen im Schnitt aber rund 80 Liter zusammen. Mit rund 80 Liter Regen pro Quadratmeter war der Mai im Landesmittel fast 20 Prozent feuchter als im Klimamittel. Am meisten Regen fiel mit rund 400 Liter pro Quadratmeter in den Alpen.

 

 

Wegen der niedrigen Temperaturen gingen die Niederschläge in der ersten Monatshälfte oft bis in mittlere Lagen herab in Schnee über. Am 4. und 5. Mai schneite es im Osten und Süden teils sogar bis ins Flachland. Aber auch in den westlichen Mittelgebirgen wurde es vielerorts noch mal weiß. In den Hochlagen der Alpen kamen sehr große Neuschneemengen zusammen. So wuchs die Gesamtschneehöhe auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, bis zum 29. Mai auf rekordverdächtige 6,40 Meter, so viel Schnee wie seit 1981 Jahren nicht mehr.

 

 

Hochwasser im Süden, während sich die häufigen Niederschläge und die kühle Witterung nach dem extremen Dürrejahr 2018 als Segen für die Land- und Forstwirtschaft erwiesen, ließ die Zahl der Sonnenstunden in diesem Mai zu wünschen übrig. Aber auch hier gab es regional sehr große Unterschiede: So standen über 220 Sonnenstunden an den Küsten kaum 120 Stunden in den Alpen gegenüber. Im Landesmittel wurden 175 Stunden mit Sonnenschein registriert und damit spürbar weniger als nach dem Klimamittel. Mit 175 Sonnenstunden blieb der Mai 2019 hinter dem vieljährigen Durchschnitt zurück.


April 2019

Foto→ Jan Schlomach
Foto→ Jan Schlomach

Sonnig, trocken und warm

 

In Sachen Sonne und Trockenheit hat sich der April direkt am Vorjahresmonat orientiert. Dazu präsentierte sich der Monat warm. Der Nordosten war dabei in allen Belangen "im Vorteil", im Südwesten gab es hingegen winterliche Rückschläge. Viel Sonne und wenig Regen - unter diesem Motto stand der April 2019. Mit einer Durchschnittstemperatur von 9,6 Grad war der April 2019 knapp ein Grad wärmer als im Mittel der vergangenen 30 Jahre. Lange Zeit hatte Hoch KATHARINA das Sagen, wodurch besonders im Norden und Osten Sonne und Wärme regierten. Nach einem Durchhänger zur Monatsmitte präsentierten sich die Ostertage fast makellos schön. Am wärmsten war es am 25. in Kitzingen und in München mit jeweils 28,1 Grad. Zudem gab es mancherorts bereits sechs Sommertage. In Carlsfeld im Erzgebirge musste man bei -7,4 Grad am Morgen des 12. hingegen frieren.

Traumhaftes Osterwetter, bezogen auf das noch gültige Klimamittel 1961 bis 1990 war der April der dreizehnte überdurchschnittlich warme Monat in Folge. Dies gab es seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 noch nie. Im gleitenden Mittel der vergangenen 30 Jahre macht nur der Januar eine kleine Ausnahme, denn dieser war geringfügig kälter. Bei den Temperaturen kam der Frühlingsmonat erwartungsgemäß nicht an den rekordwarmen April 2018 heran, es war aber trotzdem überdurchschnittlich warm.

 

 

Im Landesmittel kamen nur rund 30 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Dies sind rund 18 Liter weniger als im Schnitt der vergangenen 30 Jahre. Somit war es noch trockener als im April 2018 und auch die Trockenheit führte teils wieder zu Problemen. Die regionalen Unterschiede waren allerdings groß: So reichte es im Nordosten örtlich kaum für 10 Liter, während im Südwesten teils 90 Liter pro Quadratmeter zusammenkamen. Abgesehen vom Jahr 2016 fiel in allen Aprilmonaten der vergangenen zehn Jahre weniger Regen als üblich. Im April 2019 hat es noch weniger geregnet als im Vorjahresmonat.

 

 

Im Bergland Neuschnee, mit 220 Sonnenstunden präsentierte sich der Monat ähnlich sonnig wie schon der April 2018. Im Durchschnitt waren dies rund 50 Stunden mehr als im Mittel. Aufgrund des kräftigen Hochs KATHARINA über Skandinavien war der Nordosten in Sachen Sonne aber klar im Vorteil. Dort zeigte sich der Himmel örtlich über 300 Stunden lang blau. Dies entspricht rund 10 Stunden pro Tag. Im Südwesten reichte es hingegen teils nur für durchschnittliche 140 Sonnenstunden. Im Schnitt rund 220 Sonnenstunden - im April zeigte sich der Himmel mehr blau als grau.


März 2019

Foto→ Thomas S.
Foto→ Thomas S.

Mild, nass und stürmisch

 

Der März hat sich von zwei Seiten gezeigt. Eine turbulente erste Monatshälfte mit Stürmen brachte recht milde Luft und viel Niederschlag. Anschließend beruhigte sich das Wetter deutlich, dafür wurde es aber auch zeitweise frisch. Ergiebiger Regen führte im März um die Monatsmitte an einigen Flüssen zu Hochwasser, wie hier an der Ilz in Passau. Schon kurz nach Monatsbeginn richtete Rosenmontagssturm BENNET gebietsweise Schäden an. Die Karnevalzüge kamen meist unbeschadet davon, einige starteten jedoch verspätet. Am 10. März brachte Sturm EBERHARD mit Orkanböen regional den Bahnverkehr komplett zum Erliegen. Im Umfeld kräftiger Schauer und Gewitter bildete sich am 13. März in Roetgen bei Aachen ein Tornado, der ebenfalls größere Schäden hinterließ.

Die zahlreichen Tiefs lenkten schon in der ersten Märzhälfte häufig sehr milde Luft heran. Nach Monatsmitte hielten sich kühlere und mildere Phasen in etwa die Waage. Heraus kam für den März eine deutschlandweite Mitteltemperatur, die mit 6,6 Grad fast zwei Grad über dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre lag. Die tiefste Temperatur des Monats wurde mit minus 9,2 Grad am 20. März in Oberstdorf gemessen. Am wärmsten war es am 22. März im Ruhrgebiet mit Spitzenwerten bis zu 22 Grad.

 

 

Der März gehörte mit einer Durchschnittstemperatur von 6,6 Grad zu den fünf wärmsten März-Monaten seit 1990. Nach dem sehr trockenen Februar fiel im März wieder deutlich mehr Regen, im Bergland schneite es dabei zeitweise. Insgesamt kam mehr als doppelt so viel Niederschlag zusammen wie im Vormonat. Zu den niederschlagsreichsten Regionen im März zählten neben dem Schwarzwald der äußerste Norden und Nordwesten. In Schleswig wurden beispielsweise mehr als 160 Liter registriert. Dagegen waren es in Thüringen und am Oberrhein örtlich weniger als 25 Liter Regen. Mit rund 75 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Landesdurchschnitt war der Monat vergleichsweise nass und damit der feuchteste März seit zehn Jahren.

 

 

Sturm BENNET am Rosenmontag. Beim Sonnenschein präsentierte sich der März mit im Mittel etwa 115 Sonnenstunden leicht unterdurchschnittlich. Die regionalen Unterschiede waren jedoch beträchtlich. Am trübsten blieb es in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns mit nicht einmal 70 sonnigen Stunden. Dies entspricht nur etwa 50 Prozent des dortigen Klimamittels. Am längsten schien die Sonne im Südwesten. Vor allem rund um den Bodensee waren es vielfach mehr als 180 Stunden. Der März zählte zu den graueren Frühjahrsmonaten. Dass es im März aber noch deutlich trüber zugehen kann, zeigen unter anderem die Jahre 2000 und 2001.


Februar 2019

Foto→ Holger Fischer
Foto→ Holger Fischer

Viel Sonne und ungewöhnlich mild

 

Nach unterkühltem Auftakt hat sich der Februar 2019 zu einem sehr sonnigen und ungewöhnlich milden Spätwintermonat entwickelt. Regional wurde schon die 20-Grad-Marke geknackt. Dabei blieb es deutlich trockener als im Mittel der Jahre. Mehrere Wochen früher als sonst ließ das außerordentlich sonnige und milde Wetter im Februar die ersten Frühlingsblüten sprießen. Trotz Kaltstart und vielen frostigen Nächten war der Februar 2019 ein außergewöhnlich milder Monat. So war er mit knapp 4 Grad fast zweieinhalb Grad wärmer als im langjährigen Klimamittel. Kurz nach der Monatsmitte, vor allem aber in den letzten Monatstagen wurde regional bereits vielfach die 20-Grad-Marke überschritten. Wärmster Ort war Saarbrücken-Burbach, wo am 27. Februar 21,7 Grad gemessen wurden. Dem stehen eisige minus 17,9 Grad am kältesten Ort im Oberpfälzer Waldmünchen gegenüber. Diese wurden am Morgen des 5. Februar registriert.

Mit einer Mitteltemperatur von 3,9 Grad war der Februar 2019 landesweit um 2,4 Grad wärmer als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Dabei fallen vielerorts auch neue Temperaturrekorde. Wer nach den ergiebigen Regen- und Schneefällen wie im Januar auf weitere Entspannung beim Niederschlagsdefizit des vergangenen Jahres gehofft hatte, wurde leider enttäuscht: Der Februar 2019 brachte es nicht mal auf 60 Prozent des klimatischen Niederschlagsmittels.

 

 

Extrem trocken war es vor allem in Teilen Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts mit kaum 5 Liter pro Quadratmeter. Der Alpenrand brachte es dagegen auf teils mehr als 120 Liter, wobei das meiste davon Anfang des Monats noch bis in die Täler als Schnee vom Himmel kam.

 

 

Kräftige Schneefälle im Südosten. Weil die Temperaturen tagsüber meist in Gefrierpunktnähe verharrten, war dieser Schnee oft pappig und schwer, sodass es teils zu erheblichen Problemen durch Schneebruch kam. Ebenso wurden Teile der Oberpfalz und Sachsens von den Schneefällen erfasst und auch dort brachen viele Bäume unter der Last von bis zu 30 Zentimeter Neuschnee zusammen. Zahlreiche Straßen wurden sicherheitshalber gesperrt und am 4. Februar blieben wegen der Schneemassen vielerorts sogar die Schulen geschlossen. Nach den feuchten Vormonaten war der Februar mit rund 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wieder sehr trocken. Er erreichte bundesweit nicht mal 60 Prozent des vieljährigen Klimamittels.

 

 

Nachdem das Schneetief abgezogen war übernahmen im ganzen Land stabile Hochdruckgebiete die Wetterregie. Sie ließen die Zahl der Sonnenstunden auf ein weit über dem Durchschnitt liegendes Niveau steigen. Diese summierten sich auf rund 130 Stunden Sonnenschein, also rund drei Viertel mehr als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Damit wurde der Monat zum sonnenscheinreichsten Februar seit Messbeginn. Am häufigsten schien die Sonne vom Oberrhein bis zum Bodensee - am seltensten zeigte sie sich im Osten von Vorpommern. Mit 130 Sonnenstunden überrundete der Februar 2019 sogar noch den bisherigen Rekordhalter, den Februar 2003.


Januar 2019

Foto→ Marco Kaschuba
Foto→ Marco Kaschuba

Rekord-Schnee in den Alpen

 

Der Januar hatte zwei Gesichter: Die erste Monatshälfte war mild, trüb und feucht. In den Alpen gab es in dieser Zeit Rekord-Schneefälle. Anschließend brachte Hochdruckeinfluss trockenere Kälte und mehr Sonne. Zum Monatsende fiel dann häufiger Schnee.

Der Januar hat den Bayerischen Alpen extreme Schneefälle gebracht. In manchen Orten türmte sich der Schnee über zwei Meter hoch. Viele Dächer mussten freigeschaufelt werden, da sie einzubrechen drohten. 

 

 

Die milde und die kalte Monatshälfte glichen sich am Ende in etwa aus. Mit einer gemittelten Temperatur von 0,6 Grad war der Monat am Ende minimal kälter als im Klimamittel der vergangenen 30 Jahre. Damit war es der erste unterdurchschnittlich temperierte Monat seit März 2018. Die kältesten Nächte gab es verbreitet um den 21. Januar, als es vielfach strengen Frost gab. Der absolute Tiefstwert wurde mit minus 18,6 Grad in Deutschneudorf im Erzgebirge, der Höchstwert mit 11 Grad am 27. in Rheinfelden am Hochrhein gemessen.

Mit einer Mitteltemperatur von 0,3 Grad war der Januar deutlich kälter als im Vorjahr, aber nicht vergleichbar mit dem eisigen Januar von 2017. Nach einem sehr nassen Dezember half auch der Januar etwas, das Grundwasser nach der extremen Trockenheit des vergangenen Jahres aufzufüllen. Nur in einigen Gebieten blieb es trockener als im langjährigen Durchschnitt. In Nordthüringen und am Oberrhein waren es im gesamten Monat örtlich weniger als 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

 

 

Im Flächenmittel fiel mit rund 80 Liter fast ein Drittel mehr als sonst. Das allermeiste davon kam in der ersten Monatshälfte durch eine regenreiche Nordwestlage zusammen. Dabei stauten sich die Wolken an den Alpen, wodurch sich dort enorme Schneemengen auftürmten. In Ruhpolding-Seehaus waren es in den ersten 15 Tagen fast 440 Liter pro Quadratmeter, wodurch die Schneehöhe auf nur 750 Meter Höhe auf 2,10 Meter anwuchs. In Anger-Stoißberg bei Bad Reichenhall waren es am 13. auf ähnlicher Höhenlage sogar 2,40 Meter. Von Garmisch-Partenkirchen bis zum Berchtesgadener Land herrschte tagelang der Katastrophenfall. Unzählige Dächer mussten von der tonnenschweren Schneelast befreit werden. Mit rund 80 Liter pro Quadratmeter war der Januar nach der langen Trockenheit der zweite feuchte Monat in Folge. So viel Niederschlag wie im vergangenen Jahr, als es ein größeres Hochwasser gab, kam aber nicht vom Himmel.

 

 

Die sonnigere zweite Monatshälfte konnte die erste trübe nicht ganz ausgleichen. Mit 45 Sonnenstunden fehlten am Ende ein paar zum Mittel der vergangenen 30 Jahre. Im Vergleich zum Dezember schien die Sonne allerdings um die Hälfte mehr. Üblicherweise gab es jedoch regional große Unterschiede. Im Nordschwarzwald und entlang der Schwäbischen Alb lachte die Sonne im Januar zum Teil weniger als 25 Stunden lang. Am sonnigsten war es auf der Zugspitze mit über 100 Sonnenstunden.Der Januar war mit 45 Sonnenstunden sonniger als im Vorjahr, aber deutlich trüber als vor zwei Jahren.


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